Werbung

Volkswagen

Umsatzeinbruch bei E-Autos: VW-Krise auch in Amerika

Die VW-Krise zeigt sich auch in Amerika: Angesichts katastrophaler Verkaufszahlen und der scheiternden E-Strategie tauscht Volkswagen seinen US-Chef aus.

Der VW-Konzern hatte zuletzt mit großen Problem zu kämpfen - auch in Übersee.

Werbung

Die schlechte Performance der E-Strategie des Autoherstellers Volkswagen schlägt sich auch in den USA nieder – im Amerika-Geschäft will man daher jetzt reagieren. Kjell Gruner wird ab dem 12. Dezember neuer USA-Chef von Volkswagen, der bisherige US-Chef Pablo Di Si hat das Unternehmen bereits verlassen. Das teilte der Konzern am Dienstag mit. Gruner, der früher Manager bei Porsche und Rivian war, soll nun Volkswagens Krise auf dem nordamerikanischen Markt lösen. Zuletzt hatte Europas größter Autohersteller dort mit enttäuschenden Zahlen zu kämpfen, insbesondere was E-Autos anging.

Im vergangenen Quartal waren die Verkaufszahlen des ID.4 Modells, das erst kürzlich auf den Markt kam, um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Dabei war der ID.4 der Hoffnungsträger für den Markt. Laut Business-Insider wurde bereits mit 100.000 hergestellten Modellen jährlich gerechnet. Bislang wurden dieses Jahr aber nur 16.400 solcher Autos gebaut. Andere vollelektrische E-Auto-Modelle hat VW in Amerika nicht auf dem Markt, weshalb das Unternehmen gegen die Konkurrenz von Tesla und Co. zunehmend untergeht. Auch sonst fielen die Zahlen enttäuschend aus, in den ersten drei Quartalen des Jahres wuchs der US-Markt nur um 1,5 Prozent. Di Si wollte eigentlich auf SUVs setzen, zuletzt konnte Volkswagen auch in dieser Hinsicht keine Erfolge erzielen. Auch der Verkaufsstopp im Chattanooga-Werk belastete das Image des Managers.

...
...

Die Krise in Nordamerika dürfte Volkswagen angesichts des schwachen Europa- und Chinamarktes neue Sorgen einbringen. Insbesondere in Deutschland hatte der Hersteller zuletzt mit massiven Problemen zu kämpfen. Hohe Energie- und Personalkosten und die hohen Steuern machen dabei vor allem die deutsche Produktion unrentabel. Deshalb verordnete die Konzernspitze bereits Anfang September ein historisches Sparprogramm.

Mittlerweile sollen laut Betriebsrat mindestens drei Werke in Deutschland geschlossen werden, während alle anderen Werke schrumpfen werden. Ab Mitte 2025 läuft außerdem wohl die erste Welle von betriebsbedingten Kündigungen an. Kurzum: Kein Arbeitsplatz ist bei VW Deutschland sicher. Auch wenn in Nordamerika, auch aufgrund weniger hoher Produktionskosten, die Situation bei weitem nicht so dramatisch ist, belasten die dortigen Zahlen den Konzern noch weiter.

Mit dem neuen Manager geht man den E-Weg trotz der Krise entschieden weiter: Vorwiegend Gruners Erfahrung auf dem E-Markt soll helfen, die Krise zu beenden. Der Austausch erfolgt nach einer langen Zeit der Gerüchte; wochenlang wurde über einen potenziellen Austausch der US-Spitze spekuliert.

Werbung