Ukrainische Zerstörung von russischen Bombern: Trumps schleierhaftes Schweigen und Putins Zögern
Nach der historischen ukrainischen Militäroperation, bei der zahlreiche russische Bomber zerstört wurden, bleiben Amerika und Russland überraschend verhalten. Der sonst Twitter-freudige Trump schweigt, Moskau spricht nur vage Drohungen aus - der große Knall bleibt aus.

Normalerweise äußert sich US-Präsident Donald Trump zu fast allem Wichtigen, was in der Weltpolitik passiert, auf seinem Account bei Truth Social. Doch blickt man auf seine letzten Posts, findet man etwa eine Gratulation an den neu gewählten polnischen Präsidenten oder Kommentare über die „boomende“ Wirtschaft infolge seiner Zollpolitik. Man findet jedoch keine Äußerungen zur historischen ukrainischen Militäroperation vom Sonntag, bei der die Ukraine mit Drohnen ein Dutzend russischer Bomber zerstörte und wohl Dutzende beschädigte.
Dafür, dass Trump in den letzten Monaten immer wieder Geschehnisse im Krieg in der Ukraine kommentierte, ist das kommentarlose Hinnehmen des Angriffs schleierhaft. Die gesamte US-Regierung hat die Vorgänge bislang nicht substanziell kommentiert – lediglich bestätigte man, dass man, anders als Axios anfangs berichtet hatte, nicht im Vorfeld in die Operation eingeweiht worden ist.
Das Schweigen Trumps ist nicht zu erklären: Trump hatte sich zuletzt deutlicher gegen Putin positioniert – nach russischen Angriffen auf die Ukraine hatte er ihn für „verrückt“ erklärt. Bei seiner sonst ausgiebigen Positionierung zum Ukraine-Krieg ist das Schweigen deshalb besonders auffällig.
Zum einen könnte es sich um eine dezente Verurteilung des ukrainischen Angriffs handeln. Schließlich wurde er nicht über die Operation informiert. Genauso könnte er den Angriff als einen ukrainischen Versuch werten, die Friedensbemühungen zu torpedieren – das hat Russland jedoch ohnehin bereits durch die konsequente Ablehnung eines Waffenstillstands und erneuten Angriffen auf Zivilisten erreicht.
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Zum anderen könnte es sich dabei auch um das Aussitzen einer diplomatisch komplizierten Situation handeln. Würde sich Trump etwa positiv zum Angriff äußern, würde er womöglich Russland eine Steilvorlage liefern, um die Friedensverhandlungen abzubrechen oder zu verzögern. Gleichzeitig würde er mit einer Verurteilung des ukrainischen Angriffs unnötigen Druck auf die Ukraine ausüben und die im Westen zuletzt immer öfter gefundene Einigkeit wieder in Gefahr bringen.
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Ukrainische Drohnen zerstören nicht nur russische Bomber – sondern stellen auch zunehmend die moderne Kriegsführung auf den Kopf. Wie sich diese gerade radikal ändert und wie verwundbar auch der Westen ist – ein Überblick.Während Trump und die US-Regierung schweigen, hadert man mit einer Reaktion auf den ukrainischen Angriff. Nachdem die Ukraine am Sonntag den beispiellosen Drohnenangriff auf die russische Luftwaffe gestartet hatte, sprachen russische Militärinfluencer rasch massive Drohungen gegen die Ukraine aus: Sie forderten eine deutliche Eskalation des Vorgehens gegen das angegriffene Land; manche gingen sogar so weit, einen Atomschlag zu fordern. Auch in internationalen Medien wurde mit einer harten Gegenreaktion Moskaus gerechnet.
Zwei Tage nach dem ukrainischen Angriff ist bislang nichts dergleichen geschehen. Während der vergangenen Nächte ließ Russland zwar erneut Angriffe auf ukrainisches Territorium durchführen – nach ukrainischen Angaben starben dabei Zivilisten. Doch die Luftschläge nahmen kein besonderes Ausmaß an – anders als in der Nacht vor der ukrainischen Operation mit dem Codenamen „Spinnennetz“, als Russland den größten Luftangriff auf die Ukraine seit 2022 durchführen ließ.
