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Europäische „Chip-Hoffnung“ wankt: ASML schwächelt

Der Hoffnungsträger der europäischen Halbleiterindustrie, ASML, steht vor gravierenden Problemen. Geopolitische Verwerfungen setzen dem Unternehmen massiv zu – Umsatz und Gewinn drohen zu stagnieren. 

Logo des Gebäude 17 der Halbleiterfirma ASML im niederländischen Eindhoven (IMAGO / NurPhoto).

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Der niederländische Chipausrüster ASML ist mit einer Marktkapitalisierung von 340 Milliarden Euro das wertvollste börsennotierte Unternehmen Europas. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Unternehmenswert nahezu verdreifacht.

Der außergewöhnliche Aufstieg ist vor allem auf die zentrale Rolle des Unternehmens innerhalb der globalen Halbleiterindustrie zurückzuführen. ASML entwickelt und produziert hochspezialisierte Lithografie-Systeme, die für einen der entscheidenden Produktionsschritte in der Chipfertigung benötigt werden. Bei der Lithografie werden mithilfe von Licht winzige Strukturen auf die Oberfläche einer Siliziumscheibe (Wafer) projiziert – diese bilden später die Grundlage für elektronische Bauteile wie Transistoren. Ohne diese Technologie wäre die Herstellung moderner Hochleistungschips nicht möglich.

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ASML verfügt in diesem Bereich nahezu über eine Monopolstellung. Damit sind alle großen Halbleiterproduzenten – darunter NVIDIA, TSMC, Broadcom und viele weitere – in hohem Maße von der ASML-Technologie abhängig.

Auch wenn Europa in den vergangenen Jahren bei der Halbleiterfertigung deutlich den Anschluss verloren hat und aktuell kaum über eigene Produktionskapazitäten für die strategisch wichtigen Chips verfügt, galt mit ASML zumindest ein Unternehmen auf dem Kontinent als Hoffnungsträger. Zumindest ein Unternehmen war in der Lage, in der globalen Halbleiterindustrie mitzumischen.

Doch nun droht auch dieser Hoffnungsträger ins Wanken zu geraten: Die Zukunftsaussichten von ASML sind derzeit alles andere als rosig. Wachstum erwartet das Unternehmen auf absehbare Zeit keines. ASML teilte jüngst mit, dass der Umsatz im Jahr 2026 voraussichtlich auf dem Niveau des laufenden Geschäftsjahresverbleiben werde. Konkretere Prognosen wolle man jedoch erst im Januar bekannt geben.

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Bereits die aktuellen Quartalszahlen deuten eine deutliche Abkühlung des Geschäfts an: Der Umsatz sank im dritten Quartal um zwei Prozent auf 7,5 Milliarden Euro, während der Auftragseingang um 150 Millionen auf 5,4 Milliarden Euro zurückging. Diese Entwicklung ist besonders überraschend, da Hauptkunde TSMC (Taiwan Semiconductor) im gleichen Zeitraum ein Umsatzwachstum von 30 Prozent verzeichnete. Der Gewinn von ASML fiel sogar um sieben Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro.

Dabei waren die Erwartungen an den niederländischen Chipmaschinenbauer immens – vor allem im Zuge des weltweiten KI-Booms, der durch Unternehmen wie OpenAI, Meta, Alphabet & Co. angefacht wurde. Diese haben Aufträge in Milliardenhöhe bei führenden Halbleiterherstellern platziert, die auf ASMLs hochkomplexe Lithografie-Systeme angewiesen sind.

Warum die Zukunftsaussichten für ASML dennoch negativ ausfallen, ist auf den anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und China zurückzuführen. Einer der größten Unsicherheitsfaktoren ist der politische Druck auf den Export von Chipmaschinen nach China. Auf Drängen der US-Regierung hat die niederländische Regierung die Ausfuhr solcher Systeme stark eingeschränkt – eine Entscheidung, die das profitable China-Geschäft von ASML erheblich belastet. Analysten erwarten, dass der Umsatzanteil aus China von derzeit rund 40 Prozent auf etwa 20 Prozent in den kommenden Jahren sinken könnte, sollte die handelspolitische Konfrontation weiter andauern.

