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Kirchentag

„Wo wart Ihr“ – Evangelische Kirche fordert mehr Einsatz gegen Rechtsextremismus

Auf dem evangelischen Kirchentag wurde vor dem angeblich wiederkehrenden Rechtsextremismus gewarnt. Sätze wie „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ seien eine Gefahr, der man „nicht auf den Leim gehen“ dürfe und entgegentreten müsse.

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Anja Siegesmund eröffnete den evangelischen Kirchentag mit einer Warnung.

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Die evangelische Kirche hat den am Mittwoch gestarteten Kirchentag genutzt, um sich einmal mehr gegen Rechtsextremismus auszusprechen. Kirchenvertreter riefen zum Auftakt der fünftägigen Veranstaltung in Hannover unter dem Motto „mutig – stark – beherzt“ zum Engagement gegen wiederkehrende rechte Bestrebungen auf und warnten vor einer Verharmlosung.

Die Menschen müssten sich die Frage, „Wo wart Ihr, warum habt Ihr das nicht verhindert?“, jetzt erneut stellen lassen und aktiv Widerstand gegen den aufkeimenden Rechtsextremismus leisten, forderte die Präsidentin des 39. evangelischen Kirchentags, Anja Siegesmund.

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Siegesmund hatte die Veranstaltung am Maschsee in Hannover eröffnet und auf dessen Wurzeln im Nationalsozialismus hingewiesen. Das Gewässer war 1934 angelegt und vom NS-Regime als „völkische Tat“ propagandistisch verherrlicht worden. An dem See arbeiteten mehr als 1.600 Personen im Sinne des Kampfes der NSDAP gegen die Arbeitslosigkeit.

Nach Siegesmunds Rede warnten auch andere Kirchenvertreter vor der Gefahr von verharmlosenden Sätzen wie „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ oder „Als ob ich allein das ändern könnte“, berichtete der Evangelische Pressedienst (epd). Aber „wir dürfen dem nicht auf den Leim gehen“, forderte die Generalsekretärin des Kirchentages, Kristin Jahn.

Der Widerstand gegen derartige Sätze wurde dann noch szenisch dargestellt, indem die Worte auf große Tonscheiben geschrieben worden waren, die auf der Veranstaltung dann zerschlagen wurden. In den kommenden Tagen sind neben Reden auch weitere Veranstaltungen zum Widerstand gegen rechts geplant, die unter anderem vom Bundesfamilienministerium gefördert werden.

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Außerdem fördert die Stadt Hannover den evangelischen Kirchentag mit vier Millionen Euro, das Land Niedersachsen mit weiteren sieben Millionen Euro. In einer Insa-Umfrage für die Nachrichtenagentur IDEA hielten 54 Prozent der Befragten diese Förderung für nicht richtig.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die evangelische Kirche auf dem Kirchentag gegen rechte Gesinnungen starkgemacht. „Rechtsextremismus und christlicher Glaube sind unvereinbar, denn Gott hat alle Menschen gleich geschaffen“, erklärte Siegesmund damals in Fulda. Grund dafür war auch die Correctiv-Recherche über ein angebliches Geheimtreffen rechter Politiker und Unternehmer in Potsdam.

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82 Kommentare

  • Der Atheist sagt: Du darfst nur glauben, was du siehst.
    Der Pfarrer sagt: Du muss auch glauben, was du nicht siehst.
    Der Geheimdienstler sagt: Du darfst nicht einmal das glauben, was du siehst.
    Die EU sagt: Ich entscheide was du glauben darfst.

    110
  • „Wo wart ihr Christen, als die Kirche ihre Aufgabe verriet, das Evangelium zu verkünden? Wo wart ihr Christen, als die Kirche eine linke politische Organisation wurde? Wo wart ihr Christen, als die Kirche Menschen mit Sorgen und kritischen Fragen diffamierte und ausschloss? Wo wart ihr?“

  • Als Christ kann ich es vor Gott nicht verantworten Mitglied einer ideologischen Sekte zu sein.

  • Ich fürchte, wer auf Tonscheiben mit falschen Meinungen einschlägt, wird das auch einmal auf Menschen mit falschen Meinungen tun.

  • Oh, ich bin ausgetreten, LIEBE Kirche. Nachdem ihr mir erst eine überteuerte Kreuzfahrt mit dem Titel „Ein Schiff, was sich Gemeinde nennt“ zugestellt habt, kam das Jahr 2015. Und in dem Jahr bin ich ausgetreten, weil ihr alles verraten habt, was ihr überhaupt für die Menschen gemacht habt. Und ich bin froh darüber, sonst wäre ich noch Mitglied gewesen, als ihr 2020 bei Corona jeden Ansatz eures eigenen Glaubens verraten habt und danach noch laut „Gott ist Queer“ verkündet habt. Noch Fragen?

