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Angeblicher Schutz der Weltmeere

Zoll beschlagnahmt 5.000 Plastik-Strohhalme

Ein Restaurant im Enzkreis bekam ein Paket mit 5.000 illegalen Trinkhalmen aus Plastik. Der Zoll beschlagnahmte diese und schützte dadurch EU-Konform die Meere. Auf das Restaurant kommt möglicherweise ein Bußgeld zu.

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Im beschaulichen Baden-Württemberg beschlagnahmten Beamte des Zolls ein verdächtiges Paket aus Großbritannien, was an ein Restaurant im Enzkreis adressiert war. Die Beamten fanden dort 5.000 illegale Trinkhalme aus Plastik, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Seit dem 3. Juli 2021 ist das Inverkehrbringen von Plastikbesteck, wozu auch Trinkhalme gehören, in Deutschland verboten. Hintergrund des Verbots ist die 2019 von der Europäischen Union erlassene Einwegkunststoffrichtlinie. Ziel dieser Richtlinie ist es, durch Verbote zu verhindern, dass Schildkröten und andere Meeresbewohner Plastik wie zum Beispiel Trinkhalme verschlucken und daran sterben. Über ein mögliches Bußgeld gegen das Restaurant muss die Marktüberwachungsbehörde noch entscheiden.

Bei fachgerechter Entsorgung keine Gefahr für die Meere

Bei einer fachgerechten Entsorgung von Trinkhalmen in Mülleimern ist die Gefahr, dass die Trinkhalme in das Meer gelangen, sehr gering. Aufgrund eines funktionierenden Müllentsorgungssystems in den Ländern der Europäischen Union ist der Anteil von Plastikmüll aus Staaten der Europäischen Union in den Meeren gering. Nach Angaben des Umweltbundesamts gelangen jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Der Anteil Europas liegt bei 3,4 bis 5,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Laut übereinstimmenden Studien stammen hingegen über 50 Prozent des Plastikmülls im Meer aus den 5 asiatischen Staaten China, Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam. Durch das in diesen Ländern nicht überall funktionierende Abfallwirtschaftssystem gelangt Plastikmüll meist über Flüsse in die Meere. Der chinesische Fluss Jangtse (China), Ganges (Indien, Bangladesch) und Xi (China) sind weltweit die drei Flüsse, die am meisten Plastikmüll in die Meere schwemmen.

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