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Studis gegen Rechts

„Jagd auf Faschisten“: Landesregierung erklärt Gewaltfantasien gegen die AfD zur „staatsbürgerlichen Pflicht“

Von Apollo News aufgedeckte Gewaltaufrufe gegen „Faschisten“ bei studentischen Veranstaltungen im Vorfeld von Anti-AfD-Protesten hält die Niedersächsische Landesregierung nicht nur für erlaubt. Sie meint, die zum Teil linksextremen Studenten würden sich damit „für die Werte des Grundgesetzes einsetzen“.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) während der Befragung im Landtag. (Screenshot via Plenar-TV Niedersachsen)

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Nachdem eine exklusive Apollo NewsRecherche aufgedeckt hatte, dass bei einer Veranstaltung des Göttinger Ablegers der „Studis gegen Rechts“ Gewaltaktionen gegen vermeintliche „Faschisten“ in den Räumlichkeiten der Universität Göttingen offen bejubelt wurden, hat sich der Niedersächsische Landtag in der vergangenen Woche mit den Vorfällen an der Hochschule auseinandergesetzt.

Der SPD-Wissenschaftsminister vertrat dabei in Bezug auf Proteste gegen die Gründung einer AfD-Jugendorganisation die These, Staat und Bürger hätten „die moralische Pflicht, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit offen und entschieden anzugehen“. Maßnahmen gegen die Universität seien nicht erforderlich. Im Gegenteil: Solche Veranstaltungen dienten einer „staatsbürgerlichen Pflicht“.

Zur Erinnerung: Mitte November fanden an verschiedenen Orten sogenannte studentische „Vollversammlungen gegen Faschismus“ statt. Dabei handelte es sich um Mobilisierungsveranstaltungen für die Proteste gegen die Gründung der AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ in Gießen.

Apollo News hatte eine solche Veranstaltung in Göttingen besucht, mitgeschnitten und dabei klar gewaltverherrlichende Ausführungen dokumentiert. Volkhard Mosler, ein politisch aktiver Veteran der 1968er-Bewegung und führendes Mitglied der linksextremistischen und vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation „marx21“, sprach dort völlig unverblümt minutenlang über „Linksterrorismus“, „Taktiken im alten Faschistenkampf“ und über antifaschistische „Kommandoaktionen, die Jagd auf Faschisten machen“. Bei seinen Ausführungen im größten Hörsaal der Universität wurde er immer wieder von lautstarkem Szenenapplaus und dem Jubel Hunderter Studenten unterbrochen.

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Die Universität Göttingen bestätigte auf Anfrage von Apollo News zwar mehrere Verstöße gegen hochschulinterne Richtlinien, konnte sich aber weder zu einer Verurteilung der verbalen Entgleisungen noch zu ernsthaften Konsequenzen gegen die als Hochschulgruppe registrierten „Studis gegen Rechts“ durchringen. Die AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hat deswegen unter der Überschrift „Studentische Campus-Aktionen im Vorfeld der Gründung der AfD-Jugendorganisation in Gießen vor dem Hintergrund des Neutralitätsgebotes der Hochschule sowie der Wissenschaftsfreiheit“ eine dringliche Anfrage an die rot-grüne Landesregierung gerichtet.

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Am vergangenen Mittwoch im Landtag von der AfD-Abgeordneten Jessica Schülke befragt, antwortete Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD), ohne dabei ein einziges Mal auf die problematischen Inhalte der Veranstaltung der „Studis gegen Rechts“ einzugehen. Stattdessen verwies Mohrs in seiner weitgehend abgelesenen Antwort auf die Verantwortung des Hochschulpräsidiums und des Stiftungsrats der Universität Göttingen und erinnerte an den „Grundgedanken der Autonomie und Selbstverwaltung“ der Hochschule.

Schon im November wollte sich das Wissenschaftsministerium in einer Antwort auf eine umfangreiche schriftliche Anfrage von Apollo News nicht zu den konkreten Vorfällen äußern. Stattdessen teilte die Behörde lediglich floskelhaft mit, dass die „Vergabe von Räumen an den Hochschulen (…) nach den Grundsätzen der Selbstverwaltung und der Hochschulautonomie in der originären Verantwortung und Entscheidung der jeweiligen Hochschule“ liege und gesetzliche Vorgaben in dieser Hinsicht „nicht geplant“ seien.