Wie so oft agiert ein europäisches Land dabei nicht im eigenen Interesse, sondern folgt den Vorgaben der USA – und riskiert nimmt damit einen empfindlichen Rückschlag für die eigene Wirtschaft hin.

Auch die Gegenmaßnahmen Pekings verschärfen die Lage für ASML. Die von China im Rahmen des Handelsstreits eingeführten Exportbeschränkungen für Seltene Erden treffen das Unternehmen empfindlich. Diese Rohstoffe sind unverzichtbar für die Produktion von Hochleistungskomponenten, die in ASMLs Lithografie-Systemen zum Einsatz kommen. Die begrenzte Verfügbarkeit führt zu Lieferverzögerungen und belastet sowohl Umsatz als auch Gewinn des Konzerns zusätzlich langfristig.

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28 Kommentare

  • Oh das ist mal schlecht recherchiert. ASML hat vor Monaten gemeldet, dass die Auslastung gut, aber der Markt nur langsam wächst. Es gab eine Gewinnwarnung. Dann kam die Meldung über neue Chip Fabriken in den USA, TSMC baut in Rekordgeschwindigkeit, was hier wohl Jahre für einen Genehmigung bräuchte und ja die Amerikaner bauen fleißig AKWs dafür. Aktienkurs 30% gestiegen. Genau wie bei Intel, die ja auch ihre Deutsche Fabrik absagten, wegen Energiekosten. Achtung hier wird FakeNews massiv betrieben, da kommen die NGO Bots und behaupten Intel hätte andere Problem. Nvidia ist dick bei Intel eingestiegen um in den USA Chipfabriken zu bauen. Wieder ein gestiegener Kurs, wieder AKWs die gebaut werden. Da geht die Post ab und die Europäer denken nur ans Klima.
    ASML hat gestern schlechtere Zahlen gemeldet, wie angekündigt und die Aktie hat nicht nachgegeben. Konkurrenz aus China nicht in Sicht, dafür Boom ausserhalb Taiwans.

    • Das spiegelt nun auch nicht die ganze Entwicklung bei ASML. Die vorgelegten Zahlen sind teilweise etwas schlechter als die Prognosen von ASML und der Analysten. Der Umsatz im letzten Quartal lag unter den Erwartungen und unter dem Umsatz des Vorquartals. Ebenso sank der Nettogewinn gegenüber dem Vorquartal, ebenso runter die Bruttomarge. Das will ASML indessen laut Prognose mit einem guten Q4 ausbalancieren. Das alles ist noch nicht tragisch. Aber entscheidend ist die Geschäftsprognose für 2026. Die soll im besten Fall nicht unter den Zahlen von 2025 liegen. Grund wird hier im Artikel genannt, ASML erwartet einen wesentlichen Rückgang der Umsätze in China. Und dann wackelt das Monopol, denn es gibt mittlerweile sehr wohl 2 Unternehmen in China, die sich auf die Herstellung von EUV Systemen spezialisiert haben, um das ASML Monopol zu brechen. Und diese Entwicklungen werden das Geschäftsmodell von ASML erheblich unter Druck setzen, wie das der Artikel auch benennt.

    • Ja. Der Aktienkurs von Uranium Energy hat sich in den letzten fünf Jahren verzehnfacht. Bin leider zu früh ausgestiegen. Aber gut, habe trotzdem noch einen fetten Gewinn eingefahren.

      • Beim größten Urankonzern der USA bin ich auch optimistisch, weil die Trump-Regierung aus verständlichen Gründen energiepolitisch autarker werden möchte und es bereits Kooperationen mit Herstellern neuartiger Kleinkraftwerke gibt. Die Fusionstechnologie wird uns zwar seit Jahrzehnten versprochen, aber deren Nutzung ist auf absehbare Zeit undenkbar. Beim Druck durch Umweltauflagen ist Kernkraft praktisch alternativlos, um Industrieanlagen günstig und zuverlässig 24/7 mit Strom zu versorgen.

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  • Über die Entwicklung der Aktie kann ich mich nicht beklagen. Anfang des Jahres war ich mal skeptisch. Aber zuletzt ging es wieder kräftig aufwärts.

