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Bernd Rubelt

Tellkamp-Lesung in Potsdam: Oberbürgermeisterin stellt Stellvertreter wegen Teilnahme unter Extremismusverdacht

Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt besuchte privat eine Lesung von Uwe Tellkamp, die von seiner Frau organisiert wurde. Im Nachgang erntet er viel Kritik – die Oberbürgermeisterin stellt ihren Mitarbeiter gar unter Extremismusverdacht.

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Uwe Tellkamp ist ein preisgekrönter Schriftsteller. (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Ein privater Besuch von Bernd Rubelt – dem Potsdamer Baubeigeordneten, einem Stellvertreter der Oberbürgermeisterin – bei einer Lesung von Uwe Tellkamp in der Kulturscheune Marquardt am Samstagabend sorgt für Wirbel in der Brandenburger Landeshauptstadt. Potsdams frisch gewählte parteilose Oberbürgermeisterin Noosha Aubel kritisiert die Teilnahme als „stille Billigung“ und rückt die Veranstaltung in die Nähe von politischem Extremismus.

Der Verein „Bürgergesellschaft für gesundes und selbstbestimmtes Leben e.V.“, dessen Vorsitzende die Ehefrau von Rubelt, Susanne Müller-Rubelt, ist, hatte zu der Lesung eingeladen. Auch die örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig hatte für die Veranstaltung, zu der rund 80 Zuhörer kamen, geworben.

Bevor es politisch wurde, las Tellkamp 40 Minuten lang aus einem noch nicht veröffentlichten Buch vor. Darin spielt seine Figur Fabian Hoffmann, die bereits in dem Bestseller „Der Turm“ aus dem Jahr 2008 vorkam, eine Rolle. Neben Tellkamp saßen auch die Autorinnen Kathrin Schmidt, Doreen Mechsner und Jana Franke Frey auf dem Podium und diskutierten nach der Lesung mit dem Publikum. Alle vier lehnen die „Brandmauer“ zur AfD ab und kritisierten die Coronamaßnahmen-Politik.

Bei der anschließenden Fragerunde wurde Tellkamp gefragt, warum er als rechts gelte. „Wenn Sie sich kritisch zur Immigration äußern, zur Energiewende, zur sogenannten ,grünen Erzählung‘, zur Corona-Politik, zu MeToo, zum Gendern, dann sind Sie automatisch rechts“, erwiderte Tellkamp. Ob es unter der AfD mehr Meinungsfreiheit gäbe, wollte ein anderer Zuhörer wissen. Tellkamp antwortete: „Die Linken kriegen kein Geld mehr. Wir sperren keine Theater zu. Wir werden sehen, wie’s wird.“

Ein erstes kritisches Statement zu der Veranstaltung veröffentlichten SPD, Die Linke und die lokale linke Wählergruppe Die aNDERE. Als „besonders befremdlich“ bezeichnen es die Politiker, dass sich Tellkamp „nicht nur bei der Vereinsvorsitzenden Susanne Müller-Rubelt, sondern ausdrücklich auch bei ihrem Ehemann, dem Potsdamer Baubeigeordneten Bernd Rubelt, für die Einladung bedankte.“ Suggestiv fragen sie, welche Rolle „Herr Rubelt bei der Organisation oder Ermöglichung dieser Veranstaltung“ gespielt und ob „womöglich eine politische Einflussnahme zugunsten des Vereins“ stattgefunden habe.

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Darüber hinaus wird in dem Statement kritisiert, dass die Lesung überhaupt in der von der Stadt Potsdam geförderten Kulturscheune Marquardt durchgeführt werden konnte. In dieser dürfen „grundsätzlich keine parteipolitischen oder eindeutig politischen Veranstaltungen stattfinden“. Offiziell wurde die Veranstaltung als literarische Lesung angekündigt. Da es bei der Veranstaltung aber auch um politische Themen gegangen sei, sprechen die Lokalpolitiker von einem gezielten Missbrauch.

