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Aufrüstung

Trump fordert Fünf-Prozent-Ziel für die NATO – Europäer ziehen nach

Nach seinem Wahlsieg stellt Donald Trump immer höhere Forderungen an die NATO-Bündnispartner. Die Europäer ziehen, anders als während der ersten Amtszeit des Republikaners, nach.

Des designierte US-Präsident Donald Trump

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In den Wochen nach seinem Erdrutschsieg bei den US-Präsidentschaftswahlen Anfang November treibt Donald Trump die europäische Politik vor sich her. Trump erwartet von Europa Eigenständigkeit in Fragen der Verteidigung.

Bereits im Wahlkampf hatte der Republikaner angekündigt, von den europäischen Bündnispartnern eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets zu fordern. Derzeit gilt für alle NATO-Mitgliedstaaten ein Zwei-Prozent-Ziel, das heißt, es müssen zwei Prozent des BIP für Verteidigung ausgegeben werden. Auch jetzt noch erfüllen mehrere Mitgliedstaaten das Ziel nicht, etwa Kanada, Italien und Spanien. Auch Deutschland erfüllt seine Verteidigungsziele immer wieder nicht.

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Dennoch forderte Trump bereits im Wahlkampf ein Drei-Prozent-Ziel für die NATO. Den Vorschlag wiederholte er vor einigen Wochen bei einem Interview mit der NBC-Sendung Meet the Press. Jetzt geht der US-Präsident noch weiter. Am Freitag berichtete die Financial Times (FT) aus Trump-Kreisen, dass der Präsident von den europäischen NATO-Partnern im besten Fall ein Fünf-Prozent-Ziel fordern möchte.

Konkret sollen, so berichtet die FT, die NATO-Staaten in Europa mindestens mehr als drei Prozent ihres BIPs für Verteidigung ausgeben. Je mehr Verteidigungsbudget man einplant, desto besser sollen die Handelsbedingungen der USA mit dem europäischen Land ausfallen. Dadurch möchte Trump Druck auf die NATO-Bündnispartner ausüben.

Die USA selbst geben aktuell 3,1 Prozent ihres BIP für Verteidigung aus, während Trumps Amtszeit betrug die Quote 3,4 Prozent.

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Die Regierungschefs von Schweden und Finnland zeigten sich bei einer Pressekonferenz am Sonntag offen für höhere Verteidigungsausgaben und befürworteten Trumps Vorstoß. Sie ließen, darauf angesprochen, jedoch offen, ob sie den Fünf-Prozent-Vorschlag unterstützen würden.

Unterdessen kündigte am Dienstag der polnische Präsidentschaftskandidat der Regierungskoalition, Rafał Trzaskowski, an, das Verteidigungsbudget bis 2026 auf fünf Prozent des BIPs erhöhen zu wollen. Damit wäre Polen das erste Land, das Trumps neue Forderung erfüllen würde. Bereits jetzt gibt Polen, relativ am BIP betrachtet, mehr Geld als jedes andere NATO-Land für Verteidigung aus.

Trump rennt mit seinen Forderungen für deutlich höhere Verteidigungsausgaben plötzlich offene Türen ein. Noch während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident wurde der Präsident für solche Vorschläge diesseits des Atlantiks nur belächelt. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Nicht nur Putins Angriffskrieg, sondern maßgeblich auch Trumps überzeugender Wahlsieg haben zu einem Umdenken in der europäischen Politik geführt.

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