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Juni

Wieder „heißester Monat“ – während in Deutschland so viel Regen fällt wie noch nie

Der Juni soll der zwölfte Temperatur-Rekordmonat infolge sein – gleichzeitig hat es in Deutschland aber auch noch nie so viel geregnet, wie in den vergangenen zwölf Monaten. Trotzdem herrscht hierzulande angebliche Dürregefahr. Die Katastrophenmeldungen überschlagen sich.

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Weltweit soll der vergangene Monat der heißeste Juni seit Aufzeichnungsbeginn gewesen sein. Gleichzeitig hat es in Deutschland so viel geregnet wie noch nie.

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„Der heißeste Monat seit Aufzeichnungsbeginn“ – ein Satz, den man in den vergangenen Monaten immer wieder lesen konnte. Auch der vergangene Juni darf sich laut dem EU-Erdbeobachtungsdienst Copernicus mit diesem Titel schmücken. Es soll der zwölfte Monat in Folge sein, der seit Juni 2023 zum weltweit heißesten Monat seit 1881 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten erklärt wurde.

Copernicus berichtet, dass die weltweite Durchschnittstemperatur in den vergangenen zwölf Monaten jeweils um über 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum Durchschnittswert der vorindustriellen Klimadaten angestiegen sei. „Das ist mehr als nur eine statistische Kuriosität, sondern verdeutlicht einen großen und anhaltenden Klimawandel“, heißt es von Copernicus-Direktor Carlo Buontempo.

Doch von den angeblich so drastischen Folgen des „menschengemachte Klimawandels“ spürt man in Deutschland wenig. Auch ein Blick auf die Wetterdaten zeugt nicht grade vom „Höllensommer des Jahrtausends“: Wurde der vergangene Monat weltweit als heißester Juni seit Beginn der Aufzeichnungen eingestuft, so waren die Temperaturen in Deutschland recht moderat. Im vergangenen Jahr lag die Durchschnittstemperatur im Juni bei 18,5 Grad Celsius – im aktuellen nur bei 16,8 Grad Celsius.

Während der Juni in 2024 teilweise noch das Jackentragen forderte, wurden die Bewohner im Süden Deutschlands, vor allem aber in der Schweiz und Italien in den letzten Wochen mit massiven Regenfällen überrascht, die in Teilen bis heute anhalten. Passend dazu verkündete der Deutsche Wetterdienst (DWD) Anfang Juli, die letzten zwölf Monate seien nicht nur die heißesten, sondern gleichzeitig auch die regenreichsten in Deutschland gewesen.

Seit 1881 habe es in keinem Zeitraum so viel geregnet, wie zwischen Juli 2023 und vergangenem Juni – obwohl kein einziger Monat einen neuen Rekordniederschlag verzeichnete, so der DWD. Mit 1.070 Liter pro Quadratmeter liegt der Niederschlagsdurchschnitt dennoch weit über dem vierteljährigen Mittelwert von 789 Litern, der in der Referenzperiode zwischen 1961 und 1990 ermittelt wurde.

Im Mai hatten noch zahlreiche deutsche Medien mit Verweis auf den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung vor einem Dürresommer gewarnt: trotz der starken Niederschläge und Überschwemmungen im Frühjahr, die vor allem den Süden und Osten betrafen, sei der Boden zu trocken.

Die Karte des Helmholtz-Instituts warnt vor allem für ebenjene Regionen in Bayern, Baden-Württemberg, aber auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg in alarmierend roter Farbe vor Bodendürre – vor allem der Oberboden bis zu einer Tiefe von 25 Zentimetern sei davon betroffen. Doch wer durch die entsprechenden Regionen reist, wird schnell feststellen: nicht nur der passable Grundwasserstand sorgt hier momentan für blühende Landschaften, auch der Oberboden ist oft matschig bis feucht-locker.

Auch die Copernicus-Meldung wirft Fragen auf: Die vom DWD gemeldeten Regenfälle für Deutschland können zwar mit hohen Lufttemperaturen erklärt werden, in der Folge kühlt es in der Regel aber wieder ab. Eigentlich ein Wechselspiel. Klar ist: Die aktuelle Berichterstattung über Klima und Wetterphänomene ist übersät von Katastrophenmeldungen – die allesamt auf den „menschengemachten“ Klimawandel zurückgeführt werden.

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