Im weiteren Verlauf der Befragung am Mittwoch verlas Mohrs das Statement der Universität Göttingen, in dem die Hochschule erklärt, die Veranstaltung sei keine Verletzung des staatlichen Neutralitätsgebots gewesen. Mohrs erklärte nicht nur, dass die Stellungnahme der Hochschule „aus Sicht der Landesregierung nicht zu beanstanden“ sei, sondern betonte seinerseits die Bedeutung der Versammlungsfreiheit: Die Veranstaltungen der „Studis gegen Rechts“ genössen grundrechtlichen Schutz.

In Ignoranz der von der Hochschulgruppe gebilligten und gefeierten Gewaltrhetorik sprach Mohrs mit Blick auf die „Studis gegen Rechts“ davon, wie „wichtig“ es sei, dass sich Studenten „für die Werte des Grundgesetzes einsetzen“. Es sei vielmehr sogar die „staatsbürgerliche Pflicht“, mit Veranstaltungen wie jenen der „Studis gegen Rechts“ gegen „jede Form des Extremismus, der Demokratiefeindlichkeit, Angriffe auf die Versammlungsfreiheit, die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit, Angriffe auf Diversität und Gleichstellung und damit letztlich die Menschenwürde“ zu protestieren, so der SPD-Politiker weiter.

Dass es gerade die linke Hochschulgruppe war, die im Rahmen ihrer „Vollversammlung gegen Faschismus“ einem anderen politischen Akteur die Daseinsberechtigung und das Recht auf Versammlungsfreiheit abgesprochen, einen linksextremen Redner eingeladen und dessen Revolutions- und Gewaltfantasien mit Beifall quittiert hat, ließ Niedersachsens Wissenschaftsminister dabei geflissentlich unter den Tisch fallen.

Mohrs erklärte, es sei „selbstverständlich“, dass der Staat und öffentliche Einrichtungen „parteipolitisch neutral bleiben müssen“. Gleichwohl sei „eine kritische Auseinandersetzung mit den von Parteien verfolgten Zielen“ aber „zulässig“. Denn der Staat und seine Bürger müssten mit Blick auf die Werte des Grundgesetzes nicht neutral sein. „Im Gegenteil“, so Mohrs weiter: „Der Staat und seine Bürger haben die moralische Pflicht, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit offen und entschieden anzugehen, damit sich das dunkelste Kapitel unserer Geschichte nicht wiederholt“.

Schließlich sei der Staat auch an das Gebot der Menschenwürde aus dem ersten Artikel des Grundgesetzes gebunden. Daher seien aus Sicht der Landesregierung mit Blick auf die in universitären Räumlichkeiten stattfindenden Veranstaltungen der „Studis gegen Rechts“ auch „keine Maßnahmen erforderlich oder adäquat“. Inwiefern allerdings der Jubel über die „Jagd auf Faschisten“ mit der Menschenwürde vereinbar ist, beantwortet Mohrs weiterhin nicht.

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65 Kommentare

  • einfach nur entsetzlich, was sich an manchen orten in D derzeit so abspielt. wie soll das enden ?

    • Von solchen Äußerungen bei AFD Träumen unsere Demokraten der Altparteien nachts nur !!
      Das währen und sind Gründe für ein verbotsverfahren einer Partei !! Das aber solche Äußerungen offen Kommuniziert und vertreten werden ist die endgültige Delegitimierung aller Demokratischen Verfassungsschutz Organe und Kontrollmechanismen !
      Ebenso wie unzählige Äußerungen der Jugendorganisation der Grünen und der Kompletten Linken .

      • Das wären und sind … OMG, das darf doch nicht wahr sein.

  • das ist keine Jagd auf Faschisten – hier sind Faschisten am Werk

    122
    • Ganz genau!

    • Und der indigene Norddeutsche sagt: „Klei mi an’n Mohrs (oder so ähnlich)!“…

      • Ja, das stimmt.

  • Ich muss meine alten Geschichtsbücher rausholen. An irgendetwas erinnert mich das alles…!?

  • Der sinkende Durchschnitts-IQ hat nicht nur mit Zuwanderung zu tun.

  • Die SPD ist wirklich am Tiefpunkt.

    • Da ist leider noch einiges an Luft nach unten !
      Sowohl in den Umfragen wie auch im Intellekt der Protagonisten .
      Das Sterben der SPD ziiiieeeehhhhtttt sich !!!

    • Doch Merz und die CDU sorgen dafür, daß die Spd wieder nach oben gelangt.

