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„Nie wieder“

Warnung vor AfD und Höcke: KZ-Gedenkstätten verschicken Briefe an Thüringer Wähler

„Mit der AfD tritt am 1. September eine Partei an, die das Leiden der Opfer des Nationalsozialismus aus der Erinnerung tilgen will.“ Mit diesen Worten warnen die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora die Thüringer Bürger vor der bevorstehenden Landtagswahl.

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Die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora haben in einem offenen Brief die Bürger Thüringens vor der bevorstehenden Landtagswahl am 1. September gewarnt. Der Brief richtet sich gegen die AfD und deren Thüringer Parteichef Björn Höcke. Man blicke „mit großer Sorge“ auf die Wahl, schreibt Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung der Gedenkstätten.

„Mit der AfD tritt am 1. September eine Partei an, die das Leiden der Opfer des Nationalsozialismus auch in den thüringischen Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora aus der Erinnerung tilgen will“, heißt es in dem Schreiben. Björn Höcke sei „gesichert rechtsextrem“, was sich in seinen Forderungen nach einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ widerspiegele. Höcke verwende laut Wagner zudem die SA-Parole „Alles für Deutschland!“.

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Weiter heißt es: „Er versucht, die nationalsozialistische Sprache wieder salonfähig zu machen und lässt sich auch von zwei Gerichtsurteilen nicht abhalten.“ Mit diesem Kurs sei Höcke laut dem Stiftungsleiter aber nicht allein. Die Thüringer AfD versuche, die Schrecken des Nationalsozialismus kleinzureden.

Der Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ im Grundgesetz sei laut Wagner eine direkte Antwort auf die Gräueltaten der NS-Zeit gewesen. Dieses „Nie wieder“ sei heute wichtiger denn je.  Abschließend appelliert der Brief an die Thüringer Wähler: „Ich bitte Sie: Gehen Sie am 1. September zur Wahl und wählen Sie demokratische Parteien und ihre Kandidaten.“

Die Gedenkstättenleitung Buchenwald hatte Höcke bereits 2017 Hausverbot in ihren Räumlichkeiten erteilt. Er sei „in Buchenwald nicht willkommen“, hieß es damals. Man wolle ein angemessenes Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ermöglichen. In Bezug auf das Holocaustgedenken am 27. Januar wurden die Mitglieder der AfD-Fraktion im Landtag wiederholt zu unerwünschten Personen erklärt. Finanziert wird die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora durch den Bund und Thüringen zu gleichen Teilen.

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80 Kommentare

  • Abgesehen davon, dass die hier agierenden Herrschaften – Professorentitel hin oder her – offensichtlich keine Ahnung haben, was den Nationalsozialismus ausmachte, und daher für die Leitung der Gedenkstätte fachlich ungeeignet sind, ist zu hinterfragen, ob diese Stiftung auch Steuergelder erhält. Falls ja, sind diese zu streichen, da diese Gelder nicht zur Agitaion für oder gegen bestimmte Parteien verwendet werden dürfen.

    202
  • Das verzweifelte um sich schlagen der Gutmenschen nimmt immer groteskere Züge an. Bald stehen die „Zeugen Nancys“ vor der Tür und wollen mit uns über Demokratie sprechen.

    186
  • Eine letzte Wahlhilfe vor der Entscheidung.
    Was für eine reizende Idee!
    Danke!

    131
  • Dann sollte die Stiftung aber auch auf den, durch AFD Wähler finanzierten, Anteil ihrer Gehälter und Stiftungsförderung verzichten.

    122
  • “ Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – aber scheinbar nicht die Würde von Hr. Höcke, seinen Parteimitgliedern und Wählern.
    Die Leiter wissen, dass sie ihren Job unter einer AfD Regierung verlieren werden.

    115
  • Es ist schon fazinierend, da schicken wird Milliaden Hifen an
    die Nazis in der Ukraine, die sogar mit SS- Symbolen an ihren
    Stahlhelmen herum stolzieren und alle Jubeln. Aber eine Partei,
    die jetzt einmal wieder für Deutschland einsteht, wird gemobbt.

