Angst vor Imageschaden
Schulleitung fordert Eltern auf, Schülern das Tragen „rechter“ Markenklamotten zu verbieten
Die Rektorin einer bayerischen Mittelschule fordert Eltern dazu auf, ihren Kindern vermeintlich rechte Modemarken zu verbieten. Diese würden dem toleranten, weltoffenen Image der Schule schaden und dürften daher „nur unauffällig" getragen werden.

In einem aktuellen Elternbrief appelliert die Rektorin der bayerischen Mittelschule Waging am See an die Eltern ihrer Schüler, vermeintliche Markenklamotten von „Rechtsextremen“ aus den Kleiderschränken ihrer Kinder zu verbannen. Unter anderem Alpha Industries, Lonsdale und Fred Perry werden von ihr benannt.
Konkret erklärt die Rektorin in dem Schreiben an die „Eltern und Erziehungsberechtigten“, dass gewisse Marken als Erkennungszeichen extremistischer Gruppen getragen werden würden. Weiter verweist sie in dem Elternbrief, der Apollo News vorliegt, auf einen Artikel der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung zu „Rechtsextremen Dresscodes“.
Darin analysiert der Autor Modemarken, die moderne Rechtsextremisten tragen würden. Neben Alpha Industries nennt der Autor auch Marken wie Ben Sherman, Helly Hansen und New Balance. Dass Helly Hansen aktuell in der Hip-Hop-Szene und New Balance auch von Anhängern der Antifa – oder einfach von komplett unpolitischen Sportschuh-Liebhabern – getragen werden, erwähnt der Autor nicht.
„Werden diese Marken getragen, kann der Eindruck entstehen, dass man sich mit entsprechenden Haltungen identifiziert“, problematisiert die Rektorin in dem Elternbrief. Immer mehr Schüler würden die genannten Marken tragen, erklärt sie und ergänzt, dass sich in Gesprächen mit den Kindern zeige, dass ihnen die genannten Zusammenhänge meist nicht bekannt seien. Die meisten Kinder würden die Marken tragen, weil sie ihnen gefallen, resümiert die Schulleiterin.
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Gleich im darauffolgenden Absatz erklärt die Rektorin, dass die Schule aufmerksam sein müsse. Die Schule dürfe nicht „nach außen missverstanden“ werden. Deshalb sollen Eltern darauf achten, dass ihre Kinder die genannten Marken überhaupt nicht mehr oder „nur unauffällig“ tragen. Die Schule stehe nämlich für „Vielfalt, Toleranz und respektvolles Miteinander unabhängig von Herkunft, Religion und politischer Haltung“, so die Rektorin. Das wolle man im Schulalltag sichtbar machen.
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Also wenn ich Kinder an dieser Schule hätte, dann wäre nächste Woche erstmal ein großer Klamottenneukauf angesagt und zwar 100% nur Label die auf dem Zettel stehen. Man muss diesen Auswüchsen entschieden entgegen treten und „Haltung“ zeigen!
Das Kopftuch (Hijab) und die damit transportierte Botschaft ist natürlich erlaubt.
Vielen Dank für die Namen der Markennamen, werde mir gleich mal Klamotten von einer der Marken bestellen. Bin zwar lange aus der Schule, aber da gibt es ja auch was für ältere.
Eine Schule hat ihren Schülern nicht vorzuschreiben, was diese nicht oder nur „unauffällig“ zu tragen haben. Das ist übergriffig und schulrechtlich nicht gedeckt.
Wenn diese Schule für „Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander“ stehen möchte, so sollte sie so einen Unsinn nicht verbreiten.
Helly Hansen? Top- Segelklamotten.
Im Namen der Toleranz! 🤣
Die Modepolizei hält Einzug.😁💙
Gilt das auch andersrum? Bin ich jetzt nicht rechtsradikal, weil ich keine der genannten Marken in meinem Kleiderschrank habe?
Toll, jetzt habe ich doch neue Marken kennen gelernt, die kannte ich bisher nicht. Gut, liegt vielleicht an Alter. Wenn ich Inhaber dieser Marken wäre, wäre es mir eine Ehre diese Schulleitung wegen übler Nachrede, Hass und Hetze zu verklagen. Ich wusste bisher auch nicht, dass es zu den Aufgaben der Schule gehört, sich in Kleidungsfragen einzumischen. Also, dann bin ich für Schuluniformen, ohne jegliche Kopfbedeckung, da das bei uns nicht üblich ist.😂
„Weltoffen“.
