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Dubioses Dinner

Verfassungsgericht trifft sich mit Regierung, um „Krise als Motor der Modernisierung“ zu diskutieren

2021 sorgte das Bundesverfassungsgericht für viel Kritik, als man zum privaten Dinner mit der Bundeskanzlerin in Berlin antanzte und vertraulich Coronathemen besprach - das Gericht erteilte ihr später einen Blankoscheck. Jetzt treffen sich Karlsruhe und Berlin wieder in vertraulicher Runde: Es soll um Klima und „Krise als Motor“ für Modernisierung gehen.

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Schon während der Coronazeit lieferte sich das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein Skandal-Treffen: Die höchsten deutschen Richter um Verfassungsgerichtspräsidenten Harbarth erschienen im Sommer 2021 zu einem herzlichen Abendessen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es war das gleiche Gericht, dass der Bundeskanzlerin rückwirkend einen Blankoscheck für ihre umstrittene Coronapolitik erteilte.

Und auch sich selbst: Ein Ablehnungsgesuch wegen Befangenheit hielt das Bundesverfassungsgericht später für offensichtlich unzulässig. Die regelmäßigen Treffen des Bundesverfassungsgerichts mit der Bundesregierung „zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch“ seien „im Sinne eines ,Dialogs der Staatsorgane‘ Ausdruck dieses Interorganrespekts“.

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Es muss also viel Respekt im Spiel sein, wenn das Bundesverfassungsgericht nun am Mittwochabend wieder die Bundesregierung empfängt. Unter anderem will man über Notlagen als gemeinsame Chance sprechen: Unter dem Titel „Krise als Motor der Staatsmodernisierung“ werden Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Verfassungsrichterin Astrid Wallrabenstein Vorträge halten.

Ein weiteres Thema der fragwürdigen Abendveranstaltung soll laut FAZ „Generationengerechtigkeit“ sein – ein „politisches Leitbild und Verfassungsprinzip“. Hierzu reden Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sowie Verfassungsrichter Martin Eifert. Eifert ist erst seit Anfang des Jahres am Verfassungsgericht. Der 58-Jährige, der auf Bestreben der Grünen in Karlsruhe eingesetzt wurde, ist unter anderem federführender Richter für „verfassungsrechtlichen Klimaschutz.“

Auch dieses dubiose Dinner findet das Verfassungsgericht völlig unbedenklich. Der Vorgang sei „gänzlich ungeeignet, Zweifel an der Unvoreingenommenheit der Richterinnen und Richter des Bundesverfassungsgerichts zu begründen“, zitiert die FAZ das Gericht. Die deutsche Gewaltenteilung funktioniert einwandfrei – im Zweifel wird das Verfassungsgericht von jeder Bedenklichkeit freisprechen.

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