    105
  • Wird Zeit diesen Schuld-Kult-komplex dicht zu machen!
    Millionen islamische Judenfeinde werden ins Land gekarrt und wir Urdeutschen sollen uns bald 100 Jahre nach den Greuel im Fremdscham suhlen!
    .
    Schluss damit!

    103
  • «Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.»
    Ignazio Silone 01.05.1900 †22.08.1978, ital. Schriftsteller und Antifaschist

    103
  • Ein krasses Verständnis von Demokratie!
    Hier wird jeden Tag mit den Fingern auf die Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland gezeigt. Diese hat aber nicht mehr und nicht weniger gute und schlechte Menschen an Bord als jede andere Partei, Organisation, Firma, Regierung, Parlament usw. auch.
    Historiker Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung der Gedenkstätten, macht hier den spekulativen Fehlversuch, dass dunkelste Kapitel Deutschlands zwischen 1933 – 1945 mit der erfolgreichen Arbeit einer demokratisch legitimierten, frei gewählten Partei gleichzusetzen.
    Damit wird Wagner fachlich hier keine Lorbeeren ernten können. Mal sehen, was unabhängige Historiker zu diesem Vergleich schreiben werden!

  • Nun, als mit Steuergeld finanzierte gemeinnützige Organisationen unterliegen auch die Gedenkstätten der staatlichen Neutralitätsverpflichtung, kraft derer sie sich nicht in den Prozeß politischer Willensbildung einmischen dürfen.

    Tun sie es trotzdem, steht ihre Gemeinnützigkeit in Frage.

  • Glauben die ernsthaft auch nur einen einzigen Wähler in seiner Wahlentscheidung zu beeinflussen ? Ganz im Gegenteil, die Leute werden sich sagen, jetzt erst recht.

    82
  • „Warnung vor AfD und Höcke: KZ-Gedenkstätten verschicken Briefe an Thüringer Wähler“

    Gehts noch dummer?

    Sind die dumm, die so etwas machen oder ist das ein Zeichen dafür, für wie dumm diese Leute ihre Mitbürger halten?

    Hoffen wir, dass solche Aktionen der AfD zugute kommen.

  • „Die Gedenkstättenleitung Buchenwald hatte Höcke bereits 2017 Hausverbot in ihren Räumlichkeiten erteilt. Er sei „in Buchenwald nicht willkommen“
    Willkommen sind hingegen diverse Politiker, deren inflationärer Gebrauch des Begriffs Nazi zur Dämonisierung Oppositioneller den Nationalsozialismus schändlich verharmlost.

  • Menschen, die in und für Gedenkstätten arbeiteten haben eine besonders große Verantwortung- gerade in Gedenkstätten bezüglich des grauenvollen NationalSozialismus-. Es gerade zu
    erschreckend zu hören, wie geschichtsvergessen und zutiefst unsensibel
    diese Menschen hier agieren. Es ist in Schlag ins Gesicht für alle Opfer dieser grauenvollen Schandtaten. Solche Verharmloser gehören dringend zu Rechenschaft gezogen!

  • Wahre Demokraten würden endlich aufhören mit diesem Links-Rechts-Gespalte der Gesellschaft.
    Wer den sozialen Keil immer tiefer in die Bevölkerung treibt, ist der wahre Feind der Demokratie.

  • Irgendwie scheint es dem Professor nicht klar zu sein, dass er selber dem perfiden Vorgehen der NS folgt, die zuerst einen Bevölkerungsteil verteufelten und für ehrlos erklärten, um sich Zustimmung zu deren Vernichtung zu erschleichen.

