Präsidenten-Barbie tritt ab
Baerbock hält ihre letzte Rede als Bundestagsabgeordnete, sie wollte ein Vorbild sein. Sie ist wie ihre Amtszeit als Ministerin: Oberflächlich, nicht durchdacht und mit einem beachtlichen Selbstbewusstsein, das sich in keiner Weise auf die Wirklichkeit stützt.

Der Raum ist nicht gut gefüllt. Viele Ränge bleiben weitgehend frei, nur ihre eigene Fraktion ist nahezu vollständig vertreten. Ihre letzte Rede im Bundestag muss Annalena Baerbock vor vielen blauen Stühlen halten. Doch das nimmt ihr nicht das grundzufriedene Lächeln von den Lippen und auch nicht das Strahlen, das sich über ihrem ganzen Gesicht breit macht. Ihre Stimmung ist unbeirrt glücklich. Wie nach der Zeugnisvergabe vor den Sommerferien. Fast wirkt sie sogar ein bisschen erleichtert.
Sie darf ihre letzte Rede halten, ganze zehn Minuten sind für sie vorgesehen. Auf ihrem Instagram-Account postete sie später ein Foto von sich an ihrem Schreibtisch. Sie beißt sich konzentriert auf die Lippe, um sie herum markierte Zettel, Notizen und der Gesetzesentwurf der AfD, zu dem sie ihre Rede hielt. „…manche Dinge ändern sich nie. Minuten vor der letzten Bundestagsrede. #letzterede“, schreibt sie dazu. Die Kommentare unter dem Artikel sind eingeschränkt und bestehen daher ausschließlich aus Lob.
Ob sie uns damit sagen will, dass sie erst kurz vor der Sitzung angefangen hat, ihre Rede vorzubereiten, weil sie ja so menschlich ist oder noch einmal betonen will, wie hart sie doch arbeitet, versteht man nicht so ganz. Aber wenn es eins gibt, was Grüne am liebsten machen, dann ist das konzentriert zu gucken, inmitten von Zetteln zu hocken und zu zeigen, wie sehr man sich doch abrackert. Vielsagend in die Ferne schauen ist auch ein Dauerrenner. Am liebsten noch mit Schwarz-Weiß-Filter.
Baerbock geht es in diesen Wochen sehr darum, Kreise zu schließen. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie in einer Schule in Frankfurt an der Oder, aus irgendwelchen sentimentalen Gründen, die man lang und breit auf Instagram nachlesen kann. In ihrer letzten Rede erklärt sie, dass sie ihre erste Rede vor 12 Jahren zum Klimaschutz und ihre letzte nun zum Schutz der Demokratie hält, jeweils den akutesten Grundsatzthemen. Sie trägt den gleichen rosa Hosenanzug, den sie schon bei ihrer Bewerbung vor den Vereinten Nationen getragen hatte.
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Ihr neuer Posten als Präsidentin für die 80. Sitzungsperiode der Generalversammlung der Vereinten Nationen ist offenbar ein echter Neuanfang für Annalena. Jetzt hat sie so wirklich das Gefühl, es geschafft zu haben. Sie lässt alles hinter sich, ihren Ex-Mann, die vielen Memes, zu denen die Strafbefehle noch ausstehen und Hausdurchsuchungen noch anstehen und die gemeinen Zusammenschnitte ihrer Versprecher. Jetzt geht es in die oberflächliche Lifestyle-Politik in New York.
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Man fragt sich, warum sie so hart an der Rede arbeiten musste, als jemand, der aus dem Völkerrecht kommt, hätte das Rechtsstaatsprinzip jetzt nicht so überraschend für sie kommen sollen. Bei ihrem Argumentationsmuster hätte man sich auch gewünscht, dass sie wenigstens bei ihrer letzten Welle nicht fünf Minuten vorher mit der Vorbereitung anfängt. Die AfD – da ist sie sich sicher, was man daran merkt, dass sie jetzt brüllt – will deshalb ein Verbot der Finanzierung von parteinahen NGOs aus öffentlichen Mitteln, weil sie Angst vor der Zivilgesellschaft haben. Und sie wollen das Grundgesetz ändern, weil sie Angst vor dem Grundgesetz haben, weil da auch ein Parteiverbot drinsteht.
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Die Zusammenhänge liegen ja quasi auf der Hand. Da muss man auch nichts weiter erklären und das tut Baerbock auch nicht. Sie geht dazu über aufzuzählen, was mit der Gesetzesinitiative alles betroffen wäre. Von jüdischen Museen bis zum THW ist das alles dabei, bis sie dann erklärt: Sogar der Sport wäre betroffen. Damit bringt sie ihr geniales Plädoyer zum großen Klimax: Die AfD will, dass wir nicht mehr Fußball-Weltmeister werden können. Und wer für den Fußball und für die Demokratie ist, darf deshalb dem Gesetzesentwurf nicht zustimmen.