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Auch von der russischen Regierung kamen nur vage Drohgebärden: Russlands Präsident Wladimir Putin behauptete, dass es nun „keine roten Linien“ mehr für die russische Armee gäbe und dass die Ukraine den Drohnenangriff bereuen würde. Vor allem warf er der Ukraine jedoch vor, deutlich gemacht zu haben, nicht an einer Friedenslösung interessiert zu sein. Auch der ehemalige russische Präsident und enge Vertraute des Amtsinhabers Dmitri Medwedew, der regelmäßig hart gegen die Ukraine austeilt, ließ nur verlauten, dass „Vergeltung“ unvermeidlich sei.
Den Ankündigungen gefolgt ist bislang nichts – sogar die Friedensverhandlungen in Istanbul wurden termingerecht am Montag fortgeführt. Diese wurden zwar bereits nach rund einer Stunde abgebrochen, das lag jedoch vor allem an den weit auseinanderliegenden Bedingungen: Während die Ukraine weiterhin an einem bedingungslosen Waffenstillstand und einem Frieden entlang der derzeitigen Frontlinie festhält, möchte Russland einen vollständigen Abzug der ukrainischen Armee aus den von Russland teilweise besetzten Oblasten.
Woran diese verhältnismäßig verhaltene russische Reaktion (früher wurde selbst bei geringfügigen westlichen Waffenlieferungen viel härter gedroht) liegt, ist unklar. Möglich ist, dass der Angriff für das russische Regime einen zu großen Gesichtsverlust gegenüber der russischen Zivilbevölkerung darstellt, als dass man ihn zu einem „russischen Pearl Harbor“ hochspielen möchte.
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Weshalb Trump und Putin kaum auf den historischen ukrainischen Angriff reagieren, bleibt damit schleierhaft – ähnlich wie die Auswirkungen des Schlags auf den weiteren Krieg.
Das Schweigen ist meiner Ansicht nach kein gutes Zeichen. Hier wurden strategische Atombomber angegriffen, die wie im START 2 Vertrag vereinbart, offen sichtbar auf dem Flugplatz standen. Ich gehe davon aus, dass Trump und sein innerer Kreis nicht informiert waren, aber möglicherweise trotzdem Unterstützung aus den USA kam. Nicht nur deshalb ist das ein sehr ernster Vorfall. Die ganze Welt hat jetzt gesehen, wie man die Bomberflotte einer Atommacht angreifen kann, mit billigen Drohnen, einem Terrorkommando und Geheimdienstinformationen. Diese Gemengelage macht die Welt nicht sicherer, im Gegenteil. Wer hier jubelt, wie nach einem Tor seines Lieblingsvereins, hat nicht verstanden, wie ernst die Lage ist.
Große und mächtige Staatsleute stellen sich in der Regel nicht nach solchen Ereignissen vor die nächste Kamera und geben ihre Meinung dazu kund. Das tun nur kleine Diktatoren und Wichtigtuer.
Es ist eine Frage der Besonnenheit, nicht Ratlosigkeit.
Ich bin überzeugt, sowohl im Kreml als auch im Weißen Haus hat man Strategien in den Schubladen, plappert sie aber nicht in den Äther.
Das überlässt man denen, die für Geschwätz und Propaganda zuständig sind – und jenen, die glauben, Einfluss zu besitzen, ihn aber im Endeffekt nicht haben.
Bei einer derartigen Brisanz wird Trump auch keineswegs öffentlich twittern. Er ist Diplomat genug, um zu wissen, was das für Auswirkungen haben könnte. Das Verhalten Putins in punkto vager Drohungen weißt eher darauf hin, dass sie nicht öffentlich, aber trotz allem miteinander korrespondieren. Jedenfalls würde ich mir hier in D als auch in der Ukraine nicht so sicher sein, dass es dabei auch bleibt. Unter Umständen -und das sollte eigentlich den Meisten klar sein, die wissen, wie unberechenbar Putin oft agiert- könnte die Gegenreaktion schlimmer aussehen, als wir uns das überhaupt vorstellen wollen: Eventuell die berühmte Ruhe vor dem Sturm?
Ich hoffe nur, dass die US-Administrative in der Lage sein wird >>>mit einem ganz besonders diplomatisches Geschick<<< uns eventuell vor Schlimmeren zu bewahren. Die EU scheint ja dazu nicht in der Lage zu sein oder zu wollen und hält sich hinsichtlich dessen ja auch ziemlich bedeckt, zumindest bedeckter als sonst eigentlich gewohnt?!
…was Euere „Kriegsberichtserstattung“ angeht (Ukraine wie Gaza) wünschte ich mir ausgewogenere Artikel von Euch!
