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Pandemievertrag

„Unwissenschaftliche Methoden“: Afrikaner lehnen Bevormundung durch WHO ab

Die WHO arbeitet aktuell an der Verabschiedung des globalen Pandemievertrags. Aus Afrika kommt nun Kritik - man sieht den Zwang aus Genf als eine Art „Imperialismus durch die Hintertür“ und spricht von „unwissenschaftlichen Instrumenten“.

Für ihre restriktiven Forderungen während der Corona-Pandemie wurde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heftig kritisiert. Dennoch arbeitet man gerade an der Verabschiedung eines neuen Pandemievertrags, der unter anderem auch um die Verhängung von Lockdowns im Falle eines Gesundheitsnotstands vorsieht. Vor so „unwissenschaftliche[n] Instrument[en]“ warnt nun die „Panafrikanische Arbeitsgruppe für Epidemien und Pandemien“- und sieht den Plan als „Imperialismus“.

Wie die Daily Mail berichtet, erklärte Reginald Oduor, Professor an der philosophischen Fakultät der Universität von Nairobi, zu dem Pandemievertrag: „Dies ist die Fortsetzung des klassischen westlichen Imperialismus durch die Hintertür“. Die Forscher der Wissenschaftsvereinigung fürchten, dass afrikanische Staaten, genau wie alle anderen Mitgliedstaaten, bei künftigen Pandemien einer massiven Kompetenzausweitung durch die WHO unterworfen werden. So könne die WHO zum Beispiel durch die Einführung von Impfpässen und Grenzschließungen die afrikanischen Länder zwingen, sich an die Empfehlungen der WHO zu halten, erklären die Wissenschaftler.

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Die von der WHO geforderten Mittel zur Bekämpfung der Corona-Pandemie lehnt die „Panafrikanische Arbeitsgruppe für Epidemien und Pandemien“ strikt ab. Lockdowns halten sie für ein „unwissenschaftliches Instrument“. Gerade für schwächere Wirtschaften würden diese „erheblichen Schäden“ verursachen.

Oduor bezeichnet es als einen Fehler, „dass medizinische Innovationen und Wissen über Covid oder andere Pandemien aus Genf oder den Industrieländern kommen müssen“. Er und die anderen Wissenschaftler stellen klar, dass die afrikanischen Länder selbst in der Lage seien, sich um ihre Gesundheitsprobleme zu kümmern. Dabei gehe es insbesondere um Krankheiten wie Cholera, Gelbfieber und Malaria, so die Gruppe – aber eben auch um Corona und andere Viren. Die Vorgaben der WHO seien für sie eine Art neuer „Kolonialismus“.

Professor Wellington Oyibo, medizinischer Parasitologe an der Universität Lagos erklärt hierzu, dass eine „globale Sichtweise“ nicht helfe, um lokale Krankheiten zu beseitigen. „In Afrika dezimiert zum Beispiel die Cholera immer noch Menschenleben“, erklärt Oyibo. Hinzu kämen zoonotische Krankheiten wie Ebola. Weiter erklärt der Wissenschaftler: „Die Menschen gehen immer noch in die Wälder, um sich zu ernähren, und kommen mit Fledermäusen in Kontakt, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollen“.

Die WHO helfe hier nicht, im Gegenteil: Wenn die WHO-Reform verabschiedet wird, werden damit „die Menschen bestraft und auch die Regierungen.“

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