Man kommt eben nicht aus seiner Haut. Deshalb hätte ich als Baerbocks Redenschreiberin auch nicht unbedingt das Wort „Kesselflicker“ in ihre Rede geschrieben, wenn man doch aus Erfahrungswerten ahnen konnte, dass sie das l definitiv nicht richtig aussprechen wird. Zum Abschluss geht sie dann zum Abschied über. Sie schwelgt in Erinnerungen an den Kampf für das Gute, bei dem alle über die Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet haben. Sie spricht von den vielen Freunden und Verbündeten in den verschiedenen Parteien, die sie aber nicht namentlich nennen will, damit ihnen die Nähe zu ihr nicht auf die Füße fällt.
Dass sie zum Ende hin mehrmals erinnert wird, dass sie über der Zeit ist, macht sie unbeirrt weiter: Ihr besonderer Dank gilt den Parlamentsdienern, den Kantinenmitarbeitern und ganz besonders denen, die nachts die Flure des Bundestages putzen. Was sie sich als bodenständige Danksagung an die kleinen Leute vorgestellt hatte, klang im Ergebnis wie das Gegenteil. Sie verlässt den Bundestag für eine höhere Berufung und dankt nochmal den kleinen Leuten, die sich alle ganz geehrt fühlen dürfen, dass sie überhaupt weiß, dass sie existieren.
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Annalenas letzte Rede fasst ihre bisherige Karriere gut zusammen. Oberflächlich, nicht durchdacht und mit einem beachtlichen Selbstbewusstsein, das sich in keiner Weise auf die Wirklichkeit stützt. Damit passt sie perfekt in die neue Welt, in die sie nun eintreten wird. Abgesehen davon, dass das ganze Konzept der UN oberflächlich und nicht durchdacht ist, wird Baerbock sich wohl ganz besonders darauf freuen, auf dem pompösen Marmorpodest zu stehen und sich ganz wichtig zu fühlen. Wir werden noch viele Fotos von ihr sehen, auf denen sie hochkonzentriert guckt.
Baerbocks Vorstellung von Politik geht substanziell nicht über die Präsidenten-Barbie hinaus. Die hatte Mattel mal mit dem Weißen Haus als Kampagne ins Leben gerufen. Die Vorstellung war: Wenn Mädchen andere Frauen in Führungspositionen sehen, dann glauben sie daran, dass sie auch selbst einmal in Führungspositionen kommen können. Auch Baerbock betont immer wieder, dass sie ein Vorbild sein will und beweisen, dass auch Mädchen es schaffen können.
Für Kinder im Puppenalter mag das noch ganz süß sein, aber irgendwann muss eine Politikerin dann doch mit mehr ausgestattet sein, als einem hübschen Kostüm für den Wahlkampf, einem Abendkleid für die Gala und einem Handy, so wie die Präsidenten-Barbie von 2008. Jedenfalls wenn man seinen Job wirklich so ernst nimmt, wie Baerbock es von sich glaubt. Aber wofür denn? Wenn Baerbock irgendwas beweist, dann dass man in der Politik heute keine Verantwortung mehr übernehmen muss.
Gott was werde ich diese interlektuelle Perle der Diplomatie,diesen Leuchtturm der Intelligenz und natürlich diesen Wortgiganten unserer aller Muttersprache vermissen.
Möge die Gute zum Wohle Deutschlands weiterhin in New York ihre außerordentlichen linguistischen Talente auf den Rest der Welt regnen lassen.
Sehr schöne Personenbeschreibung! Treffer, versenkt. 😊
„Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn gelegentlich auch eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufrücken kann.“ (Heidi Kabel)
Annalena ist der lebende Beweis, dass es wirklich jede schaffen kann.
Kinder an die Macht?
Präsidenten-Barbie trifft es schon recht gut. Noch treffender fand ich “Gänseliesel mit Smartphone und Chauffeur“.
Bei der UN wird sie nun aller Welt beweisen dass Deutschland es nicht mehr schafft! Vielleicht gibt’s dann mal Entwicklungshilfe von Peru und anderen Staaten an die sie unsere Kohle verschleudert hat.
Wenn man dem Substanzlosen eine Bühne bietet, so erlangt es dadurch noch längst keine Substanz. Die Substanzlosigkeit wird damit eher noch unterstrichen.
Tütensuppe bleibt Tütensuppe…
Hat sie etwa das zweite L in „Kesselflicker“ verschluckt? 😲
Da geht er hin, der Speck der Hoffnung.
Ain’t no sunshine when she’s gone.
