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Mittelstand

Familienunternehmer schlagen Alarm: Jeder vierte Betrieb plant Stellenstreichungen

Die deutschen Familienunternehmen stehen zunehmend unter Druck. Der hohe Kostenaufwand am Standort Deutschland – insbesondere die überbordende Bürokratie – zwingt viele Betriebe zu Stellenkürzungen und zur Aufschiebung von Investitionen. Eine aktuelle Umfrage zweier Branchenverbände zeichnet ein ernüchterndes Bild.

Hohe Kosten und Bürokratie setzen deutsche Familienunternehmen zunehmend unter Druck. (IMAGO/Smith)

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Deutsche Familienunternehmen galten aufgrund ihrer Umsatzstärke lange Zeit als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft schlechthin. Besonders in ländlichen Regionen, in denen die Dichte an Familienunternehmen traditionell hoch ist, war Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit kaum ein Thema. Auch Kaufkraft und Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf lagen dort häufig über dem bundesweiten Durchschnitt.

Die Kombination aus zahlreichen kleinen und mittelständischen Betrieben auf der einen Seite sowie großen Familienunternehmen wie Volkswagen (Familien Porsche/Piëch), BMW (Familien Quandt/Klatten) und der Schwarz-Gruppe (Familie Schwarz) auf der anderen bildete ein starkes Fundament der deutschen Wirtschaft. Insgesamt erwirtschaften die 100 größten Familienunternehmen sowie von familiennahen Stiftungen kontrollierte Firmen in Deutschland einen Umsatz von rund 1,6 Billionen Euro.
Dieses Fundament beginnt jedoch zunehmend zu bröckeln. Die wirtschaftliche Krise in der Bundesrepublik setzt den Unternehmen immer stärker zu. Umsatz- und Gewinneinbußen zeichnen sich ab, und vor allem der Umfang der Stellenstreichungen nimmt spürbar zu.

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Eine Umfrage der Verbände Die Familienunternehmer und Die Jungen Unternehmer, auf die sich die Nachrichtenagentur dpa beruft, verdeutlicht, wie ernst die Lage inzwischen ist. Rund ein Viertel – konkret 23 Prozent – der befragten Unternehmen plant demnach, im vierten Quartal dieses Jahres Arbeitsplätze abzubauen. „Der voranschreitende Arbeitsplatzabbau auch bei den Familienunternehmen sollte uns alle aufhorchen lassen“, erklärte Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbands Die Familienunternehmer. Sie verwies darauf, dass diese Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein wichtiger Stabilitätsanker seien. Neueinstellungen, bzw. der anderweitige Ausbau von Kapazitäten sind hingegen kaum gefragt: Nur rund ein Fünftel der befragten Unternehmer beabsichtigt, im vierten Quartal seinen Betrieb zu erweitern. Dagegen gaben 46 Prozent an, derzeit keine Investitionen
tätigen zu wollen.

Hintergrund für die Stellenstreichungen und die rückläufigen Investitionen bei den Familienunternehmen sind in erster Linie die ungünstigen Rahmenbedingungen des deutschen Wirtschaftsstandorts. Hohe Energiepreise, eine hohe Steuer- und Lohnbelastung sowie eine ausufernde Bürokratie schmälern die Profitabilität vieler Betriebe und zwingen sie dazu Mittel einzusparen. Besonders die Bürokratielast trifft
Familienunternehmen spürbar. Nach den Ergebnissen der aktuellen Umfrage sehen inzwischen 63 Prozent der Unternehmen die Bürokratie als das zentrale Hindernis für Investitionen – Laut den

Verbänden ein außergewöhnlich hoher Wert. Die Investitionsbereitschaft befinde sich in
einem anhaltenden Abwärtstrend.

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Während die Investitionen am Standort Deutschland rückläufig sind – und das nicht nur bei Familienunternehmen, sondern übergreifend in der gesamten Wirtschaft – verlagern immer mehr Betriebe ihre Investitionstätigkeit ins Ausland. Eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Deloitte bestätigt diesen Trend. Demnach planen nur noch 54 Prozent der befragten Finanzvorstände, ihren Investitionsschwerpunkt in den kommenden fünf Jahren in Deutschland zu setzen – Ende
2024 lag dieser Anteil noch bei 74 Prozent. Auch eine Sonderauswertung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe schlägt Alarm: Von rund 1.700 befragten Unternehmen gaben 35 Prozent an, die Senkung von Kosten sei das Hauptmotiv für ihre Auslandsinvestitionen – der höchste Wert seit der Finanzkrise 2008. „Wir stehen an einem Wendepunkt: Deutschland verliert als Investitionsstandort rapide an Boden“, erklärte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des DIHK.

Auch die allgemeinen Wachstumsaussichten der heimischen Familienunternehmen fallen vor dem Hintergrund des geschwächten deutschen Wirtschaftsstandorts schlecht aus. Bereits im Januar hatten Die Familienunternehmer eine Umfrage veröffentlicht, aus der hervorging, dass im laufenden Jahr nur noch 31 Prozent der Betriebe mit Wachstum rechnen. Im Jahr 2019 waren es laut Verband noch 61 Prozent. Ganze 36 Prozent der Befragten gingen zudem davon aus, dass ihr operatives Geschäft im Jahresverlauf im Vergleich zu 2024 rückläufig sein werde.

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23 Kommentare

  • Noch viel besser:
    Ganz viele Kleinunternehmen machen Schluss. Ist der Chef über 55, sagt er: Feierabend! Schnauze voll.
    Das sind Hunderttausende Arbeitsplätze.
    Diese Unternehmen gehen nicht insolvent, sondern hören, wie Herr Habeck dereinst so schön sagte, auf mit Arbeiten. Liquidation nennt man das.

