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Neue Erhebung

100 Milliarden Euro Kosten: Mehr als 16.000 Brücken in Deutschland sollen baufällig sein

16.000 Brücken in Bundeshand gelten laut einer Erhebung der Organisation Transport & Environment als baufällig – der Investitionsbedarf für Ersatzbauten könnte bis zu 100 Milliarden Euro betragen. Die aktuellen Sanierungspläne der Bundesregierung greifen dabei viel zu kurz, warnt die Organisation.

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Die Dresdener Carolabrücke stürzte im September 2024 ein.

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Der Sanierungsbedarf im deutschen Brückennetz ist weitaus größer als vom Bund bisher angenommen. Eine Erhebung der Organisation Transport & Environment (T&E) offenbart das Ausmaß des Problems. Nach Einschätzung von T&E gelten allein 16.000 Brücken in Bundesverantwortung als baufällig. Insgesamt könnte sich der Investitionsbedarf für den Ersatz maroder Brücken auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen.

Das 2022 aufgelegte Brückenmodernisierungsprogramm des Bundesverkehrsministeriums greife zu kurz. Es nehme lediglich das sogenannte Kernnetz stark belasteter Autobahnen in den Blick, argumentiert T&E. 4.000 Brücken sollen innerhalb von zehn Jahren saniert werden, weitere 4.000 langfristig folgen. Für T&E ist das unzureichend. Mindestens 5.905 Brücken müssen komplett ersetzt werden, weitere über 10.000 sind so belastet, dass auch bei ihnen ein Neubau wahrscheinlich ist, so die Einschätzung.

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„Dass viele Brücken im deutschen Straßennetz in einem schlechten Zustand sind, war schon lange absehbar“, heißt es im Bericht von T&E. Viele Bauwerke stammen aus den 1970er Jahren, sie wurden schlicht für eine andere Belastung konzipiert. Immer häufiger müssen Brücken kurzfristig gesperrt werden, weil Sicherheitsmängel akut werden. So zum Beispiel die Ringbahnbrücke auf der A100 in Berlin, im März 2025.

Der Zustand der Brücken variiert regional deutlich. Besonders kritisch ist die Lage in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen – hier sind viele Brücken deutlich überlastet. In Nordrhein-Westfalen ist der Anteil der dringend sanierungsbedürftigen Brückenfläche doppelt so hoch wie in Bayern. Erfreulicher sieht es in den ostdeutschen Flächenländern aus: Hier wurden viele Brücken in den 1990er Jahren errichtet – bereits mit Blick auf höhere Verkehrslasten.

T&E sieht die nächste Bundesregierung in der Pflicht. Anstatt immer neue Straßen zu bauen, müsse die Sanierung bestehender Infrastruktur oberste Priorität haben. Auch die finanzielle Unterstützung für Kommunen müsse deutlich ausgebaut werden. Denn oft fehlt es gerade dort an Mitteln, um dringend nötige Erhaltungsmaßnahmen anzugehen – mit teils dramatischen Folgen, wie der Teil-Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 zeigte.

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59 Kommentare

  • Bevor die Politik jetzt damit kommt, dass sie dafür zusätzliches Geld braucht: WAS HABT IHR INKOMPETENTEN CLOWNS EIGENTLICH ALL DIE JAHRE MIT UNSEREM STEUERGELD GEMACHT?!!!? GENAU DAFÜR WAR ES DOCH DA!!!!“

    59
  • Die seit Jahrzehnten nicht erfolgten Sanierungen
    Sind Folge der Steuerverschendungen der Regierungen seit Merkel- also meist CDU-CSU

    38
  • … Hauptsache top Fahrradwege in Peru!

    27
  • Investitionsbedarf für Ersatzbauten könnte bis zu 100 Milliarden Euro betragen…
    Aber nicht in Deutschland, die „Reparaturzeiten“ dauern Jahrzehnte und dementsprechend werden sich die Kosten locker verzehnfachen.
    Stuttgart 21… Flughafen Berlin… als Beispiel !

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  • Die baufälligen Brücken sind eine dramatische Metapher für den Zustand Deutschlands.
    Man kommt bald nicht mehr zueinander.
    Man hat das Miteinander, den Austausch verkommen lassen.
    Sie sind ein Symbol der Spaltung.

    19
  • Radwegen in Peru. Soweit sind wir schon.

  • Ich hätte eine Idee wie man jährlich bis zu 150Mia einsparen könnte.