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  • Nachrichten:
    Von den aktuell 135 Wahlberechtigten, die sich am 7. Mai ins „Konklave“, also laut der lateinischen Bedeutung in den „verschlossenen Raum“ begeben, kommen 53 aus Europa, davon allein 16 aus Italien. Asien stellt 23 Wähler, Lateinamerika (mit Mexiko) 21, Afrika 18, Nordamerika 16 und Ozeanien 4.

  • Manche würden sagen, sollten jene irgendwann vor der Himmelspforte stehen, wird dann ein Schild für sie zu sehen sein mit der Aufschrift.

    „Heute kein Einlass, sind auf der Demo gegen Rechts“.

    Manche würden dies als Karma dann bezeichnen.

  • Wieder eins von vielen Beispielen, daß es richtig war, daß ich 1976 aus der Kirche ausgetreten bin.

  • Die Forderung nach Ausgrenzung steht gänzlich im Gegensatz zum Evangelium der Bibel, dessen weltweite Verkündigung Jesus seinen Nachfolgern unmissverständluch aufgetragen hat (Mt 21,31-32; Mk 16,15).
    Insofern sollte auf einem von Christen veranstalteten sog. „Kirchentag“ niemals Anklage und Selbsterhöhung (die Ausgrenzung de facto ja ist) positiv konnotiert werden, also als dringende To-Do’s angepriesen werden, sondern genau das Gegenteil, also die Lasterhaftigkeit von Anklage und Ausgrenzung im christlichen Kontext thematisiert werden. Deshalb bleibt nur traurig zu konstatieren, dass solche „Kirchentage“ Veranstaltungen von lupenreinen Heuchlern sind, die Jesus selbst aufs Schärfste verurteilt hat (Mt 23,13-15, 23-29).

  • Eine christliche Kirche, die schweigt, wenn Christen auf der ganzen Welt verfolgt und abgeschlachtet werden, hat jegliche Legitimation als moralische Instanz verloren.

  • Sätze wie „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ seien eine Gefahr, der man „nicht auf den Leim gehen“ dürfe und entgegentreten müsse.

    Ein Guido Westerwelle (FDP) hat sich gerade im Grabe umgedreht.

  • Jesus sagte, lasst die Kinder zu mir kommen.
    Bei unserer aktvistischen ev. Kirche wird bei den Kinder nach der Hautfarbe unterschieden.
    Also weit weg von dem was Jesus lehrte.

  • Da möchte man gleich nochmal austreten!

  • „Wo wart Ihr“

    Tja, wir waren eben ausgetreten und somit als Ablasszahler eben mal weg.

  • Und was ist mit dem immer stärker un sich greifenden LINKS-EXTREMISMUS?
    Auf dem linken Auge blind?
    WO SEID IHR DA?

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  • Wo wart ihr, als das biologische Geschlecht verraten wurde?
    Wo wart ihr, als unsere Grenzen verraten wurden?
    Wo wart ihr, als das Grundgesetz verraten wurde?
    Wo wart ihr, als unsere Rechte verraten wurden?
    Wo wart ihr, als unsere Werte verraten wurden?
    Wo wart ihr, als unsere Kultur verraten wurde?
    Wo wart ihr, als unser Leben verraten wurde?

    Wo wart ihr da, ihr Kirchen?

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  • Zum Glück habe ich diesen Verein schon vor ein paar Jahren verlassen.
    Kirche bleibt zwar Kirche, aber die frönen jetzt einer anderen Religion.

  • Gott hat alle Menschen gleich geschaffen. Aber noch gleicher sind die Schäfchen der linksgrünen evangelischen Kirche. Sollten die Kirchen nicht unpolitisch sein?

  • Beide großen Kirchen soll einfach so weitermachen wie bisher. In ein paar Jahren hat sie dann nur noch einen kleinen Rest Ihrer Mitglieder und das ist dann auch gut so. Dann müssen sie auch endlich aus Geldmangel an Ihren immensen Immobilienbesitz ran und diesen verkaufen, um zu überleben.

    Diese Kirchen haben mit dem Glauben an einen Gott so wenig zu tun wie ich mit der Besiedlung des Mars. Sie spalten die Menschen in verschiedene Lager und sind zu Hetzorganisationen verkommen wie jede vermeintliche NGO, die von Steuergeld gefördert wird.
    Doppelzüngige und Doppelmoral-Organisationen haben wir aktuell im Überfluss, da sind die Kirchen schlichtweg überflüssig.

    46
  • Goebbels schrieb schon 1931: “ Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke …. Nichts ist uns verhasster als der rechsstehende nationale Besitzbügerblock.“

    23
  • Es ist geradezu unglaublich- doch habe ich den Eindruck, dass das einzige Streben der Kirchen zu sein scheint, sich selber in den Untergang zu treiben.
    — Dabei hat doch soviele Jahre lang Suizid als verwerflich gegolten.

  • Sätze wie „Das wird man ja wohl nicht glauben müssen“ sind keine Gefahr, der „man auf den Leim gehen“ kann, sondern zum austreten anregen dürfen.

  • Eine Grüne

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