    • So sieht es aus

  • Nur Schimpfen und Heulen reicht halt nicht.
    Auch diese Unternehmen haben es in ihren eigenen Händen gehabt gegen zu Steuern.
    Mich freut es zu sehen wie unnütz die Verbände jeder einzelnen Gilde geworden sind.
    Mein Mitleid ist erschöpft, von daher gibt es von mir keines mehr!

    • Danke. Seh ich auch so.

    • Ein Thema das eindeutig unter „Wie bestellt (gewählt) so geliefert!“ fällt. Mich regen so Leute einfach nur unfassbar auf die jetzt am jammern sind und wenn man die dann fragt was die gewählt haben und eine Altpartei als Antwort kommt, denkt man sich nur noch so: “ Die sind doch alle als Kind mit dem Klammersack gepudert worden…“ Fremdscham Faktor 100 im besten Buntland aller Zeiten

    • So kann nur jemand schreiben der kein Unternehmer ist oder war.

  • Warum gehen die Unternehmer nicht lautstark in Berlin demonstrieren?
    Nur still auf die überbordende Bürokratie hinzuweisen bringt nichts!!

    • Solange das Unternehmen noch halbwegs läuft, hat man keine Zeit für Demos.
      Zum zweiten, mit unserer Denunziationskultur geht man als Kleines/KMU Familien Unternhemen ein „All-In“ Risiko für alle Kundenbeziehungen ein, falls man „ge-outed“ oder als Konservativ Denkender gedoxxt wird.
      Dann brechen die Umsätze weg, der echte Ruin naht.

  • Macht nix, sagt die Politik. Bürgergeld für alle. Bedingungsloses Grundeinkommen. Grunderbe 20.000 EUR für alle 18jährigen. Das ist die Zukunft im besten Deutschland aller Zeiten.

  • Wie bereits zu Beginn der 1980er Jahre exemplarisch am damaligen Niedergang der Werftindustrie kritisiert worden ist, herrscht hierzulande weithin eine „Gleichgültigkeit“ (Schumann et al., 1982: 2) vor angesichts den Fragen, was den ökonomischen Erfolg und die soziale Integrationsfähigkeit der Unternehmen auch künftig ermöglicht. Fortgesetzt bis auf die Gegenwart und mehr als vier Jahrzehnte später ist an der Kritik nichts zurückzunehmen. Auch heute scheren sich kaum welche darum, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sich Gewinne erzielen lassen. Insofern ist nicht zu erwarten, dass nicht zuletzt ein familiengeführter Konzern wie die Volkswagen AG unter der Bevölkerung jemals Gehör findet.

  • Geliefert wie gewählt.

    Weiterhin gutes Gelingen.

    Und schön divers bleiben.

  • Volkswagen (Familien Porsche/Piëch), BMW (Familien Quandt/Klatten) und der Schwarz-Gruppe (Familie Schwarz) sind alle globalistisch unterwegs und mit BlackRock-Leuten durchsetzt. Es liegt kein deutsches Interesse mehr vor!

    • BMW (Familien Quandt/Klatten) und hier sollte mal in die Vergangenheit geschaut werden. Ob da alles mit rechten Dingen zu standen kam.

  • Die Mehrheit erntet jetzt was über Jahrzehnte gesät würde, wohl bekommst ihr Narren

  • Und die Regierung – existiert die noch, oder ist sie mit den ganz großen Themen wie Verbot der Opposition und Habecks Heizungsgesetz beschäftigt?

    Monate im Amt und außer Maulheldentum kommt fast nichts…

    Vielleicht muss der alte Schröder noch mal, damit der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann…

    • Hol mir mal ne Flasche Bier.
      Ist auch nicht besser.

      • Heutzutage muss es eine Flasche Schnaps sein sonst hält man es im Kopf nicht aus.

        3
      • Hol mir mal ne Flasche Bier. Ist eine Aussage von Schröder bei einem „Interview“ auf einem Volksfest.
        Mit Schröder hat alles begonnen. Agenda 2010 Hartz 4.

        2
  • Volkswagen war mal ein Familienunternehmen.
    Dann kamen die Mietlinge und Politdarsteller ins Management.
    VW wird als „VEB Autokombinat“ in den Untergang fahren…

  • Den Gnadenstoss erledigt dann die KI in den nächsten 2-3 Jahren, während in Deutschland weiter an flächendeckender Internetversorgung und Digitalisierung durch Faxgeräteabbau in den Amtsstuben gebastelt wird. Aber Hauptsache weiterhin fleissig Impfen, Klimawandeln und Gendern:::::::::::::::::::::::::::::::: bis zum Ende.

  • Kein Mitleid mehr übrig. Die liefen bei jeder linken Demo mit Regenbogenflaggen rum und jubelten der FfF zu.

  • Wirtschaftsverbände können auch zu Demos aufrufen!
    LKW + Traktoren mal um und in Berlin stehen bleiben und nix geht mehr!
    Das ganze mal über mehrere Tage!
    Schiffe könnten die Spree blockieren und die Türen zum Bundestag verschießen solange bis die Politiker Politik für die Bürger machen!

  • Also, 23% der Unternehmen planen, Leute zu entlassen, aber knapp 20% wollen neue Stellen schaffen. Und wo ist da jetzt die Katastrophe, die so einen alarmistischen Artikel rechtfertigt? Allgemein habe ich aber kein Mitleid mit den Unternehmern. Wenn sie wirklich was für ihr Unternehmen tun wollten, sollten sie im Betrieb Wahlwerbung für die AfD machen, oder eben in Ruhe sterben.

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