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250 Arbeitsplätze gestrichen

Strommangel: Spanisches Unternehmen kann kein Rechenzentrum in Bayern bauen

Die geplante Ansiedlung eines Großrechenzentrums scheitert am fehlenden Strom – die benötigten 50 Megawatt sind vor 2030 nicht verfügbar. Mitten an einem Hightech-Standort verliert Deutschland den Anschluss.

Vor einem Jahr erschütterte die Nachricht über den Rückzug des US-amerikanischen Unternehmens 3M und seiner Tochtergesellschaft Dyneon die Gemeinde Burgkirchen. Die Produktion von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) sollten bis Ende 2025 eingestellt werden, was voraussichtlich etwa 250 Arbeitsplätze kosten sollte.

Doch es gab Hoffnung, diesen Wegfall mit einer Neuansiedlung kompensieren zu können. Doch die geplante Ansiedlung eines Großrechenzentrums eines spanischen Unternehmens im Gewerbegebiet Hecketstall scheitert nun an einem unerwarteten Hindernis – Strommangel. Die benötigten 50 Megawatt konnten weder vom Netzbetreiber TenneT noch vom Bayernwerk vor dem Jahr 2030 bereitgestellt werden, da erst zu diesem Zeitpunkt eine neue 380-kV-Leitung fertiggestellt sein soll.

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Der Bürgermeister von Burgkirchen, Johann Krichenbauer, betonte die Ironie dieser Situation: „Die spanische Firma kann nicht kommen, weil wir keinen Strom haben. Und das mitten im bayerischen Chemiedreieck, dem großen Hightech-Standort.“ Das geplante Großrechenzentrum sollte auf etwa zehn Hektar entstehen und hätte die Region um rund 250 Arbeitsplätze bereichert. Und damit den wirtschaftlichen Schaden, den der Abzug Dyneon mit sich brachte, kompensiert.

Selbst das bayerische Wirtschaftsministerium, das in die Angelegenheit eingeschaltet wurde, konnte das Problem nicht lösen. Gespräche mit den Energieversorgern und anderen Interessengruppen führten zu keinem positiven Ergebnis. Erstaunlicherweise ist das Problem nicht isoliert. Auch in Pirach, in unmittelbarer Nähe, gab es Gespräche mit einer schweizerischen Firma, die sich in der Nachbarschaft niederlassen wollte. Diese Firma ist auf die Installation von Großspeicheranlagen neben Umspannwerken spezialisiert.

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