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Taz-Beitrag

„Verkehrsforscher“: Bürger soll nur noch einmal im Jahr fliegen dürfen

Die Schiene soll den Flugverkehr ersetzen und Deutsche nur mehr einmal im Jahr fliegen dürfen: Der Berliner „Verkehrsforscher“ Andreas Knie fordert radikale Maßnahmen gegen den Flugverkehr.

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Der Berliner Sozialwissenschaftler Andreas Knie fordert zur Bekämpfung der Klimakrise in der taz drastische Maßnahmen gegen den Flugverkehr. „Das Flugzeug vernetzt Menschen auf der ganzen Welt, aber gleichzeitig trägt es messbar zur globalen Erderhitzung bei“, heißt es zu Beginn des Artikels, der im Verlauf vier Vorschläge zur CO2-Reduktion im Flugsektor liefert.

Zwei dieser Vorschläge kommen von Andreas Knie. Er ist Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Die taz bezeichnet ihn schlicht als „Verkehrsforscher“.

Inlandsflüge in Deutschland sollen laut Knie „direkt vollständig“ abgeschafft werden. Seiner Ansicht nach könnten die Strecken ebenso gut mit der Bahn zurückgelegt werden, ohne dass der Zugverkehr ausgebaut werden müsste. „Was die Lufthansa innerhalb Deutschlands in einem Jahr fliegt, macht die Bahn an einem Tag“, so Knie gegenüber der taz.

Knie geht noch einen Schritt weiter. Er schlägt vor, Flugkontingente einzuführen, die schrittweise reduziert werden sollen. Sein Plan: Im ersten Jahr dürfe jeder Deutsche drei Flüge – inklusive Rückflug – nutzen, im zweiten Jahr zwei und ab dem dritten Jahr nur noch einen – unabhängig davon, ob der Flug nach Amsterdam oder Neuseeland geht. Schließlich sei jede eingesparte Tonne CO2 „eine gute Tonne“. Wer mehr fliegen möchte, soll seine Kontingente anderen abkaufen – eine Art Aktienmarkt für Flugrechte. So könne eine sozial gerechte Flugreduzierung gewährleistet werden.

Der Flugverkehr in Deutschland erholt sich, liegt aber noch unter dem Niveau von 2019. Das Statistische Bundesamt berichtet, dass im Juni 2024 etwa 18,8 Millionen Fluggäste auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen gestartet oder gelandet sind – ein Anstieg von etwa 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für diesen Sommer soll der Luftverkehr etwa 88 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen.

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