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Kurz nach Rücktritt

Macron ernennt Lecornu erneut zum Premierminister Frankreichs: Opposition spricht von „Schande“ und „Demütigung“

Am Montag sprengte Premierminister Lecornu die französische Regierung. Anstatt Neuwahlen einzuberufen, ernennt Frankreichs Präsident Macron ihn jetzt erneut zum Premierminister. Seine Chancen bleiben weiter schlecht – die Opposition verdammt den Schritt.

Sébastien Lecornu wird erneut zum Ministerpräsidenten Frankreichs ernannt. (IMAGO / Bestimage)

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Nach einer Amtszeit von nur wenigen Wochen trat Frankreichs Premierminister, Sébastien Lecornu, am vergangenen Montagmorgen von seinem Posten zurück. Jetzt hat der französische Präsident Macron überraschend den zurückgetretenen Lecornu erneut zum Premierminister Frankreichs ernannt. Das teilte der Élysée-Palast am Freitagabend mit. Nach Angaben des Palastes wird Lecornu damit beauftragt, nun ein neues Kabinett zu bilden.

Wie unter anderem die Zeitung Ouest France berichtete, erklärte Lecornu „aus Pflichtbewusstsein“ nun vor dem Ende des Jahres einen Haushaltsplan für 2026 beschließen zu wollen. Doch bereits jetzt regt sich Widerstand innerhalb der Regierung gegen die Wiederernennung des Macron-Vertrauten, Lecornu, zum Premierminister. So erteilte der ehemalige Innenminister Bruno Retailleau der Partei LR (Les Républicains) einer erneuten Regierung unter Lecornu eine Absage. Nach Berichten der Zeitung Le Figaro appelliert Retailleau zudem an seine Parteikollegen, sich nicht an der Regierung zu beteiligen.

Auch aus der Opposition hagelt es Kritik an der erneuten Ernennung Lecornus. So bezeichnete unter anderem Jordan Bardella des Rassemblement National (RN) auf X die Wahl als „demokratische Schande“ und als eine „Demütigung für die Franzosen“. Auch RN-Vorsitzende Le Pen prognostiziert, dass eine „Auflösung (der Nationalversammlung, Anm. d. Red) mehr denn je unumgänglich ist“. Auch der Abgeordnete Manuel Bompard der linken Partei La France Insoumise kritisiert, dass „Frankreich und sein Volk“ „gedemütigt“ werde, so zitiert ihn das französische Medium BMFTV.

Lecornu, der erst am neunten September zum Premierminister ernannt wurde, hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt aufgrund interner Spannungen eingereicht (Apollo News berichtete). Frankreich leidet seit geraumer Zeit unter massiver politischer Instabilität, weil es in der Nationalversammlung keine Mehrheit für Macron und seine Politik gibt. Bereits Lecornus Vorgänger François Bayrou war daran gescheitert, eine Mehrheit für den Haushalt des Jahres 2026 zu organisieren.

Jetzt sieht sich Lecornu gezwungen, ein neues Kabinett zu bilden und sich der Haushaltsplanung anzunehmen. Dies ist damit bereits der dritte Versuch allein in diesem Jahr, ein stabiles Kabinett zu bilden. Doch ob ein stabiles Kabinett überhaupt möglich ist, ist fragwürdig. Die französische Regierung muss angesichts eines massiven Defizits sparen – und findet dafür keine politischen Mehrheiten.

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Präsident Macrons Partei ist im Parlament nur noch als Kleinpartei, zusammengedrängt zwischen den Blöcken von links und rechts, vertreten. Stabile Mehrheiten gibt es ohne diese nicht (Mehr dazu hier). Einen Führungsanspruch erhebt vor allem Le Pens und Bardellas Rassemblement National: im aktuellen Parlament stellen sie mit Abstand die größte Fraktion.

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41 Kommentare

  • Diese französische Tragödie wird Deutschland viel Geld kosten.

    • @Pilgerix Macron’s erneute Ernennung von der Niete Lecornu ist, als würde ein Fussball Trainer einen Spieler der Rot sah, vom Platz flog und ihn wieder einwechseln wollte. Da wird nix drauss werden.

