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Nach Corona-Panik

Wegen des Klimawandels: Wissenschaftler fordern Ausrufung des Gesundheitsnotstandes durch die WHO

Mehr als 200 wissenschaftliche Magazine fordern die WHO auf, den Gesundheitsnotstand wegen des Klimawandels auszurufen. Der Gesundheitsnotstand ist die höchste Alarmstufe der WHO und wurde zuletzt während der Corona-Pandemie ausgerufen.

Bildquelle: United States Mission Geneva, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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Erst am fünften Mai dieses Jahres wurde der Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für beendet erklärt. Mehr als drei Jahre galt damit weltweit nach Einschätzung der WHO die höchste Alarmstufe. Über 200 wissenschaftliche Fachjournale wagen nun einen neuen Anlauf. Sie fordern die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu auf, die Klima- und Naturkrise zum Gesundheitsnotstand zu erklären. Nach Ansicht der Wissenschaftler soll der Notstand noch vor der im Frühjahr 2024 stattfindenden Weltgesundheitsversammlung ausgerufen werden. Der Aufruf wird von mehreren bekannten Magazinen unterstützt, darunter etwa The Lancet oder The British Medical Journal (BMJ).

Demnach dürfe die Klimakrise nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr würden mit einer Veränderung des Klimas auch erheblich gesundheitliche Risiken einhergehen. Hierzu führen die Unterstützer des Aufrufes zahlreiche Gründe. So würden steigende Temperaturen und Extremwetter massiv zur Ausbreitung infektiöser Krankheiten beitragen. Zudem sei durch Verschmutzungen der Umwelt mit einer sinkenden Qualität des Trinkwassers zu rechnen. Auch seien angeblich Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung zu erwarten. Durch die Versauerung der Meere würden die Fischbestände immer knapper werden. Hinzu komme das Aussterben vieler Tierarten. Durch das Vorstoßen des Menschen in immer mehr naturbelassene Räume erhöhe zudem die Gefahr der Krankheitsübertragung durch Parasiten.

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Konkret erklärt etwa das British Medical Journal: „Die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt schädigen beide die menschliche Gesundheit, und sie sind miteinander verknüpft.“ Gesundheitsexperten hätten eine zentrale Rolle inne, „wenn es darum geht, diese wichtige Botschaft zu vermitteln und sich dafür einzusetzen, dass die Politiker den globalen Gesundheitsnotstand erkennen und dringende Maßnahmen ergreifen“.

Der Gesundheitsnotstand ist die höchste Alarmstufe, welche durch die WHO ausgerufen werden kann. Auf dieser Gefährdungsstufe werden alle Staaten weltweit aufgerufen, zusammenzuarbeiten, Informationen auszutauschen und alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Krise zu bewältigen. Dass die WHO den Forderungen des Aufrufes folgt, scheint alles andere als unwahrscheinlich. Der für den globalen Süden zuständige Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, der Jordanier Mazen Malkawi, erklärte erst vor wenigen Tagen: „Der Klimawandel wird Jahrzehnte von Fortschritten in der Gesundheitspolitik zunichtemachen“. Wie bei Corona könnte die WHO auch dann wieder massiv Einfluss auf die Politik der Nationalstaaten nehmen.

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