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Kriminalität

41 Prozent ausländische Verdächtige – Wie Medien jetzt die Kriminalstatistik kleinreden wollen

Von Zeit bis Spiegel bemühen sich Journalisten und Experten, die Erkenntnisse aus der neuen Kriminalstatistik „richtig einzuordnen“ und kleinzureden. Insbesondere die Ausländerkriminalität sei gar nicht so schlimm, wie die Statistik zeigt, heißt es.

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Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2023 spricht eine deutliche Sprache: Die Kriminalität, insbesondere die Gewaltkriminalität steigt – und ausländische Täter und Tatverdächtige sind Treiber der gestiegenen Zahlen, insbesondere bei Gewaltdelikten.

Die Zahl der Straftaten stieg insgesamt um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, mit einem Anstieg von 7,3 Prozent der Tatverdächtigen. Brisant: Bei ausländischen Tatverdächtigen war der Anstieg mit 17,8 Prozent mehr als doppelt so hoch. Insgesamt machen Ausländer 41,1 Prozent aller Tatverdächtigen aus, obwohl sie nur 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

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Die Zahlen sind eine Bankrotterklärung für die Zuwanderungspolitik der Ampel, nicht nur, weil auch die Zahl der illegalen Einreisen merklich gestiegen ist. Manches Medium bemüht sich aber schon vorab, den Impact der PKS kleinzureden.

So sei der Anstieg der Ausländerkriminalität vor allem ein „statistisches“, aber kein „kriminologisches“ Phänomen, suggeriert Zeit-Experte Christian Vogt. Dass es generell mehr Verbrechen gebe, will der Zeit-Experte damit wegreden, dass es ja auch mehr Menschen gebe. Das Bevölkerungswachstum in Deutschland entspricht aber nicht mal ansatzweise dem Zuwachs an Tatverdächtigen.

„Unangemessen“ sei es, wegen der PKS nun über Migrationspolitik zu sprechen – in Wahrheit seien die Zahl der Ausländerstraftaten, ohne Vergehen des Ausländerrechts, sogar „proportional gesunken“. Die Kriminalstatistik weist einen deutlichen Anstieg von ausländischen Straftätern aus.

Ausländer wegen Rassismus überrepräsentiert?

Im Bayerischen Rundfunk warnt man jedoch vor „Überinterpretation“ dieser Zahlen. Der Kriminologe Christian Pfeiffer erklärte dem Sender, den Zahlen dürfe man nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Bei Straftaten, an denen Asylbewerber beteiligt sind, sei die Anzeigequote doppelt so hoch, wie bei deutschen Staatsbürgern, so der Experte, der SPD-Mitglied und auch ehemaliger Innenminister Niedersachsens ist. „Die Sichtbarkeit der sogenannten Ausländerkriminalität ist deutlich höher als die bei Einheimischen und das wird völlig übersehen, wenn wir hier behaupten, sie seien überrepräsentiert.“

Ausländer werden häufiger angezeigt: Eine These, die oft verbreitet und auch oft mit angeblichem Rassismus erklärt wird. Pfeiffer tourt mit dieser These seit mindestens einem halben Jahrzehnt durch die Medien: „Wenn Max von Moritz attackiert wird, liegt die Anzeigequote bei 13 Prozent. Wenn Max aber von Mehmet angegriffen wird, steigt sie auf 27 Prozent“, erklärte er schon 2017. Doch ist das wirklich so? Zumindest ist es kein unumstößlicher Fakt, wie Pfeiffer gern suggeriert. Eine schweizer Studie etwa, auf die sich die Polizei NRW in einem Papier beruft, kommt zu dem Schluss, dass die Anzeigebereitschaft gegenüber Ausländern und Inländern gleich ist.

Im Spiegel forderte Kriminalexperte und Soziologe Dirk Baier jüngst einfach ein anderes Framing, eine alternative Darstellung der PKS-Zahlen. „Man kann sagen: Ausländerinnen und Ausländer sind etwa doppelt so häufig Tatverdächtige, wie es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Das klingt bedrohlich. Man kann aber auch sagen: Von 100 Deutschen werden ungefähr zwei bis drei tatverdächtig. Bei den Ausländern sind es circa fünf bis sechs.“ So verdeutliche man, dass es viel mehr nicht-kriminelle als kriminelle Ausländer gebe.

An den Tatsachen der PKS ändert all das natürlich nichts: Die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen und Täter steigt, und das substanziell.

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