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Nordrhein-Westfalen

SPD-Vize mit engen Beziehungen zu türkischen Rechtsextremisten

Nordrhein-Westfalens SPD-Vize Marc Herter hat enge Beziehungen zu den türkisch-rechtsextremen Grauen Wölfen, berichtet die NZZ. Als Bürgermeister soll er sogar versucht haben, einem von ihnen einen Posten im Rathaus zu beschaffen.

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Denkt man in Deutschland an Rechtsextremisten, dann bekommt man ein Bild aus den Neunzigern. Ein junger Mann, mit Glatze, Bomberjacke und Springerstiefeln. Wahlweise trägt dieser auch noch einen Baseballschläger. Ein klassischer Skinhead. Doch diese Art der Rechtsextremen ist am aussterben. Die größte rechtsextreme Gruppierung in Deutschland sind keine Neo-Nazis mehr. Es sind türkischen Rechtsextremisten, die Grauen Wölfe. Und zu diesen ultranationalen Türken hat die SPD in NRW enge Beziehungen. 

Es kursieren mehrere Fotos im Netz, die den SPD Politiker Marc Herter mit Mitgliedern der Grauen Wölfe zeigen. Herter ist seines Zeichens Bürgermeister der knapp 180.000-Einwohner-Stadt Hamm in Nordrhein-Westfahlen und gleichzeitig auch noch der Vizevorsitzende der Sozialdemokraten im bevölkerungsreichsten Bundesland. 

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Herter auf Geburtstagsfeier von Mitglied der Grauen Wölfe zu sehen

Die ganze Geschichte rund um den SPD-Mann nahm im Juli Fahrt auf. Damals berichtete die Zeit, dass selbiger sich mit Anhängern der Grauen Wölfe ablichten ließ. Auf eine Anfrage der Neuen Zürcher Zeitung ließ Herter verlauten, dass er den Mann auf dem Foto nicht persönlich kannte.

Die Grauen Wölfe sind eine ultranationalistische Vereinigung in der Türkei, die Anhänger in der ganzen Welt hat. In Deutschland werden der Organisation 10.000 Sympathisanten zugeschrieben. Einer der bekanntesten ist wohl Ex-Nationalspieler Mesut Özil. Dieser protze vor wenigen Wochen mit einem Tattoo, das das Wappen der Grauen Wölfe enthielt, auf Instagram. 

Der NZZ liegen Dokumente vor, die Herters langjährige Kontakte zu den Grauen Wölfen offenlegen. Diese Beziehungen gehen so weit, dass der SPD-Politiker seine Stellung nutzen wollte, um einem Anhänger der Grauen Wölfe einen Posten im Rathaus zu verschaffen. Einem bekennenden Rechtsextremisten sollte eine Anstellung als Sachbearbeiter zur Ausländerintegration zugeschachert werden. Dies wurde allerdings vom Personalrat im Dezember 2021 abgelehnt.

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Die Volksparteien unter türkisch-nationalistischem Einfluss

Aber nicht nur die SPD in NRW pflegt ein ungesundes Verhältnis zu den türkischen Rechtsextremen, auch die CDU in NRW hat einige wirre Verflechtungen mit den Grauen Wölfen. Heutzutage fordert die Bundestagsabgeordnete Serap Güler zwar ein Verbot der Organisation, doch auch sie hatte zumindest indirekte Verbindungen zu den Grauen Wölfen.

Schon bevor die SPD Hamm regierte, galt die Stadt als Hochburg der Grauen Wölfe in Deutschland. Der Ex-CDU Bürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann schleuste sogar ein Mitglied der Organisation in die Partei ein. Die Mitgliedschaft letzteren endete jedoch im Jahre 2017 mit einem Parteiausschluss.

Laut Bundesinnenministerin Nancy Fauser ist die „größte extremistische Bedrohung für unsere Demokratie ist der Rechtsextremismus”. Doch es scheint so, als würde das Bild von türkischen Rechtsextremisten nicht ins Schema passen.

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