Es würde mich nicht überraschen, wenn einige Schüler gerade mit Fleiß diese Marken am Montag tragen, um die Reaktion der Schule auszutesten.
Helly Hansen? Fragen Sie mal die Norweger, ob es bessere Wind- und Wetterklamotten gibt?
Deutschland hat schon kuriose Probleme. Wichtiger wäre es, den Kindern in der Schule Wissen und besonders die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen so zu vermitteln, dass sie es können.
Und Hugo Boss ist nicht verboten ? 🥳
Wenn die nun auch noch herausfinden dass sich Rechtsextremisten der deutschen Sprache bedienen. 👀
Eine bessere Werbung für diese Marken gibt es nicht. Müssen die Lehrer dann jetzt jeden Morgen erst einmal die Etiketten in den Kleidungsstücken der Schüler überprüfen?
Die Worte Vielfalt und Toleranz sind die Feigenblätter derer, die einen Anschein erwecken wollen, den sie im Wesen nicht erfüllen.
Wenn die diskriminierten Marken jetzt ganz schlau sind, geben sie 10% Rabatt bei Vorlage des Schülerausweises dieser Schule 🙂 Auf das erste Kleidungssatück würde ich 90% Cashback gegen ein Foto aus dem Klassenraum mit dem Kleidungsstück auszahlen. Das wird unterm Strich nicht mehr kosten als einmal Trickotsponsoring einer Jugendfußballmannschaft, aber sowas von einem Zeichen setzen…
Was soll dann eigentlich mit den Leuten passieren, die trotzdem tragen, was sie wollen?
„Die meisten Kinder würden die Marken tragen, weil sie ihnen gefallen, resümiert die Schulleiterin.“
Man sage nicht, die Schulleiterin äußere nur Blödsinn. Hier steckt des Pudels Kern drin: Die Sachen gefallen den Kindern einfach. Sie stellen keinen Zusammenhang mit Bekenntnissen irgendwelcher Art her. Das tut nur die Schulleiterin. Und sie zieht aus ihrer Erkenntnis oben nicht den richtigen Schluß: Laßt die Kinder doch einfach in Ruhe und kümmert euch darum, daß sie richtig lesen, schreiben und rechnen lernen. Damit wären wir schon sehr zufrieden. Und wenn sie irgendwann dank eurer didaktisch wertvollen Konzeption noch kapieren, daß der Zweite Weltkrieg nach dem Ersten kam und Napoleon da eher eine untergeordnete Rolle spielte, wären wir überglücklich.
Merkwürdig, die Schüler finden Kleidungsstücke schön und kaufen sie gern, aus genau diesem Grund, und dann wird ihnen unterstellt, einen Dresscode zu bedienen, den sie mehrheitlich nicht mal kennen. Das ist absurd!
In Niedersachen wird Linksextremismus aus dem Lehrplan gestrichen und in Bayern sollen jetzt Modemarken stigmatisiert werden. Wenn das ,,unsere Demokratie“ sein soll, dann sage ich nein Danke.
Habe als Segler immer Klamotten von Helly Hansen getragen, weil sie top sind. Die Schulleiterin sollte sich darum kümmern, daß unsere Kinder in Sachen Bildung wieder auf den vorderen Plätzen dabei sind, dann hat sie erstmal ausreichend zu tun. Um die anderen Dinge kümmern sich Heidi und Guido mit Germany‘s Next Top Model und Shopping Queen.
Ich muss immer an ein Zitat von Lisa Eckhardt denken, das den woken Wahn aus meiner Sicht abschließend zusammenfasst: „Unisex-Toiletten sind mir zu wenig divers!“
Puhhh, wir werden alle sterben. 😅
Man mag es zwar übergriffig finden:
Aber zumindest in England und in Frankreich gab es zeitweise Schulen, an der eine Schuluniform getragen werden musste.
Da war der Hintergrund eher nicht, politische „Dresscodes“ zu vermeiden.
Sondern es ging wohl darum, dass die einen nicht im feinen Zwirn erschienen und die anderen in Lumpen zur Schule gehen mussten, je nach dem gesellschaftlichen Stand der Eltern. Das kam vermutlich der gegenseitigen Akzeptanz zugute.
Andererseits war das natürlich auch eine Art „Gleichmacherei“, wie man sie heute wieder anstrebt.
Ein komplexes Thema.