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Paris

Tausende Le Pen-Anhänger demonstrieren gegen ihren Wahlausschluss

Tausende Franzosen nahmen an einer Solidaritätskundgebung für Marine Le Pen teil, nachdem ihr das passive Wahlrecht entzogen wurde. Neben Le Pen sprach auch Jordan Bardella auf der Kundgebung, der als aussichtsreichster RN-Ersatzkandidat bei der Präsidentschaftswahl gilt.

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Le Pen wurde von ihren Anhängern bei der Kundgebung gefeiert.

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Nachdem der französischen Oppositionspolitikerin Marine Le Pen das passive Wahlrecht für die nächsten fünf Jahre entzogen wurde, demonstrierten in Paris auf dem Place Vauban Unterstützer der Politikerin des Rassemblement National. Medienberichten zufolge haben sich Tausende Unterstützer zusammengefunden.

Herbert Kickl, Harald Vilimsky, Viktor Orban, Santiago Abascal, Matteo Salvini sowie Geert Wilders, die alle zusammen mit der Partei von Marine Le Pen in der Europafraktion Patriots for Europe organisiert sind, richteten sich per Grußwort an die Kundgebungsteilnehmer. Auf der Bühne versammelte sich die Fraktion des Rassemblement National und auch der ehemalige Chef der konservativen Les Républicains, Eric Ciotti, der von der Partei ausgeschlossen wurde, weil er ein Wahlbündnis seiner Partei mit Le Pen verhandelte, kam zur Unterstützung.

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Seit feststeht, dass Marine Le Pen nicht zur Präsidentschaftswahl im Jahr 2027 antreten darf, gilt ihr Ziehsohn Jordan Bardella als aussichtsreicher Kandidat für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat des RN. „Sie wollten eine Stimme zum Schweigen bringen, aber sie haben das französische Volk aufgeweckt“, so der Vorsitzende des RN bei seiner Rede. Er nannte die Entscheidung des Gerichts „skandalös“ und verurteilte die Entscheidung als „direkten Angriff auf die Demokratie“. Gleichzeitig betonte Bardella, dass es nicht die Absicht sei, alle Richter zu diskreditieren oder die Unabhängigkeit der Justiz in Frage zu stellen.

Marine Le Pen bedankte sich am Anfang ihrer rund 40-minütigen Rede bei ihren Anhängern und versprach diesen, nicht aufgeben zu wollen. Sie sprach von einem „perversen Spiel“, den politischen Gegner zu kriminalisieren, mit dem Ziel, weiter an der Macht bleiben zu wollen. Le Pen sieht sich in einem Kampf um die Bürgerrechte. Diesen will sie nicht mit Gewalt führen, sondern friedlich wie seinerzeit Martin Luther King, der in den USA für die Bürgerrechte der Afroamerikaner kämpfte.

Sie sprach davon, dass die Entscheidung des Gerichts die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie missachte und dass ein Gericht nicht die Kandidaten für eine Wahl aussuchen darf. „Wir stellen die Gerechtigkeit nicht in Frage, aber wir fordern, dass diese der Demokratie unwürdigen Missstände aufhören. Ich sage es immer wieder: Wir sind diejenigen, die sich am leidenschaftlichsten für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzen“, so Le Pen.

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Zum Ende ihrer Rede gab es viel Applaus für die dreimalige Präsidentschaftskandidatin. Im Publikum wurde die französische Nationalhymne angestimmt. In aktuellen Umfragen zur Präsidentschaftswahl kommen sowohl Bardella als auch Le Pen in verschiedenen Szenarien jeweils immer auf weit über 30 oft sogar knapp 40 Prozent und damit auf Platz 1.

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36 Kommentare

  • Es hätten Millionen sein müssen und nicht tausende .
    Aber was noch nicht ist , kann noch werden .

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  • Sie ist ein Testballon. Die Wahlannullierung in Rumänien war noch krasser.