Die neue Oberbürgermeisterin von Potsdam, Noosha Aubel, die bei der Wahl im Oktober von den Grünen und Volt unterstützt worden war, sprach in Reaktion auf dessen Besuch bei der Veranstaltung persönlich mit ihrem Stellvertreter. Ihre Erwartungen an einen Beigeordneten teilte sie ihm auch schriftlich mit: „Unabhängig davon, dass die Veranstaltung privat organisiert wurde, entsteht durch die sichtbare Anwesenheit und Mitwirkung beim Aufbau der Eindruck einer institutionellen Nähe oder stillen Billigung“, zitiert die Märkische Allgemeine Zeitung Aubel.

„Damit verbunden ist eine gesteigerte Pflicht zur Wahrung und aktiven Unterstützung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie zur politischen und weltanschaulichen Zurückhaltung.“ Deswegen erwartet Aubel, „dass künftig ein eindeutiges Bewusstsein darüber besteht, wie Amt, Person und öffentliche Wahrnehmung ineinandergreifen. Dazu zählt auch, dass die Unterstützung oder Mitwirkung bei Veranstaltungen, in denen demokratische Grundprinzipien relativiert oder infrage gestellt werden könnten, nicht akzeptabel ist.“

Bernd Rubelt selbst äußerte sich am Mittwochnachmittag zu seinem Besuch bei der Tellkamp-Lesung: „Bei privat besuchten Veranstaltungen höre ich mir unterschiedliche und auch widerstreitende Meinungen an, ohne dass ich mir die Positionen zu eigen mache.“ Darüber hinaus betont der Beigeordnete, dass er sowohl privat als auch dienstlich für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einstehe.

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23 Kommentare

  • Was für ein politischer Kindergarten. „Rechts“ ist kein Verbrechen und auch kein Extremismus, sondern einfach eine Seite des politischen Spektrums. Wer schon sie unterdrücken will, ist verfassungsfeindlich. Politische Hysterie hilft dem Land definitiv nicht weiter.

    • Sie haben ja recht, aber wen kümmert das „im besten Deutschland aller Zeiten“ ? Am allerwenigsten die Kartellparteien und ihre tumben Wählerkohorten.

  • An einer Lesung von Tellkamp privat teilzunehmen ist jetzt rechtsextrem? Die Altparteien und ihr System drehen mittlerweile durch. Aber das sind auch erste Auswirkungen der Antifa-Rede von Frank-Spalter Steinmeier. Wenn das gesamte Volk jetzt nicht das Unrecht des Vorgehens dieser Leute um Steinmeier, Merz und der Blockparteien erkennt, wird Deutschland endgültig am Ende sein.

    • Das sehe ich auch so und das Ende kennen wir alle: Selbstverständlich werden deutschen Untertanen keinen Aufstand wagen. Nie und nimmer.

      Ist eigentlich linksextrem, wenn man sich eine Sendung von Bähmermann trotz größter Magenschmerzen und Würgereiz reinzieht ?

      Vielleicht muss man künftig mit einer Gesichtsmaske Veranstaltungen besuchen.

      • für die Pflicht zum Anschauen von Böhmermanns Hetzkanal, gibt es bestimmt noch Entlohnung der NGOs damit die Einschaltquote stimmt

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  • Erstaunlich was für Personen mit offensichtlich undemokratischen Ansichten in der großen und kleinen Politik in Positionen hochgespült wurden, um dort ihr Unwesen zu treiben. Liebe Potsdamer, wie konntet ihr diese Frau in so ein Amt wählen.

    • Potsdam ist eine links-grüne Insel im Land Brandenburg.

  • Aubel: „Dazu zählt auch, dass die Unterstützung oder Mitwirkung bei Veranstaltungen, in denen demokratische Grundprinzipien relativiert oder infrage gestellt werden könnten, nicht akzeptabel ist.“

    Nicht akzeptabel ist in meinen Augen eine Oberbürgermeisterin, die nicht versteht dass zur Demokratie eine Vielfalt an Meinungen gehört, dass eine offene Gesellschaft Pluralismus braucht und dass eine Kritik an Regierungspolitik zur Demokratie dazu gehört. Frau Aubel unterstellt, dass andere Meinungen als ihre automatisch die Demokratie in Frage stellen. Wen hier jemand die Demokratie angreift, dann eine Oberbürgermeisterin wie sie.

