Werbung

„Bunte Provinz“

Weil AfD den Landrat stellt: Erstmals soll CSD in Sonneberg stattfinden

Am Samstag, dem 20. Juli, findet der erste Christopher Street Day (CSD) im beschaulichen thüringischen Sonneberg statt. Die Veranstaltung soll ein Zeichen gegen den AfD-Sieg in der Region setzen.

AfD-Landrat Robert Sesselmann mit dem Vorsitzenden der AfD in Thüringen Björn Höcke

Werbung

Unter dem Motto „Bunte Provinz“ wird es am Samstag, dem 20. Juli, den ersten Christopher Street Day in der 23.450-Einwohner-Stadt Sonneberg in Südthüringen geben. Aktivisten und Veranstalter rufen dazu bei Instagram auf – um der AfD-Stärke in der Region zu trotzen. Beginn ist um 14 Uhr am Bahnhofsvorplatz.

Im Juni vergangenen Jahres konnte die AfD in Sonneberg die erste Landratswahl in der Geschichte der Partei gewinnen. AfD-Kandidat Sesselmann holte im ersten Wahlgang satte 46,7 Prozent, während der Zweitplatzierte Jürgen Köpper von der CDU auf lediglich 35,7 Prozent kam. Im zweiten Wahlgang setzte sich Sesselmann dann mit 52,8 Prozent durch.

...
...

Musiker aus der Szene hatten nach der Wahl einen Song aufgenommen, um gegen die AfD zu rebellieren – „CSD in Sonneberg“. „Es ist CSD in Sonneberg und die AfD empört. Überall ist Party, weil den Landrat unsere Party stört“, heißt es darin. „Bauen genderneutrale Toiletten vor den Rathauseingang“. Und: „Ich hab eine Prideflag und einen Döner dabei, mit extra scharfer Soße und der Döner schmeckt geil. Der Landrat guckt mich böse an“. Nun soll diese Szene Realität werden.

Click here to display content from YouTube.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Laut den Veranstaltern steht das Motto „Bunte Provinz“ für die „Vielfalt und Stärke der queeren Gemeinschaft in den ländlichen Regionen“. Die Rechte queerer Menschen seien durch den „gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck“ bedroht. Deswegen wolle man „ein Zeichen setzen – für Sichtbarkeit, Akzeptanz und Solidarität“ und gemeinsam zeigen, „dass auch in den kleineren Städten und Dörfern queeres Leben präsent und wertvoll ist“. Ein Unterstützer erklärte außerdem, dass man Sonneberg nicht den „rechten Menschen“ überlassen wolle. Die rechtsextremen Gewalttaten im Landkreis hätten sich „im letzten Jahr verfünffacht“, behauptet er.

Unterstützt wird der erste CSD Sonneberg unter anderem von den Grünen und Linken, dem Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Fridays for Future, dem Deutschen Hanfverband und der Amadeu Antonio Stiftung. Laut den Veranstaltern seien bereits 13.000 Euro für die Aktion gesammelt worden.

https://www.instagram.com/p/C9QHECJIYVN/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==

Werbung