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Anti-AKW-Beitrag

ZDF verrechnet sich bei Atom-Strompreis um den Faktor 10

Das ZDF wollte mit einem Beitrag erneut Stimmung gegen französischen Atomstrom machen. Dabei wird der 10-mal so teuer dargestellt, als er wirklich ist. Still und heimlich wird der Beitrag korrigiert.

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Das ZDF brachte am Samstag einen kritischen Artikel auf Ihrer Website zum Thema Atomstrom. „Frankreich war lange bekannt für billigen Strom, doch die Kosten für den bisher günstigen Atomstrom sind explodiert. Für Haushalte bedeutet das künftig höhere Stromrechnungen.“ heißt es dort, wohlgemerkt in einer Zeit, in der Deutschland immer wieder von genau diesem französischen Atomstrom abhängig ist.

In dem Artikel wird erläutert, wie der staatliche französische Atomstromanbieter Électricité de France (EDF) die Preise erhöht. So heißt es dort: „Bisher musste er einen Teil seines Atomstroms zu einem festgelegten Preis verkaufen – bisher für 42 Cent pro Kilowattstunde, deutlich unter den Produktionskosten. Mit diesem Preisdeckel ist bald Schluss. Ab 2026 verkauft Électricité de France (EDF) seinen gesamten Atomstrom für rund 70 Cent die Kilowattstunde. Darauf haben EDF und die französische Regierung sich geeinigt. Die 70 Cent werden auf dem Weg vom Kernkraftwerk über die Stromanbieter zum Endkunden verrechnet“.

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70 Cent pro Kilowattstunde – das wäre ein Vielfaches des Strompreises für Endkunden in Deutschland. Während der Artikel dann die „Abhängigkeit“ Frankreichs vom Atomstrom bemängelt, wird diese Zahl immer und immer wieder wiederholt. Die Wahrheit ist: Der Preis wird von 4,2 Cent auf 7 Cent die Kilowattstunde erhöht. Das ZDF hat sich mal eben um das 10-fache verrechnet.

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Nach Kritik im Netz hat das ZDF den Beitrag überarbeitet. Aus 70 Cent pro Kilowattstunde werden jetzt „70 Euro die Megawattstunde“ – so ist es jetzt zwar richtig, durch den Wechsel der Einheit bleibt aber die Zahl gleich und sie wird für den durchschnittlichen Leser schwerer vergleichbar. Auf einen üblichen Korrekturhinweis verzichtete das ZDF.

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