    • das kommt davon wenn man Links-Grün Ideologische Feministinnen zur Bürgermeisterin macht. Das war alle vorher schon anzusehen

  • Da hat Potsdam doch eine wirklich sehr fähige Oberbürgermeisterin bekommen und dann, gleich zu ihrem Amtsbeginn, dieses Eintreten für ….., ja für was nun eigentlich?
    Für mich persönlich war das eine „Sag mir wo du stehst“ Sache. Es gab Zeiten nach 1990, da hielt man eine Wiederkehr solcher Verhaltensweisen für unmöglich!

  • Hätte er eine staatlich geförderte Antifamilia oder der vergrünten Jugend Veranstaltung unter dem Motto: “ Deutschland halts Maul , Deutschland verrecke oder : Ich hasse mein Vaterland “ besucht , wäre er sicher unbehelligt geblieben …Der Mann hat einfach nicht verstanden , dass man im Kommunismus einfach nicht abweichen darf , sonst landet man früher oder später im Gulag..Erst im virtuellen ,dann im realen….

  • Ey die wollen doch das wir in Deutschland auch sowas erleben wie mit Charlie Kirk… Meine Fresse macht mal ein bisschen locker und lässt die Menschen Menschen sein !!

  • Jetzt drehen die wohl alle am Rad.
    Müssen die in Panik sein, daß sie nicht verstehen das sie ihre Positionen durch diesen Kinderkram nur noch mehr verschlechtern.
    Sie wollen einfach NICHT VERSTEHEN was der Wähler will.

  • Noosha steckt ein Furz quer.
    AN berichtet.

  • Potsdam ist mir schon mehrfach wegen unsinniger linksrotgrüner Entscheidungen aufgefallen. Manche Städte scheinen einen ganz speziellen Magnetismus für Durchgeknallte entwickelt zu haben.

  • Die hauen mit ihren Extremismusvorwürfen nur so rum, daß einem schlecht wird! Sie wissen weder was Asyl wirklich bedeutet noch was einen Extremisten ausmacht! Und sie wären erstaunt mit wievielen „Extremisten“ sie in ihrem Leben schon Kontakt hatten, sei es im Supermarkt an der Kasse oder im Restaurant, als sie sich mit der netten Bedienung unterhalten haben oder oder oder…. während man sich vor wirklichen Extremisten hinter Betonpollern versteckt!

    • Apropos Restaurant: Kemmerich ist jetzt in Weimar aus einem Restaurant geflogen, gemeinsam mit seinem Sohn, in welchem er speisen wollte. Begründung des Wirts: Sie werden hier nicht bedient, weil sie doch der Kemmerich sind.

      • Hoffentlich geht der Laden „Zum Schwarzen Bären“ pleite.

        0
  • Kontaktschuld !

    Bei gleicher Anwendung und ihrer Liebe zur Antifa
    sehen wir links sehr viele “ Schwerkriminelle “ !

    Ach so , hab vergessen den “ Linken Doppelmoral Standard “ anzuwenden !

  • Frau Aubel ist demnach nicht Parteilos und einseitig an der Beseitigung von anderen Meinungen interessiert … Weg mit der Betrügerin – sofort !

  • Die rotgrünen Kulturrevolutionäre haben ein echtes Problem mit der Meinungfreiheit und anderen Grundrechten. Sie sind inzwischen so dreist, dass sie es noch nicht mal versuchen zu verbergen.

  • Die Psychosen etlicher Politiker gefährden mittlerweile das friedliche Zusammenleben. Jeder der an einer Nazi-/Rechtspsychose leidet, sollte sein Amt abgeben um sich in Therapie zu begeben. Langsam wird’s pathologisch bei vielen.

  • In Nordkorea könnte es kaum mehr schlimmer sein. Das ist „unsere Demokratie“ in ihrer schönsten Ausprägung.
    Der Grüßaugust hat ja die künftige Reiseroute in seiner berüchtigten und asozialen Brandrede hinter der Brandmauer vorgegeben.
    Da werden künftig noch ganz andere Doppel-Wummsen kommen, von den Hyperventilierdemokraten, da kann man sich schon mal drauf einstellen. Es wird alles sehr, sehr hässlich werden.

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