    • Diese Typen haben alle den selben hohlen Gesichtsausdruck…

  • Wenn ich es richtig verstehe, dann wollen sie die Demokratie abschaffen. Wo soll das nur enden?

  • Den Linkstrend in die Universitäten zu tragen ist die Fortsetzung der 68er Strategie „Marsch durch die Institutionen“, wissend, dass aus Universitäten die Führungselite kommt.

    • Führungselite???
      Jeder Idiot kann heute irgendwas studieren!
      Selbst in der Abiturklasse meines Sohnes hätten 50% der Schüler gar nicht sein dürfen!

      • Wokeismus ist bei diesen “ Studenten“ ganz ganz groß in Mode!, mehr braucht es nicht zu wissen!!

  • Fancy muss wieder an die Macht. Sie war gegen Hass und Hetze im Netz. 🙂

  • Da denke ich doch lieber ab und zu an Sex!

  • Überzeugungen sind an die Bezugsgruppe gebunden – auch bei einem Minister.

    Wenn die Bezugsgruppe beispielsweise Gartenzwerge für Erlöser oder Schlümpfe für eine Bedrohung hält (Gruppendenken), wird ein Minister einfordern, Gartenzwergen huldigen und Schlümpfe bekämpfen sei eine ’staatsbürgerliche Pflicht‘.

    Gruppendenken entsteht, wenn gemeinschaftlich eine Überzeugung für die Realität gehalten wird, auch wenn es eine Illusion ist.

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann Gruppendenken nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

  • Wie werden die Aufrufer zur Gewalt zur Rechenschaft gezogen?

  • Es gibt ein Gewaltmonopol des Staates, damit die Menschen vor Gewalt geschützt werden. Dies tritt man wohl an linke Gewalttäter ab, weil man Angst um die Pfründe hat. „Unser Rechtsstaat“ in „unserer Demokratie“.

  • Wieder ein paar Leute mehr für die Anklagebank.

  • Das ist glaube ich „strafbarer Hass“ und ein Aufruf zu Straftaten! Verfassungsschutz bitte eingreifen!

  • Hass und Hetze, hm?

  • Und ich dachte immer, das Mordaufrufe strafbar seien.

    Aber so kann man sich irren!

  • Die Bürger haben die Pflicht gegen CDU/CSU SPD Grüne und Linke Widerstnd zu leisten.

  • Wesentliche Merkmale des Faschismus sehe ich eher bei links als bei rechts.

  • Sollte es so kommen, daß die Rente künftig an die Beitragsjahre gekoppelt ist, wird das in Zukunft auch Auswirkungen auf die Anzahl der Studenten haben, von denen es eh viel zu viel gibt! Ein (ganz) kleiner Trost.

  • War letztens mal auf einer Uni Party mit nem Kollegen der dort Bio studiert hat und im Laufe des Abends meinte die ganze Zeit so ein weißer Student ca. 23 Jahre noch nie gearbeitet uns etwas von weißen Privilegien zu erzählen. Was soll man dazu noch sagen!? ^^

  • Wenn der Faschismus den Faschismus als Vorwand für die Bekämpfung der Demokratie zu Rate zieht. Echt schräge Zeiten.

  • Wer wissen will, wie Hass und Hetze aussehen, sollte sich mal Bundestagsdebatten ansehen wie dort der Hass gegen die AFD versprüht wird.

  • Man kann dem Verfall unserer Gesellschaft täglich zusehen. Eine Regierung, die eine Lüge an die nächste reiht, das Stadt- und Straßenbild, das Bildungswesen, die Medien. Die Zeichen stehen eindeutig auf Niedergang. Die Frage ist nur, ob mit einem Knall oder einem Winseln.

  • „Jagd auf Faschisten“. „Auf jeden Fall“. Wir müssen nur die Definition neu angehen, in der Mathematik nennt man das Vorzeichenumkehr. „Bei seinen Ausführungen im größten Hörsaal der Universität wurde er immer wieder von lautstarkem Szenenapplaus und dem Jubel Hunderter Studenten unterbrochen“. Das verwundert mich überhaupt nicht, früher waren die Dozenten neutral und keine politischen Akteure, in den Hörsälen saßen wesentlich weniger Teilnehmer, dafür lernwilliger und objektiver, auch mal widersprechend und keine Claqueure. Eine Gesellschaft lebt vom Widerspruch und Diskussionen, nicht vom Mitläufertum. Masse statt Klasse, auf und vor den Bänken, haben das System nachhaltig, aber leider nicht positiv verändert.

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