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Pistorius schlägt Alarm

Nächstes Haushaltsdesaster: Bundeswehr steht vor 6-Milliarden-Loch

Einem Bericht zufolge fehlen dem Bundesverteidigungsministerium bis zu 6 Milliarden Euro, um das 2-Prozent-Ziel der NATO zu erreichen. Zudem können wohl zahlreiche geplante Projekte nicht finanziert werden. 2026 sieht die Lage sogar noch desaströser aus.

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Das Verteidigungsministerium könnte seine Aufrüstungsziele im kommenden Jahr verfehlen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat das Kabinett um Kanzler Olaf Scholz darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Bundeswehretat deutlich unterfinanziert sei. Die bisher bereitgestellten Mittel des Finanzministeriums in Höhe von 52 Milliarden Euro würden bei Weitem nicht ausreichen um die NATO-Forderung (zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben) zu erfüllen, wie die BILD berichtet.

2024 ist das erste Jahr in dem Deutschland das NATO-Ziel erreicht hat. 2025 droht die Bundesrepublik erneut an der 2-Prozent-Verpflichtung zu scheitern, obwohl Bundeskanzler Olaf Scholz groß ankündigte, das Ziel ab sofort einzuhalten. Haushaltsexperten des Verteidigungsministeriums zufolge müssten die Ausgaben für die Bundeswehr um 4,5 bis 6 Milliarden steigen. Überhaupt würden die 52 Milliarden Euro kaum für mehr als die laufenden Kosten ausreichen. Ein Großteil des Etats werde durch Soldkosten für die Soldaten, das Heizen der Kasernen und das Instandhalten der Ausrüstung verbraucht.

Für Neuinvestitionen, insbesondere dem Anschaffen von neuen Waffen, blieben nur rund 500 Millionen Euro also nicht einmal ein Prozent des Haushalts übrig. In zwei Jahren dürft die Finanzlage des Verteidigungsministeriums sogar noch dramatischer werden. Der vorläufige Haushaltsplan sieht für 2026 ebenfalls 52 Milliarden für den Bundeswehretat vor. Das mögliche Investitionsvolumen liegt dann bei null Euro.

Doch schon jetzt ist unklar, wie das Verteidigungsministerium zahlreiche laufende Projekte finanzieren will. Die Stationierung der Bundeswehr-Brigade in Litauen kostet rund 5 Milliarden Euro. Eingeplant sind dafür gegenwärtig aber keine Mittel. Die fünfte Tranche von Eurofightern kostet ebenfalls rund 5 Milliarden Euro. Veranschlagt ist dafür bisher ebenfalls kein Geld. Pistorius soll sich aktuell in Verhandlungen mit dem Finanzministerium befinden.

Christian Lindner (FDP) soll demnach vorgeschlagen haben, über Kürzungen im Sozialbereich das Haushaltsloch im Verteidigungsetat zu stopfen. Kanzler Olaf Scholz habe hier jedoch interveniert und Streichungen im Bereich Arbeit und Soziales eine Absage erteilt, wie die BILD berichtet. Das 2-Prozent-Ziel fordert Scholz dennoch einzuhalten. Wie dies finanziert werden soll, ist unklar. Ohnehin steht der Haushalt 2025 auf äußerst wackligen Beinen. Der Bundesregierung fehlen rund 25 Milliarden zur Finanzierung des aktuellen Haushaltsplans.

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