Nicht nur die ganze diplomatische Welt hat über sie gelacht, ich habe mich immer sehr amüsiert. Es ist alles andere als einfach 6 Sprachen in einem Satz unterzubringen. Grandiose Schauspielkunst
Mutter von 2 Kindern, Deutsche Spitzenpolitikerin, Außenministerin und nun Cheffin der UNO.
Ich habe diesen Auftritt im Bundestag gesehen und wie immer bei ihren Auftritten war es zum Fremdschämen. Ohne wirklich Ahnung zu haben sprudeln die Worte aus ihrem Mund und sie scheint wirklich zu glauben, das hätte für irgendwen eine Bedeutung. Sie wirkt wie ein kleines Mädchen, welches auf einer Familienfeier munter drauflos plappert und altklug daherkommt.
In ihren Ämtern wirkt sie in ihrem beschränkten Verständnis für die jeweilige Situation einfach nur lächerlich und es ist ein Armutszeugnis für die Politik, dass solche Figuren in Positionen gehoben werden, denen sie nicht gewachsen sind.
Sie tritt ja nicht ab, sondern fällt die Treppe rauf.
Wieso muß ich bei dieser Existenz immer an Versaille denken?
Mutter von 2 Kindern, Deutsche Spitzenpolitikerin, Außenministerin und nun Cheffin der UNO.
Sie ist nun dort wo sie immer sein wollte. Im UN-Takatukaschland. Die Villa Kunterbuntland kann für den Augenblick aufatmen. Lediglich der Quatsch-Comedy-Club hat eine großen Verlust erlitten.
Werden ihr Figaro und ihre Visagistin bei den Vereinten Nationen voll Integriert sein?
Baerbock ist das erschreckende Beispiel dafür, was eine Quote anrichten kann.
Eine sehr gute Artikel, wie eigentlich immer von Ihnen. Aber leider fehlt auch bei Ihnen eine Aufstellung, was denn nun Frau Baerbock den Steuerzahlern, die EU wird auch von uns finanziert, kostet. Üppiges Gehalt, ständige Chauffeur Dienste in New York, super teuere Wohnung ( 4 Zimmer Wohnung 120 m2 wohl so 5000 bis 8000 ?)wie in New York üblich, und natürlich die Kinder dürfen auf internationale Privatschulen gehen. Vielleicht noch Sonderspesen für Abendessen gehen natürlich aus diplomatischen Gründen. Summa summarum 100.000 im Monat oder reicht das nicht. Allein die Privatschulen dürften so um die 50-60.000 $ im Jahr Pro Nase im Minimum kosten. Danach üppige weitere Vollversorgung? Da würde ich auch im Bundestag zufrieden lachen!!!
Die AfD möchte, dass wir nicht mehr Fussball Weltmeister werden können!……. waaaas? Na jetzt bin ich natürlich auch für ein AfD Verbot…..
Sie ist an Intelligenz nicht zu überbieten, sie würde sogar ein Schaukelpferd füttern.
Diese Frau verkörpert die Dekadenz Deutschlands wie keine andere. In jeder gesunden Gesellschaft, wären solche Menschen in wichtigen Ämter allenfalls in einer schrägen Filmsatire denkbar.
Zu dieser, hoffentlich letzten, Rede gingen Leute zum Zuhören? Vorausgesetzt, man verfügt über durchschnittlichen Verstand, gibt es dafür nur einen Grund: Man muss sich das antun. Und das sind für mich armselige Tropfe. Sie verdienen kein Mitleid. Sollen sie in den Spiegel schauen und erkennen, was für peinliche Opportunisten sie sind.
Fast glaube ich, mir sicher sein zu dürfen, daß in der nächsten Zeit es keine fähigere Inhaberin des Amtes im Ministerium des Äußeren geben wird als das bis unlängst der Fall war. Allein ihre Sprachgewalt und Sprachvielfalt war schon beeindruckend aber sie wird diese ihre speziellen Fähigkeiten sicherlich auch an ihrer neuen Wirkungsstätte eindrucksvoll zur Schau stellen, womöglich noch in gesteigerter Form. Von mir ein letzter Dank, der Bedeutung des Wortes „Kesselflicker“ eine neue hinzugefügt zu haben. Zwar weiß wohl nicht nur ich welche Tätigkeit damit nun gemeint sein könnte aber wir wissen ja bis heute auch nicht wie, beispielsweise, die Ortsnamen jener „Einhunderttausend Kilometer“ entfernten Orte lauten. Und daß Strom nicht im Netz gespeichert werden kann wurde jüngst in Spanien glänzend bewiesen. Na ja, geglänzt hat in der Düsternis kaum etwas aber eventuell steigt absehbar in Spanien die Geburtenrate?