  • Björn Höcke hat sich in einer Publikumsdiskussion, Zuschauerfragen gestellt und seine politischen Ansätze offengelegt!
    https://www.youtube.com/watch?v=LHcVOr_6MUA
    The Pioneer setzt sich der Historiker Götz Aly kritisch mit der zunehmenden Radikalisierung am politischen Rand, der Rolle der AfD und der Verantwortung der demokratischen Mitte auseinander.
    The Pioneer: SPD-Chef Klingbeil betitelte die AfD öff. als Nazi-Partei. Ist diese Bezeichnung aus Ihrer Sicht eher zutreffend oder eher absurd?
    Aly: Es ist absurd, weil sie überhaupt keine Analyse der Problematik eröffnet. Der Begriff „Nazi“ wird als Schimpfwort gebraucht und man drückt sich davor, nach den Gründen zu suchen, warum die Menschen AfD wählen. Zwischen dem, was wir heute unter „Nazi“ verstehen, und der AfD liegt ein riesiger Unterschied, das sollte man nicht vergessen.
    „Höcke darf man als Faschist bezeichnen. Aber ich würde das nicht tun.“
    „Der arabisch-türkische Antisemitismus ist unser Hauptproblem“

  • Man blickt mit großer Sorge auf die Wahl.

    Ja, kein Wunder. Die Angst vor der AFD, der einzigen demokratischen Partei in Deutschland, ist natürlich groß. Wer keine Argumente hat, muß natürlich Haß und Hetze verbreiten. Ich wünsche der AFD die absolute Mehrheit. Danke Herr Höcke für Ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit. Sie und Ihre AFD werden Deutschland aus dem Sumpf ziehen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Leuten alles erdenklich Gute.

  • Spannend wäre ja zu lesen, wie die Dienstanweisung vom Bund/vom Land geschrieben ist, verbunden mit der Drohung die Unterstützung einzustellen wenn man Zahlungsempfänger nicht gehorcht… Da wünsche ich mir doch mal ein kleines KGB Leak…

  • Ich war auch schon mehrmals in Buchenwald, und was ich dort gesehen habe, hat mich noch lange beschäftigt. Selbst der Abgebrühteste erschauert beim Anblick der verschiedenen „Anlagen“.

    Wenn Höcke und Co. solche schlimmen „Nazis“ wären, dann sollte man sie doch gerade mit den Verbrechen der NS-Zeit konfrontieren, ihnen alles zeigen und ihre Reaktion beobachten.

    Aber genau das scheut man offenbar, denn dann käme womöglich zutage, dass man selbst falsch gelegen hat mit seiner Vorverurteilung.

    Wer aber ständig die Welt in Gut und Böse einteilt, wobei man selbst immer zu den Guten zählt, der kann mit einem politisch Andersdenkenden nicht diskutieren, denn die Überzeugung, im Alleinbesitz der Wahrheit zu sein, ist alles, was diese Ideologen ihr Eigen nennen.

  • Die TU Chemnitz prüft die Plagiatsvorwürfe gegen CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt. In der Promotion von Voigt finden sich Sätze, die schon vor Abgabe der Promotion auf Wikipedia zu finden waren.
    Man stelle sich mal vor, den Vorwurf könnte man Björn Höcke machen.
    Der Abend wäre zu kurz um die vielen „Brennpunkt“-Sendungen zu verfolgen.

    32
  • hoffentlich kommt der Brief bald dann folgt Strafanzeige wegen unerlaubter Werbung und Belästigung vieleicht läßt sich auch noch eine Bedrohung raus lesen

  • Ein solches Handeln empfinde ich als übergriffig.
    Hier wird versucht durch Manipulation die Wähler und somit die Wahl zu beeinflussen.
    Abgesehen davon, ist es schon sehr arrogant, da hier zweifellos zum Ausdruck gebracht wird, das die Wähler zu dumm sind….
    Diese Hybris ist ekelhaft und gehört bestraft.

    29
  • „ Finanziert wird die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora durch den Bund und Thüringen zu gleichen Teilen.“ Nein. Bund und Thüringen erwirtschaften nichts. Das wird alles von den Steuern der Bürger finanziert. Und zwar derjenigen Bürger, die überhaupt Steuern zahlen.
    Falls der Professor es „übersehen“ hat: Die Würde JEDES Menschen ist unantastbar. Auch desjenigen, dessen Anschauungen ihm nicht in den Kram passen.

  • Dass ausgerechnet diese Organisation die echten, historischen Nazis so dermaßen verharmlost, ist unglaublich beschämend.

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