  • In etlichen Prognosen wird seit einem Jahr wortwörtlich angekündigt, Macron wird sein 1789 erleben. Ich denke Macron macht alles das es dazu kommt. Ich befürchte das es noch in diesem Monat zu extrem unschönen Szenen und Dingen kommen wird in Frankreich.

    • Anders als 1789:

      Der absolutistische Herrscher hatte keinen internationalen Hintermänner die ihn stärkten und ihn auf dem Thron hätte halten können.

      2025 sieht die Welt anders aus.

      • Die Eliten sind am Ende, deswegen eskaliert es auch überall. Es ist kurz vor dem großen Finale.

        15
      • Noch ein, zwei Wahlperioden dann gibt es in Westeuropa Revolutionen.

        8
  • Wahrscheinlich ist daher, dass die lange geforderte GEMEINSAME Verschuldung der Eurostaaten mit „Eurobonds“ wieder aufs Tapet kommt. Mit dem in Coronazeiten lancierten NextGenerationEU-Fonds (NGEU) wurde das Eis gebrochen.
    https://www.cicero.de/wirtschaft/der-euro-vor-der-nachsten-zerreissprobe-die-franzosische-herausforderung
    “Ursula von der Leyens Vorschläge führen Eurobonds durch die Hintertür ein”, sagte Björn Kauder, einer der Autoren der IW-Studie, der “Welt am Sonntag”. “Damit bräche die Kommission ihr Versprechen, dass der Wiederaufbaufonds eine einmalige Übung bleibt.”
    “Wenn 395 Milliarden Euro im Schaufenster stehen, dürfte die Versuchung groß sein, das Geld auch abzurufen”
    “Eine weitere Schuldenaufnahme würde die Glaubwürdigkeit der EU beschädigen und zu neuen Kosten für Zinsen und Tilgung führen.”
    https://presse-augsburg.de/eurobonds-durch-die-hintertuer-oekonomen-warnen-vor-eu-plaenen/1066962/
    – Auf Lecornu folgt Lecornu

  • Geduld Geduld…
    solche Eiertänze wird es ganz bald auch bei uns zu sehen geben.
    wir erleben hier , was passiert, wenn das politische Establishment mit Zähnen und klauen an seiner Brambauer klebt, um nur ja zu verhindern, dass ein Drittel der Wähler irgendwie an der politischen Gestaltung beteiligt werden.

    • Aber auf Dauer geht das nicht gut, wir haben das auch in der DDR vor 36 Jahren erlebt.

    • Nach der nächsten Bundestagswahl gibt es die demokratische Einheitsfront als Koalition. Alle außer AfD

  • Wie hat er den denn weichgekocht ?

    • Gar nicht. Das Kasperle hat dem Krokodil lediglich drehbuchgemäß mitgeteilt, daß es immer noch das Krokodil ist, damit die Kinder im Publikum weiter beschäftigt sind.

    • Eine sehr gute Frage!

      Ich tippe mal auf: Er war es nicht allein……..

  • Immer wieder das Gleiche tun und ein anderes Ergebnis erwarten nennt man Wahnsinn!

  • Merkel wird auch als Kanzlerin zurückkommen. Habeck wir Bundespräsident, Bärbock Präsidentin der Europäischen Kommission! Wetten?

    • Baerbock könnte Päpstin werden. Dieses Amt ist sowieso von „toxischer Männlichkeit“ geprägt :-))))) feministische Kirchenpolitik wäre da gar nicht so schlecht.

  • Na, nach der 11.-12.ten gleichen Maßnahme wird es dann bestimmt klappen.

  • Wenn der das mit sich machen lässt? Ich wäre an seiner Stelle an die Cote Azur gefahren und hätte mich in die Sonne gelegt.

  • Könnte Steinmeier nicht auch einfach Merkel wieder zur Kanzlerin ernennen. Das wäre doch viel ehrlicher und transparenter.

    • Bringen Sie den Grüßaugust und die Rautenschranze bloß nicht noch auf Ideen!

      • Grüßaugust und Rautenschranze – wunderbar!

        🙂

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    • Sie können ja hier Albträume haben, oh wei

  • Das geht ja schon in Richtung Satire. Leider könnte das auch die Zukunft Deutschlands werden. Ein entscheidendes Problem ist m.E., dass die Kompromissfähigkeit in den westlichen Gesellschaften verloren gegangen ist. Und durch jahrzehntelange schlechte Politik haben wir aber Probleme angehäuft, die dringend Kompromisse erfordern. Frankreich ist da nur die Spitze des Eisbergs.

