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Europawahl

„Vielleicht nehmen wir Kleber mit“ – Letzte Generation will das EU-Parlament als Bühne missbrauchen

Die Letzte Generation kandidiert für das EU-Parlament. Bei einem Einzug will sie dort vor allem Protestformen ins Plenum bringen - die Spitzenkandidatin äußert sich auch zu Klebern im Parlament.

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Die Klima-Protestgruppe Letzte Generation kandidiert für die Europawahl. Sie plant aber keine herkömmliche Parteiarbeit auf EU-Ebene. Stattdessen wolle man das Parlament als Bühne missbrauchen. Das erklärte Spitzenkandidatin Lina Johnsen gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Das bedeutet nicht, dass wir die Beteiligung an Entscheidungsprozessen ausschließen. Aber wir streben nicht ausschließlich klassische parteipolitische Tätigkeiten an. Dies ist eine weitere Plattform, die wir nutzen wollen.“

Falls die Aktivisten genügend Stimmen erhalten, sind im EU-Parlament in Straßburg „alle friedlichen Mittel des Protests“ denkbar, um die Aufmerksamkeit „auf das aktuelle Politikversagen zu lenken“, sagte Johnsen. Sie fügte hinzu: „Vielleicht nehmen wir Kleber mit, vielleicht nehmen wir Farbe mit“. Das wollte sie allerdings als Scherz verstanden wissen: „Spaß beiseite“.

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Die Letzte Generation erregte erstmals vor mehr als zwei Jahren mit drastischen und illegalen Protestaktionen für eine radikale Klimapolitik Aufmerksamkeit. Neben Straßenblockaden gab es Proteste in Museen, Stadien und Ministerien, bei denen Mitglieder der Gruppe oft den Boden oder Wände beklebten und Gegenstände mit Farbe besprühten. Dabei zerstörten und beschädigten sie auch mutwillig Kulturerbe wie Gemälde oder das Brandenburger Tor.

In letzter Zeit wurde es um die Gruppe ruhiger. Anfang des Jahres kündigte sie an, auf Straßenblockaden zu verzichten und auf andere Formen des Protests umzusteigen. Bei der Europawahl am 9. Juni will sie den Protest nun ins Parlament bringen. Die Ziele der Gruppe und ihrer EU-Kandidatur umfassen laut Johnsen unter anderem soziale Gerechtigkeit, die Unterstützung von Protest- und Klimabewegungen sowie den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen innerhalb von sechs Jahren.

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