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  • Seit über 20 Jahren werden die Brücken der Sauerlandlinie erneuert. Ob es nun 20 oder 30 Stück waren: Die sind heute noch nicht komplett fertig. Wie kann man dann Pläne für 4000 Brücken machen? Ja, da lesen ‚die Leute‘ einfach drüber hinweg.

  • 100 Milliarden reichen da aber vorne und hinten nicht. Und überhaupt und sowieso : wer soll die denn bauen ? Bis „Deutschland“ die gebaut hat, sind die nächsten 1600 baufällig – wenn kein Krieg dazwischen kommt. Nach meinem momentanen Bauchgefühl können wir es genausogut gleich bleiben lassen. Einfach mal abwarten was kommt. Unter Umständen haben marode Brücken mehr Vor- als Nachteile.

    14
  • Das Schild auf dem Foto sagt alles: „Aussteigende erst an Land gehen lassen!“
    Nicht die Brücken sind der Sanierungsfall, die Republik ist es.

  • Hunderte Milliarden für die Welt, aber die Infrastruktur im eigenen Land steht vor dem Kollaps. Wer hätte das noch vor wenigen Jahrzehnten gedacht, als sich das Land diesbezüglich noch in einwandfreiem Zustand befand.
    Deutschland 2025. Die Sargnägel sind schon bestellt.

    16
  • Wenn man die Kostenplanung bei Stuttgart 21 oder BER sieht, wird die Ausführung um ein vielfaches teurer. Vor kurzem habe ich gelesen, dass eine einzige Brücke mit 2,5 Mrd. berechnet wurde.

    10
  • Ich würde einfach mal mit der Sanierung anfangen, geschwatzt ist schon genug geworden.

  • Die Verantwortlichen laufen noch immer frei rum.

  • Die baufälligen Brücken und maroden Straßen kommen gerade recht, kann man doch so die anvisierten 15-Minuten-Städte noch schneller umsetzen als geplant. Und eine plausible Erklärung hierfür hat man dann tatsächlich auch noch.
    Alles läuft. Graichen, Schwab und Co. lachen sich ins Fäustchen. Nur der schlafmützige kartoffelige Bürger bekommt nicht mit, was passiert.

  • Das wundert mich überhaupt nicht. Der Straßenverkehr ist ein guter Anzeiger für den Gesamtzustand dieses Landes. Ich sehe immer mehr Tempobegrenzungen wegen Straßenschäden.
    Eine davon bei mir in der Nähe besteht seit 2016! Dabei handelt es sich um 200 Meter Landstraße, die etwas abgesackt ist. (normal ebene Landschaft, kein Hang oder ähnliches)
    Anderes Beispiel: Anschlussstelle Königsdorf/Frechen auf die A4 im Westen von Köln: Hier wird seit 10 Jahren gebaut, davon 95% Stillstand.

  • Hauptsache, Grüne Fahrradspuren auf Dresdner Brücken. Wie´s drunter aussieht, ist wurscht.

  • Ich bin ein echter Experte,ich bin mit dem Fahrrad 10 Km durch unsere Innenstadt und Umgebung gefahren.
    Kein Rennfahrrad überlebt diese Schlaglochtortur.

    Jetzt weiss ich aber auch,wie sich die ersten Tour de France Teilnehmer damals gefühlt haben müssen.
    „Experten“konnten den Realzustand natürlich nicht ahnen…

  • Dafür gibt es viele neue Radwege in Peru 🤪

  • So wird das aber NIX mit der KRIEGSTÜCHTIGKEIT!

    Oder hat Putin die Brücken marodiert?

  • 2 Jahre keine zusätzlichen Rüstungsausgaben, Problem gelöst.

  • Schon in wenigen Monaten wird es einen Standortatlas mit gefährdeten Wirtschaftsstandorten geben, die von Brückensanierungen und gestörten Verkehrswegen betroffen sind. Dazu kommt die Niedrigwasserproblematik der Flüsse aufgrund des Klimawandels. Wirtschaftsförderung sollte es nur für zukunftssichere Standorte geben,

  • Wenn man die Chinesen nicht verteufelt hätte, könnten die helfen. So schnell wie die eine Brücke bauen, schafft es nicht mal der deutsche Amtsschimmel mit den Genehmigungen.

  • „Mehr als 16.000 Brücken in Deutschland sollen baufällig sein“

    Das BeDaZ als Vorbild für die beste Panzerverteidigung ever:

    Kein Angreifer traut sich mit seinen Panzern über solche Brückenfallen!

    Hut ab – genialer geht Abschreckung NICHT!

    Nur mal so als Meinung -.-

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