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Wahlen im Osten

SPD will Demokratiefördergesetz noch in dieser Legislaturperiode durchdrücken

Die SPD setzt sich dafür ein, dass das Demokratiefördergesetz noch diese Legilaturperiode kommen soll. Bisher scheitert das Vorhaben am Widerstand der FDP. Die Ankündigung kommt ausgerechnet kurz vor den Wahlen im Osten.

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SPD-Fraktionsvize Sönke Rix erklärte, dass die SPD das Demokratiefördergesetz noch diese Legislaturperiode verabschieden möchte.

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SPD-Fraktionsvize Sönke Rix kündigte an, dass die SPD nächste Woche ein Papier verabschieden wird, das auf eine Umsetzung des sogenannten Demokratiefördergesetzes noch in dieser Wahlperiode drängt. Dieses Gesetz sei notwendig, um „unsere Demokratie zukunftssicher zu machen“, sagte er gegenüber der dpa. Er verwies dabei auf die innere Sicherheit und die Gefahr durch Extremisten. Das Demokratiefördergesetz ist eines der wichtigsten Projekte von Grünen und SPD in der Ampelregierung.

Mit dem Demokratiefördergesetz sollen Vereine und Verbände mit staatlichen Geldern besser ausgestattet werden, um die Demokratie zu schützen. Kritiker werfen SPD und Grünen vor, dass mit dem Geld linke Organisationen gefördert werden, also jene, denen die beiden Parteien nahestehen.

Bereits im Dezember 2022 wurde das Gesetz vom Bundeskabinett beschlossen, in den Bundestag kam es hingegen noch nicht, da aus der FDP mehrere Abgeordnete Widerstand angekündigt hatten. Wolfgang Kubicki äußerte sich Anfang des Jahres sehr kritisch zu dem Gesetzesvorhaben. Er warf SPD und Grünen vor, „eigene Machtpolitik“ im Sinn zu haben. Außerdem ist er der Auffassung, es sei nicht Aufgabe des Staates, „für gesellschaftliche Vielfalt zu sorgen“. Ohne die Zustimmung der FDP hätte dieses Gesetz im Bundestag keine Mehrheit, da AfD und CDU das Gesetz konsequent ablehnen. Eine Klatsche für die beiden Ministerinnen Lisa Paus und Nancy Faeser, die das Projekt zu verantworten haben, wäre garantiert, wenn das Vorhaben jetzt in den Bundestag kommen würde.

Bisher werden zwar Vereine, insbesondere linke Vereine, mit staatlichen Programmen wie zum Beispiel „Demokratie leben!“ gefördert, um sich für die Demokratie einzusetzen. Dies erfolgt jedoch projektgebunden. Mit dem Demokratiefördergesetz bekäme der Staat einen selbstauferlegten gesetzlichen Auftrag, um diese Vereine zu fördern, was bei diesen wiederum die Planungssicherheit erhöht. Verständlicherweise setzen sich deswegen die linken NGOs, die von dem Gesetz profitieren würden, massiv für das Gesetzesvorhaben ein.

Auch wenn das Gesetz noch kommen sollte, ist fraglich, ob es überhaupt verfassungskonform wäre. Ein von Wolfgang Kubicki beauftragtes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages kam zu dem Schluss, dass der Bund für dieses Gesetz gar nicht zuständig ist, die Kompetenz stattdessen bei den Ländern liege. „In ihrem vermeintlich heldenhaften Kampf gegen rechts haben Lisa Paus und Nancy Faeser das Recht offensichtlich beiseite schieben wollen“, resümierte Kubicki gegenüber der Welt.

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