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Nach Merz' Krisentreffen

Kritik an Merz nimmt zu: Der historische Vertrauensverlust an der CDU-Basis

Die Kritik an Friedrich Merz nimmt nach dem Krisentreffen im Kanzleramt weiter zu. Die Basis zeigt sich jetzt von Merz enttäuscht, teilweise sogar genervt. Sogar die CDU-Landesvorsitzenden waren offenbar nicht über die Runde informiert.

Friedrich Merz muss nicht nur bei den Wählern, sondern auch in seiner eigenen Partei um sein Ansehen kämpfen.

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Nach dem Krisentreffen von Friedrich Merz mit der Parteispitze der CDU im Kanzleramt wächst der Unmut in der Union weiter an. Der Parteivorsitzende hatte die Vizechefs am Dienstagabend zu einem Gespräch über die letzten Versäumnisse der Bundesregierung stillschweigend nach Berlin beordert – die Partei war davon offenbar nicht informiert.

Ranghohe Christdemokraten seien daher jetzt „enttäuscht, teilweise genervt“, berichtet Table.Media. So haben beispielsweise einige Landesvorsitzende der CDU erst aus Presseberichten von dem Treffen im Kanzleramt erfahren. Ihnen sei weder das Treffen an sich vermittelt, noch der Umgang damit nahegelegt worden.

Vor allem Letzteres ist spannend: Während in den Koalitionsverhandlungen die Treffen von Merz mit seinen Vertretern oft genutzt wurden, um genau das zu erörtern, also wie bestimmte Verhandlungsergebnisse von der Partei nach außen kommuniziert werden sollen, wurde die Parteibasis über den öffentlichen Umgang mit dem Krisentreffen jetzt im Dunkeln gelassen.

Das sorgte nicht nur für Verwirrung, sondern eben auch für Unmut. Außerdem wird dadurch möglich, dass zunehmend mehr Kritik an Merz nach außen dringt. Bereits während das Treffen noch lief, hatte Michael Bröcker von Table.Media im Gespräch mit Bild-Journalist Paul Ronzheimer in dessen Podcast über die Bedeutung der zusammengekommenen Runde gesprochen und dabei bereits auf die Kritik an der Parteiführung hingewiesen, die spätestens nach der missglückten Verfassungsrichter-Debatte ab Juni spürbar lauter wurde.

Bröcker, zuvor noch in Niedersachsen unterwegs, berichtete, auch Bundesbildungsministerin und eine der fünf stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Karin Prien sei auf einer Veranstaltung in dem Bundesland unterwegs und über den im Kanzleramt angesetzten Termin verwundert gewesen. Generell gebe es aus dem – doch eher konservativen – niedersächsischen Landesverband starke Kritik an Merz, so Bröcker weiter.

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In der Parteibasis traue man Merz die Verantwortung als Bundeskanzler teilweise nicht mehr zu, ihm fehle das Handwerkszeug, und er sei unerfahren, sogar Politikunfähigkeit soll ihm demnach bescheinigt worden sein. Auch der ehemalige CSU-Vorsitzende Horst Seehofer stimmte gegenüber Table.Media in die Kritik ein: „Der Vertrauensverlust ist enorm.“, so der ehemalige Bundesminister und bayerische Ministerpräsident.

Neben der Kritik an Merz hat das Treffen im Kanzleramt noch ein weiteres pikantes Detail gezeigt: Die neben dem Bundeskanzler und Prien auch aus den Vizechefs, Silvia Breher, Karl-Josef Laumann, Michael Kretschmer sowie dem Generalsekretär Carsten Linnemann bestehende Runde hatte offenbar auch kritisch über die Rolle der nicht anwesenden Jens Spahn und Thorsten Frei gesprochen.

Vor allem Spahn war im Zuge der Richterwahl für das Bundesverfassungsgericht, für die SPD und Union im Wahlausschuss eigentlich gemeinsame Kandidaten festgelegt hatten, in die Kritik geraten. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion von CDU und CSU hatte sich offenbar nicht rückversichert, dass die Union hinter den von der SPD nominierten Kandidatinnen steht. Als dann über frühere Arbeiten der Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf berichtet wurde, die zum Beispiel die Menschenwürde bei ungeborenem Leben infrage stellte, keimte Widerstand in der Fraktion auf – die Wahl musste letztlich abgesagt werden.

