Jan Böhmermann will Deutschland verlassen, falls die AfD an die Regierung kommt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der ZDF-Komiker, er denke über diesen Schritt nach. „Meine Kolleginnen, Kollegen und ich, also wir öffentliche Menschen, wir laufen voran mit unseren Visagen – und wir bekommen es dann auch ab.“ Deshalb beschäftige er sich „natürlich“ mit dieser Frage.

Darüber habe er auch beim Podiumsgespräch mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer gesprochen: „Er wollte mir das erst nicht glauben, es ist aber die Wahrheit.“ Böhmermann weiter: „Klingt wie ein Witz? Ist keiner!“ Wohin er gehen würde, wolle er nicht sagen: „Sage ich nicht, ich will ja nicht gefunden werden.“ Ein Verbotsverfahren gegen die AfD befürwortet er ausdrücklich. „Unbedingt! Und vorher für das ausgiebige Verbotsverfahren bitte! Denn unabhängig vom Ausgang: Trust the process!“

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Man dürfe bei einem Verbotsverfahren nicht wie „Weicheier“ agieren und die Frage nicht unter dem „Angsthasen-Blickwinkel“ betrachten, ob es am Ende klappe oder nicht. „Wir, die wehrhaften, mutigen Demokraten, werden das natürlich schaffen“, so Böhmermann. Für ihn entscheidend sei: „Uns mag jeweils dies und das trennen: Aber gemeinsam wollen wir keine Nazis im Parlament!“ Das sei das Entscheidende. Er würde zwar gern „nie wieder“ sagen können, doch dafür sei es zu spät: „Sie sind ja wieder drin.“

Mit AfD-Politikern will Böhmermann weiterhin grundsätzlich nicht sprechen: „Ich möchte mit denen nicht nur nichts zu tun haben, sie gehören von allen Aufrechten, Empathischen und Anständigen mit allen Mitteln bekämpft.“ Auf die Frage, ob er zwischen Funktionären und Wählern unterscheide, sagte Böhmermann: „Wo ist die Grenze? Wer diese Partei wählt, ist ein Gegner unserer Demokratie und ihrer Werte. Warum jemand da ein Kreuz macht, ist mir egal.“ Menschen „zurückzuholen“ sei für ihn nur möglich, ohne Programme „dieser Menschenfeinde“ zu übernehmen.

cm

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