Weil er die Brandmauer kritisierte: CSU-Mitglied droht Parteiausschluss
Markus Hammer trat bei einer Kundgebung gegen eine Dragqueen-Kinderbuchlesung als Redner auf und kritisierte dort die Brandmauer zur AfD. Deshalb soll er nun aus der CSU geschmissen werden.

Wie mehrere Medien, darunter Apollo News, bereits Ende Juni berichteten, droht man dem langjährigen CSU-Mitglied Markus Hammer mit einem Parteiausschluss, nachdem dieser als Redner auf einer Kundgebung gegen eine Dragqueen-Lesung für Kinder im bayerischen Puchheim aufgetreten war. Bislang war der konkrete Grund für das angestrebte Ausschlussverfahren gegen Hammer nicht bekannt. Wie aus Dokumenten hervorgeht, die Apollo News exklusiv vorliegen, wird ihm parteiintern eine Äußerung zur Last gelegt, die Brandmauer persönlich nicht mehr für zeitgemäß zu befinden. Die AfD hatte die Kundgebung mitorganisiert.
„Die Ihnen zugeschriebenen Aussagen hinsichtlich der Abgrenzung der CSU zur AfD bzw. deren ,Nicht-mehr-Zeitgemäß-Sein‘ missbillige ich als Kreisvorsitzende ausdrücklich“, schrieb die CSU-Kreisvorsitzende von Fürstenfeldbruck, Katrin Staffler, in einer ersten E-Mail an Markus Hammer im Februar. Anschließend forderte sie Hammer dazu auf, „zeitnah“ aus der Partei auszutreten. „Sollten Sie dem nicht nachkommen, werde ich ein Parteiausschlussverfahren einleiten“, drohte Staffler und erklärte bereits „entsprechende Vorprüfungen“ initiiert zu haben.
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Anlass für Stafflers Schreiben war der Auftritt Hammers bei der Kundgebung im Februar in Puchheim. Damals versammelten sich rund 35 Menschen und protestierten gegen die Kinderbuchlesung der Dragqueen Vicky Voyage. Hammer erklärte gegenüber Apollo News, er habe an der Kundgebung teilgenommen, weil er Voyages Auftritt vor Kindern ab vier Jahren „nicht kritiklos hinnehmen“ wollte.
Die ihm zur Verfügung gestellte Redezeit habe er gerne genutzt und sich auf der Kundgebung sowohl als CSU-Mitglied als auch als stellvertretender Landesvorsitzender der Werteunion vorgestellt. „Nein, ich habe nicht gesagt, ich vertrete hier die CSU“, stellte Hammer gegenüber Apollo News klar und betonte, die Demonstration als Privatperson besucht zu haben. In seiner Rede kritisierte Hammer die Dragqueen-Lesung und die Ideologie der „völlig überzogenen Toleranz“. Schließlich warb Hammer für den Abriss der Brandmauer zur AfD.
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Für seine Kritik an der Brandmauer erhielt Hammer noch im Februar die Aufforderung Stafflers zum Parteiaustritt. Als er die E-Mail der Kreisvorsitzenden unbeantwortet ließ, erhielt Hammer im Mai erneut ein Schreiben von ihr. „Nachdem Sie leider von sich aus nicht tätig geworden sind und mir kein Parteiaustritt ihrerseits vorliegt, wurde dieses Thema in der letzten Sitzung des CSU-Kreisvorstandes Fürstenfeldbeck nochmal thematisiert“, verkündete Staffler darin. Eine „gemeinsame Basis, fußend auf den Werten der CSU“, sei in seinem Fall „nicht mehr gegeben“. Daher fordere man Hammer erneut zum Austritt auf. Abschließend drohte Staffler, man würde ein Parteiausschlussverfahren einleiten, sollte sich Hammer bis zum 15. Juni nicht selbstständig ausgetreten sein.
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Die Werte der CSU……der besagte Herr soll froh sein künftig nichts mehr mit der CSU zu tun zu haben.
Herr Hammer will die CSU nicht ohne Weiteres verlassen. Ich wäre schon längst aus dieser Partei ausgetreten. Merkt er nicht, dass seine Werte andere sind als die Werte der CSU. Alle leiden an Realitätsverweigerung.
Er vertritt offenbar die ursprünglichen konservativen Werte der Strauss-CSU.
Unter Söder ist die Partei zu einer übertriebenen rotgrünen Karikatur verkommen.
Ich würde auf Parteiausschluss warten, denn diese müssen die Söderianer begründen….
Realitätsverweigerung ist eine Pandemie geworden. Man kann nur noch staunen wie das um sich greift.
