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Nächste ÖRR-Millionen versenkt

Um 110 Millionen Euro verrechnet: Rechnungshof prangert WDR-Prunkbau an

Der WDR hat sich beim Umbau seines Filmhauses um mehrere Millionen verschätzt. Demnach steigen die voraussichtlichen Kosten von 130 auf 240 Millionen Euro. Der Landesrechnungshof bemängelt das Finanzgebaren beim WDR. Der öffentlich-rechtliche Sender gibt sich jedoch uneinsichtig.

Bildquelle: Redvers, Wikimedia Commons via CC BY 2.0

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Der Westdeutsche Rundfunk hat sich beim Umbau seines Filmhauses um schlappe 110 Millionen Euro verrechnet. Das ergibt eine vorläufige Prüfung durch den Landesrechnungshof in NRW. Die vom WDR veranschlagten Kosten steigen von 130 auf 240 Millionen Euro. Der Landesrechnungshof bemängelt nun die unzureichende Wirtschaftlichkeitsprüfung und folglich die Verschwendung von Gebührengeldern. Der endgültige Bericht wird unter anderem dem Landtag und der Landesregierung zur Verfügung gestellt.

Auf Anfrage der dpa erklären die Prüfer: „Außerdem lag dem Verwaltungsrat vor Projektbeginn kein grober Kostenrahmen für die Gesamtbaumaßnahme vor. Der Verwaltungsrat als Aufsichtsorgan hätte dem Projekt auf dieser Basis nicht zustimmen dürfen.“ Und: „Die Entscheidung zur Sanierung des Filmhauses beruhte auf keiner langfristigen Immobilienstrategie für die WDR-Liegenschaften in der Kölner Innenstadt. Insbesondere fehlte eine angemessene Variantenbetrachtung zur Standortfrage.“

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Beim WDR zeigt man sich uneinsichtig

Beim WDR selbst kommt man allerdings „in wesentlichen Punkten“ zu einer ganz „anderen Einschätzung“. Der öffentlich-rechtliche Sender ist davon überzeugt, wirtschaftlich vorgegangen zu sein. Grund für die Kostenexplosion sei demzufolge die Inflation. So erklärt der WDR: „Was kein Bauherr in Deutschland absehen und beeinflussen konnte, waren die immensen Preissteigerungen in der Baubranche.“

Das Filmhaus in Köln durfte aufgrund eines Brandschutzgutachten nur noch bis 2020 betrieben werden. Beim WDR entschied man sich jedoch nicht nur dazu das Gebäude zu sanieren, sondern großflächig umzubauen. Ein zentraler Newsroom soll etwa eingerichtet werden. Außerdem soll das Filmhaus nun mit einem Multifunktionsraum für Gremiumssitzungen des vergrößerten Rundfunkrats und Veranstaltungen des WDR ausgestattet werden.

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