  • Das muß ich nicht verstehen, oder?

  • Macron kann einfach nicht über seinen kurzen Schatten springen. Er soll einfach Neuwahlen ausrufen.

  • Nun, Staatsbankrott auf Kosten der Bevölkerung ist in Frankreich ja nichts Neues: 1661 – 1764 – 1788 – 1795 – 1805 – 1830. Die haben mit der Ausplünderung des Volkes so ihre Erfahrungen gemacht …

  • Auch hier wurden wieder regelkonforme Kommentare gelöscht. Warum?

  • Macron ohne Mehrheit im Parlament, 6 Wahlniederlagen hintereinander und 3 gescheiterte Regierungen gleich hinterher klebt an der Macht.
    Leider hängt sein „Kopf“ von den Rechten ab.
    Madame Le Pen will partout seine Absetzung nicht mittragen.
    Die Verfassung der Fünften Republik hat auch für Machtbesessene eine Lösung vorgesehen.
    Man kann den Staatspräsidenten absetzen.
    Vor 3 Tagen stand das Vorhaben im Parlament auf Antrag der Linken. Leider blieben die Rechten der Abstimmung fern.
    Oft denke ich, dass die Rechten genauso verlogen sind wie all die anderen.
    Dann hätten die Rechten mit ihren mehr als 130 Stimmen im Parlament mitgemacht, dann hätte es heute keinen Macron mehr im Amt gegeben.

  • Wer hätte das gedacht, das Brandmauer-Schauspiel aus Frankreich ist ja noch größeres Kino als das aus Deutschland. So geht es scheinbar zu in „Unserer Demokratie“. Kasperletheater vom Feinsten.

  • In Frankreich hat es anscheinend gut geklappt mit dem Bevölkerungsaustausch. Ansonsten wären (echte) Franzosen schon längst wieder gegen ihren Pseudonapoleon auf der Straße!

    • Frankreich ist so weit gediehen, wie es einige sehr mächtige Leute auf diesem Planeten es wollten und immer noch wollen.

      Jetzt, wo man auf der Zielgeraden ist will man sich dieses große und wichtige Land doch nicht einfach durch gelebte Demokratie nehmen lassen.

    • In Frankreich beträgt der Anteil der Muslime an der Bevölkerung 8 bis 9 Prozent. Vielen Dank, dass ich Ihnen helfen konnte.

  • Neues Lamm Neue opfergaben! Macron macht alles, um sich und seine Vorherrschaft zu retten, nur nichts für die Bürger!

  • Es ist Irrsinn, Dummheit oder Größenwahn Macrons?

    Oder sind es vielleicht die, die hinter ihm stehen und keinesfalls Frankreich aus dem Kreis der Globalisten ausscheren lassen wollen.

    Frankreich ist einfach zu groß und zu wichtig um es aus den Klauen zu lassen.

    Und von links bis rechts werden die Messer gegen den Globalismus gewetzt. Im verbalen Sinne selbstverständlich.

    • Die Art und Weise wie Le Pen ausgeschaltet wurde zeigt unübersehbar was mit dem Land los ist!

  • Aus Macron wird bald Macroff, denn der Premierminister Lecornu wird bald wieder zurücktreten. Dann war’s das mit dem französischen Präsidenten.

  • Na wer hat da wem wohl unanständies Material gezeigt, um diese Nullen weiterhin als „Staatslenker“ Frankreichs zu halten

  • Frankreich und Deutschland beide regiert von Clowns reißen ganz Europa in den Abgrund. Beide Clowns verachten ihre eigenen Bevölkerung, haben im Wahlvolk fast keinen Rückhalt mehr und wurschteln einfach weiter als wäre nichts gewesen! Denen geht es nur noch um Machterhalt!!

    • Diese Clowns regieren nicht. Diese Clowns sind nur die Handpuppen der globalen „Eliten“. Deshalb müssen sie auch unbedingt auf ihrem Posten kleben bleiben.

  • Der Napoleon light ist einer Geisteskrankheit anheim gefallen…
    Das Subjekt hat völlig fertig, Frankreich fällt und die Drecks EU wird sich warm anziehen müssen..

  • Lecornu = arme Sau.

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