In dem Treffen soll die CDU-Spitze die Organisation der Fraktion durch Spahn deswegen kritisch thematisiert haben. Auch über die Aufgaben von Frei, der als Kanzleramtsminister tätig ist, soll dahingehend diskutiert worden sein. Beide sollten künftig die Entscheidungen der Bundesregierung besser in der Fraktion als auch der Partei kommunizieren, also „vorbereiten“, schreibt Table.Media unter Berufung auf einen Teilnehmer des Treffens. Ob damit auch gemeint ist, dass bei Widerstand an den Plänen der Bundesregierung die Vorhaben noch einmal überdacht werden können, geht aus dem Bericht jedoch nicht hervor.

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38 Kommentare

  • Seid wann ist einem Bundeskanzler erlaubt im Kanzleramt Krisentreffen zu seiner Partei abzuhalten?

    • Sehr richtig. Wie vergütet die Partei – oder Merz in Parteifunktion – dem Bund diesen geldwerten Vorteil (Anmietung von Räumen) und wie werden diese Einnahmen vom Kanzleramt versteuert?
      Sorry, aber wenn eine Kassiererin für eine billigen Pfandbon gefeuert, oder jemand für ca. 20 euro Steuerschuld neun Monate in U-Haft verbringt, dann wollen wir das da aber auch genau wissen.

      • Die Fragen wären in einer Demokratie berechtigt, aber wir leben mittlerweile in einer Regierungsform die sich mehr als deutlich am Feudalismus orientiert.
        Wie die Fürsten und Könige handeln, das ist dem Plebejer noch lange nicht erlaubt.

        7
    • Aber, aber!
      So ist das auch wieder nicht!
      Sicher war sein Herrchen, der Klingbeil, auch mit dabei! Und somit war es ein Treffen der ReGIERungskoalition und alles ist gut!🤡

  • Verstehe die Aufregung nicht. Der Bundeskanzler hat die Richtlinienkompetenz. Also kann er die Richtung vorgeben. Wenn man an diese Position ein „loose gun“ wie Herrn Merz setzt, kommt eben immer wieder etwas Unerwartetes heraus. Wenn euch CDU-Granden das nicht passt, dann wählt ihn halt ab.

  • Mich wundert das jetzt nicht.,🤭

  • Das wird nichts mehr. Der Keim der Selbstzerstörung wurde von Merkel gelegt und nie „aufgearbeitet“. Der Rest ist Selbstaufgabe, Lüge und Siechtum.

    Da helfen auch die erkennbar auf Ablenkung angelegten Fotos mit Politikern anderer Ländern nicht weiter.

  • Vorbilder
    Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) präsentiert sich gerne als Freund der Verkehrswende.
    Da passte es gar nicht ins Bild, dass sich der Deutsch-Däne einen neuen Protz-Dienstwagen bestellte – einen Audi S8. Die Sportlimousine ist ein klimaschädlicher Verbrenner mit 571 PS, Startpreis 157.350 Euro.
    https://www.kn-online.de/schleswig-holstein/sh-verkehrsminister-claus-ruhe-madsen-kritik-an-protz-dienstwagen-fuehrt-zur-kehrtwende-P5NI2ZOT7REDZI4MRM2E2RYWBY.html
    Nach heftiger Kritik ist Madsen nun eingeknickt: Ich als Minister habe eine Vorbildfunktion und die habe ich in dem Fall unterschätzt.“
    – Ein Modell eines Audi Q8 SUV wie er für die Landrätin geordert wurde.
    https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/apolda-weimarer-land/landraetin-dienstwagen-kritik-schmidt-rose-audi-100.html

  • Allein der Umstand, dass sich der Unmut an der Basis der CDU erst jetzt regt und nicht nach den beispiellosen Wahlkampflügen, sagt alles!