So ist es halt im besten Deutschland aller Zeiten! Das ist nicht nur bei Parteien so sondern auch in Firmen und großen Automobilclubs :-)(
Anläßlich eines kirchlichen Seminars in den 80gern sagte ein Teilnehmer folgendes:
„Wenn ich morgens den Betrieb betrete, dann verlasse ich den freien Teil Deutschlands.“
Das war seine Meinung. Heute wäre das grenzwertig und sicherlich auch denunziationsfähig. So ändern sich die Zeiten.
Vor hundert Jahren fing es ebenso an.
Und seitdem sind die Menschen keineswegs schlauer geworden.
Das kommende Ende ist auch schon bekannt….
Meinen Sie die Off. 13,15-17?
Ein Parteiausschluß wäre nicht das Schlimmste. So spart Herr Hammer schon einmal den Mitgliedsbeitrag für die Partei des besonderen bayrischen Filzes. Dafür kann er sich beim nächsten Restaurantbesuch einen größeren Salat bestellen. Ich war übrigens vor längerer Zeit einmal Mitglied der CSU. Wir machen alle Fehler im Leben…
Glückwunsch zum konsequenten Schritt. Aus Fehlern lernen wir! Danke für Ihre offene Bekundung.
Bis einschließlich Stoiber war die CSU auch eine hervorragende konservative Partei. Erst mit dem Putsch gegen Stoiber ist es mit der CSU schnell und stetig bergab gegangen. Sie haben also keinen Fehler gemacht. Aber die Partei hat sich eben stark ins Negative hin verändert.
Ich würde von selber gehen.
Der letzte macht das Licht aus.
Ich vermute, mit dieser Einstellung steht der Mann nicht allein in der CSU da. Eine Brandmauer gegen eine Partei aufzubauen mit der man die größte Schnittmenge hat und dann mit rotgrün anzubändeln, wäre einem Franz Josef Strauß im Leben nicht eingefallen.
Die Werteunion wäre eine gute Partei. Sie vertritt die klassischen Unionsgrundsätze der 90er Jahre, also noch vor Merkel. Leider spielt sie in der Öffentlichkeit derzeit keine Rolle.
Die Werteunion startete allerdings mit dem Wunsch, in eine Koalition mit der CDU/CSU zu gehen und befürwortete die Brandmauer zur AfD. Das hat sie – vollkommen zurecht – Stimmen gekostet, da viele Wähler auch hier keine entscheidende Veränderung erwarten konnten.
Genau so ist das! Einmal falsch geblickt, und das war’s.
Hinzu kommt, dass Deutsche eben Rampensäue LIEBEN. Mir sind für die Steuerung eines Landes aus der Krise eher diese Ärmelschoner wie Maaßen recht, aber damit bewege ich mich bei der Zustimmung wohl im Promille-Bereich.
Herr Hammer hat sich wahrscheinlich dem Irrglauben hingegeben, die Söder-CSU sei eine christlich-konservative Partei.
So sind sie halt die “ Guuuuuuuuuuuten “
Am besten raus aus dem Kartell !
Es gibt “ Alternativen „
Die laufen aber auch nicht kocha.
Das habe ich schon bei Thilo Sarrazin nicht verstanden, die ihn ja auch unbedingt aus der SPD als Mitglied entfernen wollten, er sich aber so sehr dagegen gewehrt hat. Ich denke : wer mich nicht will / braucht, da gehe ich auch nicht mehr hin, das wäre völlig okay für mich ! Solche Werte teile ich doch nicht und wehre mich auch noch dagegen, nein, niemals ! Und hier ist es dasselbe !
Es geht um Fremdbestimmung und die Weigerung, andere entscheiden zu lassen, wofür eine Partei angeblich steht.
Deshalb tritt ja diese eine NIUS-Moderatorin nicht as de CDU aus.
Ich sehe es aber auch ganz anders:
Je mehr Mitglieder austreten würden, desto größer würde der Druck auf den Vorstand, und desto schneller wäre Schluss, wenn die Beitragskasse leer ist.
Er ist laut Artikel stellvertretender Landesvorsitzender der Werteunion. Wieso ist er dann noch in der CSU? Das paßt doch nicht.
Vermutlich der Verein Werteunion, innerhalb der CSU.
Kluge Leute hatten es in Deutschland schon immer schwer.
Wer Mitglied der CSU/CDU ist, ist nicht zu verstehen. Ich wäre bei Merkel, aber spätestens nach der Merz-Wahl ausgetreten.
Das!!!!! ist „UNSERE“ Demokratie.
