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Stahlkrise

1.200 Arbeitsplätze in Gefahr: Thyssenkrupp stoppt Elektrostahl-Produktion temporär

Bis zum Jahresende macht Thyssenkrupp seine Werke in Gelsenkirchen und Isbergues dicht – die Produktion von Elektrostahl steht still. Der Konzern ist kaum noch wettbewerbsfähig – 1.200 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

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Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller – und in der Krise (IMAGO/anke waelischmiller)

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Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp steht weiter Druck – jetzt muss der Konzern in der Sparte Elektrostahl einen weiteren Rückschlag einstecken: Mindestens bis zum neuen Jahr stellt das Tochterunternehmen Thyssenkrupp Electrical Steel seine Produktion ein und schließt für die Zeit seine beiden europäischen Werke – damit herrscht in den beiden Werken in Gelsenkirchen und im französischen Isbergues ab Mitte Dezember alles still. Das teilte die Stahlsparte des Unternehmens am Donnerstag mit.

Außerdem werden die Produktionskapazitäten in Isbergues ab Januar nur auf 50 Prozent seiner Gesamtkapazität arbeiten. In der Mitteilung klagt das Unternehmen über „massiv gestiegene, niedrigpreisige Importe insbesondere aus Asien“. Die Kosten für den importierten Stahl würden „deutlich unter den durchschnittlichen Produktionskosten“ in der EU liegen.

Das Unternehmen fordert deshalb Protektionismus, um die europäische Produktion zu schützen: Marie Jaroni, Chefin der Stahlsparte des Konzerns, betont: „Wir setzen uns nachdrücklich für die Aufrechterhaltung der Produktion in Europa ein und bemühen uns derzeit um einen wirksamen Marktschutz, um faire Wettbewerbsbedingungen für dieses strategisch wichtige Produkt zu gewährleisten.“ Es würde auch um rund 1.200 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen und Isbergues gehen.

Damit schlägt Jaroni in die gleiche Kerbe, wie bereits Bundeskanzler Friedrich Merz und weite Teile der deutschen Politik. Auf dem Stahlgipfel der Bundesregierung forderten Politik und Wirtschaft Zölle und andere protektionistische Maßnahmen, um die europäische Stahlindustrie zu schützen. Außerdem möchte die Bundesregierung Unternehmen auch im EU-Ausland dazu bewegen, deutschen Stahl zu kaufen.

Thyssenkrupp Electrical Steel produziert Spezialstähle für die Energiewirtschaft – einer der beiden letzten Hersteller in Europa. Dieses ist für die Stromversorgung unerlässlich – zunehmend werden europäische Hersteller jedoch durch deutlich billigeren Stahl aus Asien verdrängt. Der Stahlstandort Deutschland ist durch hohe Kosten – etwa bei Energie, Arbeit und Steuern und Abgaben mittlerweile kaum noch wettbewerbsfähig.

bc

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25 Kommentare

  • Der Konzern ist kaum noch wettbewerbsfähig? Spielt das bei der sozialistischen Subventionspolitik überhaupt noch eine Rolle?

    • Wenn man sich von Rotchina abhängig macht,weil die kapitalistischen Bolschewisten billig stahl verschleudern und vom blöden deutschen auch nicht die Technologie und Gerätschaften einsackten,Beispiel Duisburg-Rheinhausen Krupp werke und sich jetzt dadurch auch noch Politisch wirtschaftlich erpressen lassen,sind sie selber schuld.

  • Wird der Stahl für die neuen Panzer dann bald aus China importiert?Oder aus Russland wenn es Frieden gibt?

    • Wir bauen Holzpanzer, die verbrennen CO2 neutral. Damit zeigen wir es, wem auch immer.

      • „Wir bauen Holzpanzer, die verbrennen CO2 neutral.“ Das istnicht ganz korrekt ,weil Holz verbrennen wegen Feinstaub Erzeugung wohl bereits verboten wurde… Ausserdem brennen auch Panzer aus Stahl ganz wunderschön..

    • „Wird der Stahl für die neuen Panzer dann bald aus China importiert?“
      Nein, der kommt schon seit ’21 praktisch nicht mehr aus Deutschland. Damals hat der Haus- und Hoflieferant das Werk in Duisburg Hüttenheim zusammen mit der Beschussanlage geschlossen. Seitdem kommt ein Großteil des in Deutschland verbauten Panzerstahls aus Luleå in Schweden von SSAB.
      In Deutschland gibt es noch die Dillinger Hütte, die Friedrich Wilhelms-Hütte und die Salzgitter AG die Panzerstahl produzieren.
      ThyssenKrupp hat dieses Geschäftsfeld eingestellt.