  • mit dieser ambivalenten Personalie an der Spitze, ist die CDU für mich auch nicht wählbar. Immer das Gegenteil von dem zu tun, was man vorab versprochen hat, besitzt für mich keine Attraktivität.

  • ,,Die Basis zeigt sich jetzt von Merz enttäuscht“

    Die schwarz-rot-grüne Einheitspartei hat die Mehrheit. Also wenn juckt es?!

    • Das heisst aber auch, dass die Basis bis jetzt offenbar zufrieden war mit der „Leistung“ des Barons von Merzelhausen. Ich finde das erschreckend. Wo war denn die Basis in den letzten Monaten?

    • Die 2. und 3. Reihe, wenn sie bei den nächsten LT-Wahlen ihre Posten verlieren.
      Das Fußvolk kriegt als erstes auf den Kopf. Dann geht das Durchstechen von Infos an Ronzheimer wieder los. Ich freue mich schon.

  • Endlich geht Merz sang und klanglos unter!
    צום סוף גייט מערץ אַראָפּ אָן אַ קלאַנג!

  • Merz sind die Ziele von BlackRock wichtiger als die Interessen der CDU-Basis. Denn für den Zugriff von BlackRock auf die deutschen Steuerbillionen muss er unbedingt im Amt bleiben. Deshalb unterwirft er sich und die CDU den Sozialisten. Langsam beginnt die CDU-Basis das zu begreifen.

  • Und weiter? Was soll da schon passieren?
    Die heulen ein wenig und dann war es das.

  • Immer heißt es „die Landesvorsitzenden“ die „Parteibasis“ usw

    Nur wo bleiben die Steuerbürger von denen sie alle leben? Sind wohl nur rechtloses Stimm-und Zahlungsvieh

    Hier gäbe es eine Menge zu sagen..was Merz und Co wahrscheinlich am Ar..vorbeigeht: Unter anderem gebrochene Wahlversprechen bei

    . Schuldenbremse
    . Strompreissenkungen für ALLE (Unternehmen +Bürger)

    Leider hier kein Platz um noch mehr Punkte aufzuzählen

    Merz braucht also keinen Flunsch wie im Bild oben zu ziehen sondern sollte sich lieber fragen WARUM ua „ungeliebte Parteien“ unverändert teils wesentlich höhere Zustimmungswerte als haben als er Merz selbst

    Daraus folgt: Wer 1x lügt dem glaubt man nicht auch wenn er nur im Wahlkampf spricht

  • Wer jetzt noch Union wählt, hat definitiv eine Störung.

    • So ist es Paul. Ganz meine Meinung.

    • Oder ‚Long Tagesschau‘.
      Oder beides, egal wie herum 😉

  • Endlich mal ein Kanzler aller Deutschen, statt es nur seinen Parteigenossen Recht zu machen, wie sonst meist üblich.

    -12
  • Merz muss zurücktreten, da er Deutschland massiv schadet.

  • Der Typ ist komplett abgestürzt. Er kann es nicht.

  • Eines ist klar – diese Leute werden Deutschland definitiv nicht aus dem Sumpf ziehen. Die schaffen es noch nicht einmal, eine einzelne Sitzung vernünftig zu koordinieren. Anscheinend können die einer wie der andere nur synapsenschonend denken. Wer delegitimiert hier den Staat noch einmal?

  • Hatte es hier ja schonmal vorgeschlagen:
    Die verbleibenden vernünftigen „CDU-ler“ gehen geschlossen zur AfD.
    Dort können sie gezielt die künftige Bundespolitik mitgestalten.
    Ich schätze, die AfD würde sich dafür sehr offen zeigen — und schon klappt es auch mit der nächsten Legislaturpolitik wie am Schnürchen.
    Endlich könnten dann Probleme gelöst (!), statt wie bisher abermilliardenverlustig verwaltet werden.
    Die können ihr lukratives BT-Mandat ja bis zur nächsten Wahl behalten.
    Das sollten die einfach machen!
    Die charakterstarken Parteiwechsler könnten dann allein schon wochen- und monatelang genießen, in die rotempörten Gesichter der Restmatrosen-Gurkentruppe auf der „MS Schiffswrack“ CDU schauen zu können 😉