  • Der Aktienkurs von ASML ist in den letzten 3 Monaten um 40% gestiegen und steht jetzt am 22.10.2025 etwa 7% unter dem Allzeithoch.
    Der Autor muss mehr wissen als der Markt.

  • Wenn man zwischen zwei Mühlsteine gerät, geht das häufig nicht gut aus.

    • Deutschland verliert einen großen Teil seiner Industrieinvestitionen.
      Das ist das Ergebnis einer Befragung von 240 hochrangigen Managern in Europa und den USA.
      Unter den für D zuständigen Unternehmensvertretern gaben 31 Prozent an, Produktion aktiv in andere Kontinente zu verlagern oder dorthin auszuweiten.
      42 weitere Prozent investieren in anderen europäischen Ländern statt in Deutschland – oder schieben Investitionen hierzulande vorerst auf.
      https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/industrie-70-prozent-der-unternehmen-verlagern-investitionen-aus-deutschland/100163198.html?s=35
      – Die Medien „umschreiben“ seit 2015 diese Krise, verharmlosen, beschönigen sie (Migration, Klima, Energie, Gesellschaft, Verbrenner-Aus.) doch der Verfall ist jeden Tag mehr und mehr zu sehen; wer agiert hier?

  • Die Europäer hätten den Ersten (und Zweiten) Weltkrieg weglassen sollen. Dann wären sie heute nicht von den Amerikanern abhängig.

    • Genau genommen haben sich die Europäer dank einflußreicher intriganter britischer Kreise mit dem Ersten Weltkrieg selbst ins Knie geschossen, weil dadurch das Britische Empire zerstört und Deutschland auf die schiefe Bahn gebracht wurde, nachdem es um 1900 zur wirtschaftlich und kulturell hoch angesehenen Weltmacht aufgestiegen war.

      • Man kann unterstellen, dass sie damit aus kurzsichtigem Egoismus und dem West-Ostdünkelgefälle geschuldet, die europäische Kleinstaaterei zu Lasten Deutschlands bis in unsere Tage konserviert haben.
        Deutschland war, was seine wirtschaftlichen Grundlagen anbetraf, Opfer eines gnadenlos wie skrupellosen Raubzugs der alle Bereiche seiner Industrie betraf, indem Firmeninterna, technische Einrichtung, Erfindungen und nicht zuletzt, selbst den Raub seiner Wissenschaftler betraf – gekrönt von Verboten, sich bestimmten Techniken nicht widmen zu dürfen um sich eines Konkurrenten mit nenneswertem Vorsprung zu entledigen.

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    • Die Europäer stehen sich selbst im Weg. Nicht die Weltkriege, die Träume vom echten Sozialismus ruinieren uns.

  • Keine Sorge, einen Bergbau und Aufbereitung für seltene Erden wird es in der eu nicht geben, für Lastenräder ohne Elektroantrieb ist das nicht erforderlich.

    • Lastenräder ohne E-Antrieb ist eine Marktlücke, in der die EU voll reinhauen sollte! Mein Aktientipp!

  • ASML baut nach meiner Erinnerung die Fertigungsmodule, die die aktuell die leistungsfähigsten Chips produzieren. Das Lichtdruckverfahren für die Produktion kommt aber von Carl Zeiss. Die Frage ist also, warum es kein deutschen ASML gibt?

  • Es sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass der weltweit erste Silizium-Mikroprozessor von Telefunken kam. Wie aus der Firmenchronik zu entnehmen ist, war das Unternehmen als eines der wenigen damit schon früh in der Lage, sich „von der Abhängigkeit der Vereinigten Staaten freizumachen“. An der insofern für das Überleben notwendigen Eigenständigkeit der Industrie hatte die Bundesrepublik Deutschland jedoch nie ein Interesse. Als am 9. August 1982 vor Gericht die Auflösung des Konzerns beantragt worden ist, erklärte die wenig später amtierende Regierung Kohl es sogar zu einem Tabu, darüber Aufschluss zu gewinnen, was die Gründe dafür gewesen sind. Fortgesetzt bis die Gegenwart bleibt somit im Dunkeln, weshalb die heutzutage von der Politik vielbeschworene Souveränität Europas in Wirklichkeit bereits vor mehr als vier Jahrzehnten mit einem einfachen Federstrich gegenstandslos gemacht wurde.