  • Nachdem man mittels Justiz eine politische Gegnerin ausgeschaltet hat, wird man mit demonstrieren und protestieren nicht mehr weit kommen; weder in Frankreich, Deutschland, Rumänien oder auch dem Vereinten Königreich. Das gesamte Justizsystem scheint vollkommen politisiert und korrumpiert zu sein und ein Umdenken wird von Sprechchören, Schildern, gelben Warnwesten oder auch gar von alleine niemals nicht passiern.

  • Wenigstens sind die Franzosen gleich auf der Straße und machen ihrem Unmut laut!!!!

  • Auf das was in Frankreich passiert, werden unsere ganz genau hinschauen…

  • Dieser Schritt war einer zu viel. Auf Dauer wird dies zu einer Solidaritätswelle führen, die zur Zeit noch niemand abschätzen kann. Mit Bardella in der Hinterhand muss RN eigentlich nichts fürchten und kann wie die AfD schon fast aufhören, Wahlkampf zu machen und muss einfach nur warten, bis der politische Gegner sich selbst zerstört.

  • Witzig. Jetzt wird man hier schon für das Wort „Lichterkette“ zensiert. Albern.

  • Über 20.000 neue Mitglieder in 4 Tagen für RN!

  • ausgerechnet Le Pen die sich persönlich dafür stark gemacht hat was ihr jetzt widerfahren ist! Und dann auch noch die Distanzierung zur Afd. Ich sehe den Entzug des passiven Wahlrechts sehr kritisch, aber Le Pen als Person ist besser weg vom Fenster als präsent.

    -4
  • Lichterkette?

  • Wo fand die Demonstration statt? Doch wohl nicht am Place de la Concorde? Vielleicht sollten die Richter mal daran denken, was mal auf diesem Platz stand und insbesondere, was dort geschah…

  • Man hat doch langsam Übung -> Wählen bis das Ergebnis passt – oder – Wahlannulierung wegen Feindpropaganda – oder – Kanditaten ungeeignet – oder – schaun wir mal…

  • Die Dame hat damals als erstes die Cooperation mit den blauen torpediert. So schwächt man politische Phalanxen. Französische Lösungen könnten helfen: Den Stellvertreter heiraten, dann bleibts in der Familie. Hat bei BSW auch geklappt, nur nicht nach %ten.

  • Na na na, da fehlt aber ein „rechtspopulistisch“ in der Überschrift. Im deutschen Radio und TV ist es Standard, bei der Nennung Le Pens ein „rechtspopulistisch“ davor zu setzen.

  • Wie damals bei Kurz in Österreich in krass.
    In Rumänien (und Thüringen) werden Wahlen annulliert, die Meinungsfreiheit wird u.a. durch den DSA eingeschränkt, damit der politische Gegner auf allen Ebenen bekämpft werden kann.
    M.E. ein politische Urteil wie es im Buche steht…
    Ja, die Rechten sollten unter diesem Druck zusammenhalten.
    Aber gerade diesen Punkt hatte Le Pen vor den EU-Wahlen mit Füßen getreten, in dem sie die AfD über die Klinge springen ließ um selbst moderater zu wirken, um z.B. für französische Juden wählbar zu sein.
    Und ja, Le Pen distanzierte sich aufs Schärfste von Krah, der sagte, er würde nicht per se jeden SS-Mann einen Verbrecher nennen wollen.
    Henry Nannen, der Literaturnobelpreisträger Gunter Grass, „Derrick“ und Schauspiellegende Hardy Krüger geben ihm allerdings recht.

  • „bis zu 10.000 Teilnehmern“

    Etwas mickrig im Vergleich zu den hunderttausenden Antisemiten und Rassisten, die die Terroristenunterstützer der Hamas auf die Strasse bringen.

  • Vor dem Gesetz sind alle gleich. Zumindest gilt das noch in Fr., wo selbst ehemalige Präsis vor den Kadi müssen. Ob die Dame schuldig oder unschuldig ist klären Gerichte, nicht wohlgeneigte Menschenansammlungen mit subjektiver Sichtweise.

    -53

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