    • Das denke ich ist keine Option.
      Warum sollte die AfD die Leute, die nicht mit ihnen im Fahrstuhl fahren und ihnen den Tagesgruß verweigern, die sie jahrelang mit einer Brandmauer belegt und teilweise verunglimpft haben, die in ihnen das absolut Böse sehen, weiter ein Bühne geben?
      Ich finde, ein wenig Selbstachtung sollte schon sein und von dem Filz, der Kungelei und der Korruption der Altparteien sollte man sich so weit es geht fernhalten. Sonst verliert man genau so schnell das Vertrauen wie diese.

      • OK, verstanden.
        Ja, das könnte dann passen.
        Die Frage ist ja nur, warum sind sie denn nicht schon in den letzten Jahren längst gewechselt, in denen „ihre Partei“ fast alles an der politischen Ausrichtung verraten hat, was es zu verraten gibt. Die AfD nimmt in den meisten Fällen ja nur Positionen ein, die die CDU eine längere Zeit vertreten hat (gilt auch für die CSU).

        Ich würde von AfD Seite nur Menschen vertrauen, die die Gesprächskanäle auch in den ganzen letzten Jahren offen gehalten und den politischen Austausch gepflegt haben. Brandmauer Politikern würde ich niemals Vertrauen entgegen bringen.

        1
      • Zustimmung!
        Ich meinte aber diejenigen „vernünftigen“ CDUler, die sich eben nicht an den demokratiefeindlichen Schweinereien gegen die AfD beteiligt haben.
        Soweit ich weiß, gibt es durchaus viele, auch BT-Abgeordnete, in der „C“-Partei, die diese maximalidiotische, beispiellos antidemokratische Brandmauer des feinen Herrn Merz endlich weghaben wollen.
        Für die wäre ein Wechsel zur AfD m. Ans. nach durchaus attraktiv.
        Parteistrategisch betrachtet wäre es eh ein Meisterstück.
        Ein schneller Weg aus der völlig irre gewordenen Sackgasse, in der die mafiösen Altparteien einfach zu unserem Schaden weiterrasen.

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    • Und sie glauben da gibt es noch vernünftige. Ich bin mir nicht so sicher. Also vom „Aufstand“ der Basis sehe ich in meinem Umfeld – ist natürlich nicht repräsentativ – nix. Eher betretenes Schweigen.

  • Wie denn, nur weil er vor der Wahl zur Schuldenbremse gelogen hat und nach der Wahl zur Asylwende und Israel-Unterstütztung, nur deshalb vertraut ihm keiner mehr? Kaum vorstellbar!

  • Kritik aus der Partei, na dann hat Merz nichts zu befürchten. Die CDU hat 16 Jahre vor Merkel gebuckelt, sich nie getraut irgendwas zu sagen bzw. ernsthaft in Frage zustellen, immer schön geneigtes Haut und ja sagen, frenetisch klatschen, selbst wenn man sich dabei der völligen Lächerlichkeit preisgab. So schleimig und rückgratlos ist diese Partei auch heute noch, von daher besteht überhaupt kein Anlass, dass der unfähige Merz sich Gedanken machen muss. Die macht- und postengeilen Lemmige machen weiterhin alles mit.

  • Merz und auch einige Länder in Europa wollen nach wie vor keinen Frieden zwischen der Ukraine und Russland, sondern die Niederlage Russlands Wir alle werden unser blaues Wunder noch erleben.

  • Der Mann ist ein politischer Null-Leister!

  • Bei Ronzheimer bin ich schon raus vor Lachen

  • Merz hat doch was geleistet.
    Hat vor ihm keiner geschafft, selbst „Olaf der vergessliche“ nicht.
    Er ist gleichzeitig Bundeskanzler, Lügenbaron, Volksverräter, Israelhasser und Terrorismusunterstützer!
    Gab‘s vor ihm in Deutschland nicht.
    Selbst 30-45 nicht.
    Gab es sowas überhaupt mal in der Welt?

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