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Afghanistan

Visa-Skandal: Baerbocks Staatssekretärin stellte kritische Beamtin kalt

Die Leiterin der Visa-Abteilung der deutschen Botschaft in Islamabad meldete starke Bedenken wegen der Vergabe von Visa für Menschen mit gefälschten Dokumenten an - und nahm Sicherheitsbedenken nach dem Geschmack des Auswärtigen Amtes zu ernst. Dafür wurde sie von höchster Ebene aus kaltgestellt, heißt es Berichten zufolge.

Das Auswärtige Amt in Berlin

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Im Visa-Skandal im Auswärtigen Amt gibt es neue Vorwürfe. Wie der Business Insider berichtet, sei eine Beamtin der Botschaft in Pakistan, die Sicherheitsbedenken „zu ernst“ nahm, von höchster Ebene aus kaltgestellt worden.

Das Auswärtige Amt hatte auf Betreiben Baerbocks im Rahmen „humanitärer Aufnahmeprogramme“ tausende Afghanen nach Deutschland gebracht. Dabei war auf Sicherheitsüberprüfungen oder überhaupt reguläre Kontrollen der Eingeflogenen gar nicht geachtet worden: Bezeichnend für den gesamten Skandal ist die Aussage eines Mitarbeiters des Außenministeriums, der die zuständigen Prüfer der deutschen Botschaft in Pakistans Hauptstadt Islamabad aufforderte, einem Mann mit offensichtlich gefälschten Dokumenten trotzdem ein Visum für die Bundesrepublik zu erteilen – „falscher Pass hin oder her“. Offenbar war das oberste Ziel einfach, möglichst viele Menschen aus Afghanistan nach Deutschland zu bringen – Sicherheitsinteressen oder überhaupt die Interessen Deutschlands und der Bundesbürger standen hintenan.

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Doch viele Beamte sahen genau das und bemerkten immer wieder kritisch, wie sehr auf vernünftige Prüfungen und einen korrekten Prozess gepfiffen wurde. Einer Botschaftsmitarbeiterin wurde genau das zum Verhängnis. Die Frau, die das Rechts- und Konsularreferat der Botschaft in Islamabad leitete, kritisierte intern nicht nur immer wieder die Vorgänge: Sie nahm Sicherheitsbedenken tatsächlich ernst. Die Bundespolizei, die in die Prüfung involviert war, schlug immer wieder Alarm und stieß bei der Botschaftsmitarbeiterin offenbar auf Gehör.

Das war einer der Gründe dafür, dass sie schlussendlich kaltgestellt wurde: Sie sei „zu kooperativ“ gegenüber der Bundespolizei gewesen, schreibt Business Insider unter Berufung auf Regierungskreise. Außerdem kritisierte sie schon im Falle des angeblichen Flüchtlings Mohammed Ali G. – der Mann, dem, „falscher Pass hin oder her“, ein Visum ausgestellt werden sollte – die Handhabe des Auswärtigen Amtes. Als Chefin der Visa- und Rechtsabteilung war sie auch in diesen Prozess eingebunden. Das Auswärtige Amt in Berlin wies die Botschaft in Islamabad Ende 2022 mit diesem Satz dazu an, dem angeblichen Afghanen trotz dessen gefälschten Passes und seiner unklaren Identität ein Visum auszustellen. Mehrere Botschaftsmitarbeiter – darunter die leitende Beamtin – wehrten sich dagegen.

Baerbocks Staatssekretärin Susanne Baumann, eine Karriere-Diplomatin, die durch die Grünen-Politikerin in das hohe Amt berufen wurde, habe sich darum gekümmert, dass die Beamtin kaltgestellt wurde. Baumann ist beim Auswärtigen Amt unter Baerbock für die Visavergabe leitend verantwortlich, ist Vorgesetzte der entsprechenden Stellen in den deutschen Botschaften auf der ganzen Welt. Zumindest sei die Entscheidung, die kritische Beamtin kaltzustellen und so die interne Kritik am umstrittenen Kurs zu knebeln, über ihren Schreibtisch gelaufen, schreibt Business Insider.

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