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ARD und Co

Zum Kampf gegen „demokratiefeindliche Kräfte“: ÖRR-Mitarbeiter streiken für höhere Löhne

Die Gewerkschaft Verdi hat im anhaltenden Tarifkonflikt mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern der ARD zu Warnstreiks aufgerufen. Angeblich diene dies dem Schutz der Demokratie vor „demokratiefeindlichen Kräften“, behauptet die Gewerkschaft.

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Verdi erhöht Druck auf ARD-Sender mit Streiks

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Die Gewerkschaft Verdi will im anhaltenden Tarifkonflikt mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern der ARD höhere Löhne durchsetzen. Bis voraussichtlich Freitag werden Warnstreiks bei NDR, WDR, BR und SWR zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild der Radio- und TV-Sendungen führen.

Laut der NDR-Vergütungstabelle verdient ein Sachbearbeiter oder ein Sekretär derzeit pro Monat bis zu 5.955 Euro. Mediengestalter erhalten bis zu 7.043 Euro, Kameramänner bis zu 7.796 Euro und Redakteure sogar bis zu 11.434 Euro. Auch beim WDR sind die Gehälter beachtlich: Ein Sekretär bezieht bis zu 5.269 Euro pro Monat, ein Cutter bis zu 6.549 Euro, ein Grafiker bis zu 6.549 Euro, ein Kameramann bis zu 7.040 Euro und ein Redakteur bis zu 8.092 Euro. Die Angestellten des WDR beziehen 13,04 Monatsgehälter. Beim Bayerischen Rundfunk (BR) verdienen Sekretäre bis zu 5.887 Euro monatlich, Kameraleute bis zu 8.636 Euro und Redakteure bis zu 10.554 Euro. 

Dennoch fordert Verdi eine Erhöhung von 10,5 Prozent für freie und festangestellte Mitarbeiter, mindestens aber eine Gehaltserhöhung von 500 Euro sowie 250 Euro mehr für Auszubildende und Volontäre. Christoph Schmitz-Dethlefsen vom Verdi-Bundesvorstand betonte, es gehe dabei um „faire Tariferhöhungen“ für die Beschäftigten, die „tagtäglich unter schwierigen Arbeitsbedingungen das bestmögliche Programm“ lieferten.

Begründet wird der Arbeitskampf mit vermeintlich „unzureichenden Tarifangeboten“ der Sender. Die jüngste Offerte sähe lediglich eine Erhöhung von 4,71 Prozent über zwei Jahre vor, zuzüglich eines dritten Jahres mit weiteren 2,46 Prozent – allerdings nur, wenn bis dahin die Rundfunkgebühr um 59 Cent angehoben würde. Damit blieben die Angebote weit hinter einem Inflationsausgleich für die vergangenen zwei Jahre und anderen aktuellen Tarifergebnissen zurück, kritisiert Verdi.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei im dualen System eine „wichtige Säule“, die nicht durch Programmkürzungen, Nachwuchsmangel und unangemessene Einkommensentwicklung geschwächt werden dürfe. „In Zeiten von wachsenden demokratiefeindlichen Kräften ist der unsere Demokratie schützende und sie fördernde öffentlich-rechtliche Rundfunk nötiger denn je“, so Schmitz-Dethlefsen in einem Statement.

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