Haben wir denn wirklich nichts aber auch gar nichts aus unserer geschichte gelernt? Parteiausschluss weil man seine meinung äußert? Ich kenne mich nicht aus, aber steht das in den statuten einer sich demokratisch nennenden partei, dass man keine eigene meinung mehr haben und diese noch weniger ausdrücken darf? Kürzlich habe ich 1984 von george orwell gelesen (übrigens auch während der schulzeit damals ANIMAL FARM). täglich überraschen mich die parallelen zu seinen büchern in unserer heutigen politischen landschaft mehr und mehr.
Die Csu wird bald stolpern.
Die AfD ist eine verantwortungsvolle, konservative Partei. Die CSU ist schon sehr nahe am linksgrünen Zeitgeist. Sie wird von der SPD an einem Nasenring geführt.
+ Joachim Datko – Ingenieur, Physiker – Regensburg – AfD-Stammwähler +
— „Die ihm zur Verfügung gestellte Redezeit habe er gerne genutzt und sich auf der Kundgebung sowohl als CSU-Mitglied als auch als stellvertretender Landesvorsitzender der Werteunion vorgestellt.“ —
Der Mann gehört zwei Parteien gleichzeitig an?
Meine Frage hat sich erübrigt.
Hab`mal rasch a bissl selbst recherchiert.
https://werteunion-ev.de/ueber-uns/
Dachte bei Werteunion gleich an die Partei von Hans Georg Maaßen.
Aber auch innerhalb der CDU/CSU gibt es eine Gruppierung gleichnamiger Bezeichnung.
Menschen entwickeln sich in Phasen. Nach der Konformität (E4) folgt der Ketzer (E5).
Quelle: Ich-Entwicklung
Zitat: „E5 … ist sich die Person auf dieser Ebene bewusst, dass er oder sie nicht immer den erklärten Standards der Gruppe entspricht“
Quelle: Ich-Entwicklung
Die Epoche Aufklärung kann die Übergänge nicht entwickeln oder fördern, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.
Super was so in der CSU los ist. Man steht nur noch staunend am Rand. Ich dachte immer die Bayern wären so ein widerständiges Volk und dann lassen sie sich dermaßen ausgerechnet von der SöderCSU vorführen. Bin gespannt wann FJS geschleift wird.
Und die nennen sich „demokratische“ Partei :-(….
Tun sie doch gar nicht! CSU=Christlich-SOZIALE(!) Union.
Aber die deutschen LIEBEN den Sozialismus. (Merz zu Milei: „Ich bin ENTSETZT.“ Tosender Applaus quer durch’s Land …) Dafür ertragen sie sogar all das, was ich jetzt hier mal wieder nicht schreiben darf.
Vielfalt und Toleranz. Aber nur solange die Partei zustimmt. Abweichende Meiningen und Kritik führen zum Ausschluss..sehr demokratisch, sehr tolerant, sehr vielfältig.
Die CDu und die Altparteien zeigen im klarer ihr wahres, hässliches Gesicht.
Der CSU möchte ich ins Stammbuch schreiben, dass dies ein Angriff auf die Meinungsfreiheit wäre, wenn sie ihn tatsächlich ausschließen, was soll denn das für eine Partei in einer Demokratie sein, die ihren eigenen Leuten den Mund verbietet. Welches Bild gibt diese Partei ab?
Dann tun Sie das, indem Sie an die Kreisvorsitzende direkt schreiben, E-Mail auf der Kontaktseite.
Freuen Sie sich auf deren Antwort!
Nun, auch in Rom gab es mit den „Optimaten“ und den „Popularen“ so etwas wie Parteien. Diese waren zwar – anders als heute – nicht organisatorisch gefestigt, aber dennoch Zusamenschlüsse zur öffentlichen Durchsetzung der internen (oft kontrovers verlaufenen) politischen Willensbildung.
So war es auch in Deutschland zwischen 1871-1933 und 1949-1998.
Danach haben sich die Parteien in Deutschland zunehmend uniformisiert und sozialisiert, weil Mehrheiten angeblich nur noch links der Mitte zu gewinnen wären.
Heute dienen Parteien dazu, zunächst die Mitglieder auf „Parteilinie“ zu bringen, um dann die Gesamtbevölkerung mit „UnsereDemokratie™“ zu uniformieren.
Die Hand die einen füttert sollte man nicht beißen. Sicher eine Frage der Intelligenz.
Abgesehen davon, er tat es sicher nicht, um der AFD mehr Wählerstimmen zu verschaffen, sondern fischt selber am rechten Rand.
Muss es anstelle von CSU nicht langsam MSU heißen?