  • Was lernen wir heute: Europäische Zölle gut und richtig, amerikanische Zölle, besonders wenn von Trump beschlossen, schlecht und böse. Die Welt ist so einfach. 😉

  • Die Arbeitnehmer können die Täglichen Glücksmomente gar nicht Fassen. Weiter so, wir haben immer schon so gewählt!

  • Arbeitsplätze die es nur wegen Subventionen gibt, sind Beschäftigungstherapie.

  • Wie Unternehmen fallen wie die Dominosteine.

  • Schönes Foto.
    Zwei Fachkräfte vor der ThyssenKrupp – Zentrale in Essen.
    Ich hoffe, sie haben den Job bekommen🤣

  • Könnte man den Stahl nicht in Panzer verarbeiten? So ein Panzer bringt um die 80 Tonnen Stahl auf die Waage! Nur mal so eine Idee.

  • Fehlen wahrscheinlich die Leute die wissen wie es geht, genannt Fachkräfte, meistens aus Syrien, Afghanistan, Nigeria…

  • Stromkosten von 40ct /KWh, CO² Abgaben dass es kracht und horrende Lohnnebenkosten. Was will man mehr? Siehe UK. Dort gibt es landesweit keine Stahlproduktion mehr und die müssen alles importieren. Schicht im Schacht heisst es da.

  • Wen interessiert das?

  • Ich finde, wir sollten alle einfach auf jegliche Energie komplett verzichten. Das ist doch einfach alles viel zu kompliziert. Da blickt doch selbst ein studierter Kopf nicht mehr durch.

    Und den Staat? Komm, hau wech auch den. Wir brauchen nur Liebe, Luft & die richtige Quotenzusammensetzung beim Verhungern.

    Alles andere ergibt sich schon irgendwie.
    Ich seh das eher zuversichtlich.

    • Wenn wir den Staat(sapparat) um 90% reduzieren, dann wäre das sicher besser für alle.

  • Man könnte fast darauf wetten, dass die insbesondere am Beispiel der hiesigen Stahlindustrie gegenwärtig erhobene Forderung nach „local content“ ihren Ausgang dort nimmt, wo die von Thorsten Alsleben namens der Initiative neue soziale Marktwirtschaft (INSM) im Gespräch mit Apollo News erst vor wenigen Tagen als solche kritisierten Gewerkschafts-„Wissenschaftler“ ihr dadurch offenkundig nicht gerade reichliches Hirnschmalz zum Kochen bringen. Angesichts dessen sollte es erlaubt sein, danach zu fragen, warum allen voran der Bundeskanzler nicht freie Forscher konsultiert, die fähig sind, nachweislich substanziell gehaltvolle Beiträge zu leisten? Womöglich übt sich Friedrich Merz damit in falscher Bescheidenheit. Zumindest die gesellschaftlichen Folgen wären in ihrer Verheerung daraufhin unausweichlich.

  • Das war von Anfang an für den Müll. Ein reines Finanzgrab für grüne Fantastereien. Was die Welt aus Deutschland braucht ist genau nur eins: innovative Stähle mit besonderen Eigenschaften.
    Billig kann heute jeder und ob sich ein Windrädchen auf dem Dach dreht interessiert keine Sau.

  • Warum der Konzern nicht schon längst in Polen/Ungarn anfängt neue Werke zu errichten und das Inventar der deutschen Werke dorthin verlegt ist ein absolutes Rätsel. Das zeigt eigentlich das Thyssen-Krupp auch noch nach hundert Jahren bis zum „Endsieg“ loyal ist. Chapeau!

    • Naja, stimmt nicht ganz. Thyssen war gegen die NSDAP und Herr Thyssen landete im Gefängnis. Die National Sozialisten hatten Thyssen ja dann quasi verstaatlicht bzw unter neuem Management im eigenen Interesse weitergeführt. So wie bei den meisten Firmen damals.

  • Neuer Auftrag: Grenzen mit Stahlplatten dicht machen!
    Zwei Fliegen mit einer Klappe!
    Oder Reichstag mit Stahlplatten verpacken aber die Politiker drin lassen!

    • aber ohne Belüftung.

      • und ohne Strom und Heizung ,dann können die weniger Unheil anrichten..

  • Hier geht alles in einer rasenden Geschwindigkeit als Totalschaden
    gegen die Wand , man kommt mit dem lesen kaum noch hinterher !

    Verbrecher bei Ihrem Vernichtungsfeldzug gegen die Bürger !

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