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Chemiekonzern in der Krise

Stellenabbau und Neustrukturierung bei Bayer geplant

Der Großkonzern Bayer plant eine massive Neustrukturierung des Unternehmens. Der neue CEO Bill Anderson kündigt viele Neuerungen an - darunter Stellenabbau und neue Vergütungssysteme.

Bildquelle: Berlinschneid, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Deutschlands zweitgrößter Chemiekonzern Bayer steht vor einem gravierenden Umbruch. Enorme Schulden, Milliardenverluste und eine am Boden liegende Aktie zwingen das Unternehmen, Maßnahmen zur Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation zu ergreifen.

Der Traditionskonzern plant eine drastische Umstrukturierung, mit dem Ziel, Hierarchieebenen zu reduzieren und somit auch Stellen abzubauen. Dies wird voraussichtlich vor allem Führungspositionen am Hauptsitz des DAX-Unternehmens in Leverkusen betreffen. Bisher äußerte sich der neue Bayer CEO Bill Anderson noch nicht konkret darüber, wie viele Arbeitsplätze betroffen sein werden. Er kündigte jedoch am Mittwoch an, dass es sich nicht um ein herkömmliches Kosteneinsparungsprogramm handle, sondern vielmehr um eine völlig neue Arbeitsweise.

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So werde laut Anderson keine konkrete Anzahl an zu streichenden Stellen bestimmt – vielmehr liege der Fokus darauf, die Arbeitsweise zunächst zu transformieren und dann zu evaluieren, welche Positionen und Aufgaben überflüssig werden könnten. Die interne Organisationsstruktur sei insgesamt zu träge und ineffizient. „Zwischen mir und unseren Kunden gibt es immer noch zwölf Hierarchieebenen“, so Anderson weiter. „Das ist einfach zu viel.“ Er strebe eine Veränderung weg von einer festgefahrenen Befehls- und Kontrollstruktur an.

Genaue Zahlen stehen nicht nicht fest

Die Unternehmensführung von Bayer plant, dass zukünftig kleinere Teams arbeiten, die weitgehend selbstorganisiert sind und sich auf einen bestimmten Kunden oder ein spezifisches Produkt konzentrieren. Die Mitarbeiter sollen in einem unternehmerischen Geist handeln. Manager sollen in Zukunft nur noch bei fünf Prozent der Entscheidungen involviert sein, während die Mitarbeiter, die die Arbeit tatsächlich ausführen, mehr Verantwortung übernehmen.

Des Weiteren plant Anderson ein neues Vergütungssystem für den Vorstand, das stärker an der langfristigen Entwicklung des Aktienkurses ausgerichtet ist. Zudem sollen bürokratische Hürden abgebaut werden. Aktuell gibt es bei Bayer insgesamt 1362 Seiten mit spezifischen Unternehmensregeln, die drastisch reduziert werden sollen. Anderson kündigte an, dass alles, was nicht zur Erreichung der Unternehmensmission beiträgt, eliminiert werde.

Der studierte Chemieingenieur wollte sich nicht nur bei der Anzahl der betroffenen Jobs, sondern auch bei der Gesamthöhe der Einsparungen nicht festlegen. Konkrete Informationen dazu sollen von Anderson im März 2024 während des Kapitalmarkttages bekannt gegeben werden. Bis dahin wird auch feststehen, wie Bayer seine gesamte Struktur umbauen wird.

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