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Hoss und Hopf

ZDF-Journalistin bejubelt TikTok-Zensur von migrationskritischem Podcast

Die chinesische Videoplattform TikTok hat den rechtslibertären Kanal „Hoss und Hopf" gelöscht. Grund seien „gefährliche“ Falschinformationen und Verschwörungstheorien gewesen. Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann bejubelt die Zensur.

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„Mein Sohn ist 14 Jahre alt, smart, beliebt. Und er würde AfD wählen“, schrieb kürzlich der Stern und nahm damit Anlauf zu einer Tirade gegen den Podcast „Hoss und Hopf“, der Jugendlichen laut Stern radikales Gedankengut „einimpfen“ würde und über Finanzen und Politik philosophiert. Jetzt wurde der vor allem in rechts-libertären Kreisen beliebte Podcast von TikTok gesperrt. Obwohl „nur“ etwa 160.000 Follower den Ausführungen von Philip Hopf und Kiarash Hossainpour auf TikTok folgen, greift die chinesische Kurzvideoplattform damit vergleichsweise hart durch.

Denn die Sperrung sei dauerhaft, teilte das Unternehmen dem Spiegel am Mittwoch mit. Die Inhalte seien somit „wegen gefährlicher Falschinformationen und gefährlicher Verschwörungstheorien“ von der Plattform entfernt worden. Auch sogenannte Fanaccounts, die Ausschnitte aus „Hoss und Hopf“ veröffentlichten, wurden zensiert, sämtliche Inhalte aus dem gesperrten Podcast sollen von der Seite genommen werden.

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TikTok liefert keine Belege

Bei der Definition des Begriffs „Verschwörungstheorie“ überrascht die Plattform. Hierbei handelt es sich laut TikTok nicht um das Ersetzen der Wahrheit oder ungeklärter Zustände durch eine Verschwörung, der Medienkonzern fächert das Spektrum viel weiter: Als Verschwörungstheorie gelten bereits „Überzeugungen über ungeklärte Ereignisse“. Außerdem beinhalten sie „die Ablehnung allgemein akzeptierter Erklärungen für Ereignisse sowie die Annahme, dass sie von verdeckten oder mächtigen Gruppen ausgeführt wurden.“

Die Sperrung des TikTok-Kontos sei eine „sehr gute Nachricht“, behauptet die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann auf ihrem Instagram-Account. In einer harschen Kritik an X, vormals Twitter, meint sie, hier würde „so gut wie gar nicht mehr“ gesperrt werden. Soziale Netzwerke täten sich schwer mit „harten Entscheidungen“ und „fragwürdige“ Inhalte würden selten gesperrt werden.

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Warum TikTok die von „Hoss und Hopf“ verbreiteten Informationen als gefährlich und verschwörerisch ansieht, erklärt das chinesische Unternehmen nicht. Grundsätzlich gilt der Podcast zwar als umstritten, weil die Fakten hinter den dargelegten Ausführungen oft nicht nachvollziehbar sind und mitunter auch verschwörungstheoretische Ansichten geteilt werden, inwiefern das aber gesellschaftlich „gefährlich“ einzuschätzen wäre, erläutert TikTok nicht.

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Grundsätzlich gilt: Auch eine faktisch falsche Meinung ist erstmals grundsätzlich eine zulässige Meinung. Auch TikTok erkennt das und schreibt in seinen Richtlinien: Die Plattform geht deswegen explizit gegen Inhalte vor, „die Individuen oder der Community erheblichen Schaden zufügen können“. Und das wiederum könnten physische, psychische oder gesellschaftliche Schäden sowie Sachschäden sein.

Der Podcast ist „kritisch, polarisierend, freiheitsliebend“ – und „fragwürdig“?

TikTok scheint also zu argumentieren, vermeintliche Falschdarstellungen könnten einen „gesellschaftlichen Schaden“ verursachen. Die vor allem bei Jugendlichen beliebte Plattform könnte damit, ähnlich wie der Stern-Artikel, auf eine Gefahr für die Jugend anspielen, wenn diese sich von derartigen Inhalten beeinflussen lassen. Warum können aber beispielsweise trans-ideologische Inhalte ungeprüft auf der Plattform verbreitet werden?

Abgesehen davon, dass „Hoss und Hopf“ nicht grundsätzlich Falschinformationen verbreiten, bringt TikTok vor allem keinen Beweis oder ein passendes Beispiel, was genau das Unternehmen an dem Podcast stört. Die Entscheidung, die beliebte Audiosendung zu sperren, wirkt dadurch willkürlich und reiht sich ein in die absurden Aktionen anderer Anti-AfD-Maßnahmen. Hopf und Hossainpour mussten sich oft den Vorwurf gefallen lassen, AfD-nahe Thesen und Parolen zu verbreiten.

Hopf wies die Kritik zurück und beschreibt den Podcast auf Anfrage der dpa als „kritisch, polarisierend, freiheitsliebend“. „Ich bin selbst einer der vielen unzufriedenen Bürger dieses Landes und drücke dies klar und auch mal lautstark aus“, führt der Unternehmer aus. Kinder würde er nicht beeinflussen, denn der Anteil jugendlicher Hörer liege „bei 0,4 Prozent“, so Hopf.

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