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Wirtschaftskrise

Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen: Hunderte Stellen in Gefahr

Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen und hat im dritten Quartal einen Nettoverlust von 54 Millionen Euro verbucht. Im Zuge neuer Umstrukturierungen stehen jetzt hunderte Jobs in Deutschland auf dem Spiel.

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Im dritten Quartal hat der Industriekonzern Thyssenkrupp einen Nettoverlust von 54 Millionen Euro verzeichnet. Das operative Ergebnis sank von zuvor 243 Millionen Euro auf 149 Millionen Euro, was laut Unternehmensangaben auf eine schwache Konjunktur und strukturelle Herausforderungen zurückzuführen ist. Besonders betroffen ist die Stahlsparte des Konzerns, deren operatives Ergebnis sich nachfrage- und preisbedingt nahezu halbierte.

Darüber hinaus musste Thyssenkrupp eine überraschende Sonderbelastung von rund 80 Millionen Euro aufgrund von Mehrkosten durch Altprojekte im Bereich Zement verkraften. Die strukturellen Probleme in diesem Geschäftsbereich verschärfen die Lage zusätzlich. „Stark gegenläufige Marktentwicklungen und Einmaleffekte überlagern im dritten Quartal die Fortschritte bei der Transformation von Thyssenkrupp“, erklärte Finanzvorstand Jens Schulte am Mittwoch in einer Videokonferenz.

Die Veröffentlichung der Quartalszahlen führte zu einem weiteren Rückgang des Aktienkurses, der am Morgen auf ein Rekordtief von 3,14 Euro fiel. Bis zum Mittag erholte sich die Aktie leicht auf 3,17 Euro. Schulte, der seit Juli als Finanzvorstand tätig ist, erklärte, dass „stark gegenläufige Marktentwicklungen und Einmaleffekte im dritten Quartal die Fortschritte bei der Transformation von Thyssenkrupp“ überlagern.

Thyssenkrupp plant angesichts der schwierigen Marktbedingungen weitere Restrukturierungen. Schulte kündigte an, das konzernweite Performanceprogramm Apex weiterzuentwickeln und in Geschäftsbereichen, wo nötig, Restrukturierungen durchzuführen. Der Verkauf der Unternehmenssparte Automation Engineering wurde vorerst gestoppt, stattdessen prüft der Konzern verschiedene Optionen für das Powertrain-Geschäft. Dazu zählen auch Strukturmaßnahmen am Standort Bremen. Zudem sollen in Deutschland 400 Stellen in der Fahrwerkssparte abgebaut werden, während die Kapazitäten im Ausland erhöht werden.

Der Konzern hatte bereits Ende Juli seine Prognose für das dritte Quartal gesenkt und rechnet nun unter dem Strich mit einem Verlust im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich. Bereits im Februar hatte Thyssenkrupp Verluste im Stahlbereich bekannt gegeben, die auf nachlassende Aufträge aus der Autoindustrie und sinkende Stahlpreise zurückzuführen sind.

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