    • Das stimmt leider so nicht ganz. Der erste Silizium-Mikroprozessor stammt nicht von Telefunken, sondern von Intel (USA, 1971). Telefunken war jedoch ein Pionier in der Silizium- und Halbleiterforschung in Europa, insbesondere in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg.

      • In der bereits zitierten Firmenchronik ist zu lesen: „Die … Vorteile und Möglichkeiten des Siliziums wurden … von Telefunken für so bedeutend gehalten, dass man schon 1961 begann, eine Silizium-Grundtechnologie zu entwickeln“. (…) „Bei Telefunken erreichte die Siliziumtechnik 1966 einen Stand, der es erlaubte, … für integrierte Schaltungen die ersten Festkörper-Schaltkreismuster … herzustellen“. Und weiter ist dort angeführt: „Die vielen Patente zum Thema Mikroprozessor wurden an Fairchild in die USA verkauft. Dies ist deshalb besonders erwähnenswert, weil es Angestellte von Fairchild waren, die das Unternehmen INTEL gründeten“. In letzter Konsequenz heißt das: Die damaligen Arbeiten vor allem durch das Forschungsinstitut (FI) von Telefunken sind noch immer unüberholt. Warum von Staats wegen ein Unternehmen mit insofern zumindest wissenschaftlich unerreichtem Stand nicht verteidigt wurde, bleibt somit auch künftig äußerst erklärungsbedürftig.

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  • Man könnte ja Chips und Tech in der EU enzwickeln, aber Sozialisten sind nicht gerade für Fortschritt bekannt…

  • Typisch EU. Selbstentleibung bei jeder Gelegenheit, um den USA in den Allerwertesten zu kriechen.

    Günstige Energie aus Rusland importieren. Verboten.
    Export von Produkten (die paar, die NOCH in Europa gefertigt werden). Auf gar keinen Fall.
    Finanzierung des Ukraine-krieges. Sebstverständlich.

    Wann kapieren die EU-Politiker endlich dass D.Trump nicht Europas‘ Interessen vertritt? Böhse Zungen würden behaupten dass Sie das selbst auch nicht tun.

  • Die Chinesen machen euch platt.

    • China hat Zukunft Europa nicht.

      Warum sollten die Chips und seltene Erden liefern. Die haben doch längst eine Industrie auf Augenhöhe über die ganzen Wertschöpfungsketten hinweg.

      Ohne seltene Erden kein Taurus und kein Tomahawk. Deutschland Europa und die NATO erledigen sich ganz ohne Angriff. Und die seit 1945 aufgebaute Industrie gleich mit.

      Oder marschieren die demnächst in China ein, um seltene Erden zu beschlagnahmen?

    • Euch?
      Nein uns.
      Aber mit dem stänkern gegen China haben unsere Politbarden angefangen.

      • Ich bin fett in China-Aktien investiert. Wenn unsere Regierung nicht wieder auf Druck der USA auf die Idee kommt, den Handel mit chinesischen Aktien zu untersagen, dann verdiene ich fett an Chinas Aufstieg. In Seltene Erden Aktien bin ich übrigens auch fett investiert. Lynas hat sich seit Kauf schon verzwanzigfacht. Aber wenn China euch den Saft komplett abdreht – sprich: Ausfuhr von Seltenen Erden komplett unterbindet – dann gehen meine Aktien nochmal durch die Decke. China kann der deutschen Autoindustrie das Licht ausknipsen. Trump, Baerbocks und Konsorten machen mich reich mit ihrem Wirtschaftskrieg gegen China.

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    • Dann zahlt auch niemand mehr dein Bürgergeld.

    • Hoffentlich möglichst schnell. Wenn es hier nichts mehr zu ergaunern gibt, verschwinden die ganzen Fremden wieder. Danach die Linken in Gulags stecken und das Land neu aufbauen.

  • Die ASML soll es wie Putin machen und Chips aus den ukrainischen Waschmaschinen klauen dann fällt die Produktion weg. Die ukrainischen Waschmaschinen haben ein undendliches potenzial und sind die neuen seltenen Erden.

    Wir liefern die Waffen und sie uns ihre Waschmaschinen.

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