Ich mag nicht glauben, dass Ihr derart schlecht informiert seid, wenn Ihr solche „ukrainische Jubelmeldungen“ 1 : 1 wiedergebt….
Seltsame Analyse, in der das Wichtigste fehlt:
Die Bomber wurden in Übereinstimmung mit dem nuklearen Rüstungskontroll-Abkommen START II ohne Deckung abgestellt.
In der gesamten Doktrin der Rüstungskontrolle ist aber auch festgelegt, dass der Versuch, die Reaktion eines Staates zu schwächen oder Hindern, als Kriegsgrund gilt.
Und das gilt für Amerika, aber auch für Russland.
Diese Häme könnt ihr euch sparen, das ist ein Kriegsgrund!
Waffen in Containern auf LKWs zu installieren, ist ein von den Russen entwickeltes Waffensystem. Nennt sich Club K Container Missile System und wurde schon 2009 entwickelt. Dass dieses System nun kopiert und gegen sie selbst eingesetzt wurde, ist die Ironie der Geschichte. Allerdings war der Anschlag anscheinend bei weitem nicht so erfolgreich, wie zuerst behauptet. Aber ein Angriff auf die nuklearen Streitkräfte eines Landes ist trotzdem beispiellos. Das Schweigen in Moskau ist kein gutes Zeichen. Auch das Schweigen in Washington ist vielsagend, vielleicht befürchtet man doch zu weit gegangen zu sein.
China und Indien haben wohl gegen einen Atomschlag durch Russland interveniert. Die neuesten Satelliten Aufnahmen von gestern Abend lassen den Schluß zu, dass die Zerstörung der Flughäfen und Bomber eher minimal war. Seit dem START-Abkommen müssen diese Satelliten Aufnahmen immer zugänglich, sprich unter freiem Himmel sein. Kann man gerne mal überprüfen…
Nun, vielleicht wollen die beiden einfach Herrn Selenskyi und den Europäern nicht die Bühne bieten, die sie gerne hätten. Wenn alles so wie beschrieben von Statten gegangen ist, dann war das ein Schlag gegen Trumps Friedensbemühungen, da er offensichtlich nicht eingeweiht war. Ich gehe davon aus, wenn es hier etwas zu sprechen gibt, dann wird das Trump mit Putin direkt machen und diesmal, wenn beide schlau sind, nicht veröffentlichen. Nur so könnte es einen Fortschritt geben, mit Selenskyi und den grössen wahnsinnigen Europäern wird es keinen Frieden geben.
Mal sehen wie Russland nun damit umgeht, dass heute Morgen (angeblich) die Krimbrücke angegriffen wurde. Wissen tut man gar nichts, und sowie Russland als auch Amerika sagen nichts. Insgesamt alles sehr ungut.
Wenn das stimmt was ich heute bei web.de gelesen habe, dann war die Zerstörung nicht so groß wie behauptet und die Ukraine soll heute wieder einen großen Anschlag auf die Krim Brücke verübt haben.
Was wirklich stimmt, weiß wohl niemand. Vielleicht auch deshalb das Schweigen und es werden erst einmal Gespräche geführt, um die Außenkommunikation abzustimmen.
SALT II verpflichtet die Atommächte die strategischen (Langstrecken-)Bomber für Satelliten sicht- und überwachbar zu parken. Das macht die RF.
Es wurden sieben Flugzeuge zerstört.
Nett, wenn die Apollo-Crew tiefergehend recherchiert und erst dann informiert.
Selenskys Provokationen (alles nach Drehbuch vorgespurt) sind durchschaut. Und 18 Monate darauf hinzarbeiten, echt schräg.
Immer, wenn irgend etwas mit „Frieden“ ansteht, muss Selenski „eine Rakete anzünden“. Sieht aus, als wolle er keinen Frieden. Angesichts der riesigen Verluste und der anstehenden Staatspleite der Ukraine muss er mächtigen Rückenwind seitens der EU erfahren. Denn sonst könnte er sich als Präsident nicht mehr halten – wenn die Ukraine eine Demokratie wäre.
Nebenbei: Während des Krieges hat sich der Anteil der Millionäre in der Ukraine drastisch erhöht, da gab es hier einmal eine Note zu. Komisch… von unserem Steuergeld?
Es scheinen die Recht zu haben, die behaupten, Putin arbeite für den Westen. Das sind in Russland nicht wenige.
Die Russen müssen nicht sofort reagieren, warum auch?
Der Frontverlauf verändert sich zugunsten Russlands, die kürzlich angekündigte Sicherheitszone / Pufferzone wird aufgebaut. Bei den Verhandlungen in Istanbul wurden Dokumente ausgetauscht und Vereinbarungen abgeschlossen. Mal schauen wie die umgesetzt werden. nach dem Feedback zum Vorschlag zur Beilegung, der vermutlich von den Ukrainern abgelehnt wird, ist immer noch Zeit für die Revance.
Auf die Idee,dass das alles nicht so passiert ist und ganz anders war,kommen Sie nicht,Apollo.
Und jetzt genau beobachten, was die kleine Insel im Norden so macht!
Die arbeiten seit Jahren eng mit der Ukraine zusammen und haben bis heute nicht verwunden, dass sie nicht mehr das Empire sind und das der kleine Neffe im Westen diesen Platz eingenommen hat…..
Wenn das die Zukunft des Journalismus sein soll, dann gute Nacht.
„…Nach der historischen ukrainischen Militäroperation, ….. “
Wer ist denn so naiv und glaubt, dass dies eine „ukrainische“ Militäroperation war?
Putin sicher nicht.
Seit heute weiß man das diese Angaben von bis zu 40 zerstörte strategische Bomber falsch waren ! Selbst im Focus wird schon berichtet das es sich nur um bis zu 13 Flugzeugen unterschiedlicher Typen handelt , die wiederum nicht benannt werde. ! Mag sein das zwar die Aktion zwar sensationell war , aber der verursachte Schaden eher unwichtig sind und aus dem Grund nicht das folgt was viele als Antwort jetzt erwartet! Nach meiner Meinung will Selensky mit diesen Angriffen Putin provozieren und somit die laufenden Gespräche sabotieren!
Die Atombomber standen ungeschützt herum, weil Rüstungskontrollverträge zwischen USA und Russland das verlangen. Aber darüber schreibt die Westpresse nicht. Frühere russische Luftangriffe, über die Trump sich ereiferte, zielten stets auf militärische Einrichtungen und ihnen gingen ukrainische Drohnengeschwaderangriffe auf Moskauer Wohnhäuser voraus, aber auch das ignoriert der Analyst, obwohl Russland stets nachvollziehbare Erklärungen lieferte. Die Brutkastenlügen waren unserer werteorientierten Presse eben wichtiger. Trump ereiferte sich, weil er sich gerne einen schnellen Waffenstillstand als Aktivposten in seine Leistungsbilanz schreiben würde und der hierauf zielende westliche Infokrieg hierzu eine relativ gute Chance zu bieten schien, zumal das Wehklagen über tausende Tote pro Woche von Anfang an zu seiner Botschaft gehört. Wehklagen über gebrochene Rüstungskontrollverträge aber nicht. Dass Trump jetzt schweigt, kann nicht überraschen.
Zur „Analyse“ russischer Angelegenheiten fehlt AN die Kompetenz. Kaffeesatzleserei auf Basis ukrainisch-wertewestlicher Infokriegsverlautbarungen ist keine Analyse.
Die Aktion an und für sich kann nicht bejubelt werden.. Diese Art Terrorismus findet seine Nachmacher. Etwa in Geilenkirchen stehen die AWACS auch sichtbar auf dem Flugplatz. Da verstummt der Jubel schnell wenn das selbe dort passiert.
Vielleicht reagieren Trump und Putin deshalb nicht wie von Kriegstreibern gewünscht auf die „“historische ukrainische Militäroperation“, weil diese tatsächlich gar nicht stattgefunden hat?
Wurde das journalistisch überhaupt schon seriös verifiziert?
1941 griffen die Japaner Pearl Harbor an und versenkten einen Großteil der US-Flotte.
Die USA antworteten damals mit 2 A-Bomben und beendeten diesen Krieg.
Wer die Russen kennt, weiß, dass der große Knall schon noch kommen wird. Den Zeitpunkt behalten sie sich freilich vor. Selenski schreit förmlich nach Prügel. Siehe aktueller Sprengstoffangriff der Ukros an der Kertsch-Brücke.
bomber gut und schoen.
mittels unterwasserdrohnen wurde auch die krimbruecke angegriffen und unpassierbar gemacht.
wie lange wird putin jetzt noch stillhalten?