Wer glaubt, Deutschland könne Korruption nicht, hat sich noch nicht die Berichte über die Masken-Affäre rund um Jens Spahn durchgelesen. Ein Spirit von Kungelei, Korruption und Vetternwirtschaft, der an das West-Berlin der Mauer-Jahre erinnert – von Kumpeleien mit Firmen über fragwürdige Preisaufschläge, sogar mit inkriminierendem Schriftverkehr. Der Minister steckt in einem Korruptions-Skandal, der den Fiskus zwischen provinziellen Schiebereien und bürokratisierter Ausschreibungs-Verfahren so viel kosten dürfte wie noch kein Skandal davor. Scheuers „Maut-Desaster“ dürfte angesichts der Dimensionen der Geschichte bald vergessen sein.
„Wir werden einander viel verzeihen müssen“, hatte Spahn zu Beginn der Corona-Pandemie im Bundestag erklärt – jetzt scheint es so, als müsste er vor allem den Steuerzahler um Vergebung bitten. 5,9 Milliarden Euro verbrannte er in der Maskenbeschaffung – teilweise ist das durchaus wörtlich zu verstehen, denn ein großer Teil der damals beschafften Mund-Nasen-Schutze landete in der Verbrennungsanlage. Weniger als ein Drittel der OP-Masken und weniger als ein Viertel der FFP-Masken „wurden schließlich zur Pandemiebekämpfung verteilt“, bemerkte der Bundesrechnungshof zu der Affäre. „Der überwiegende Teil der Beschaffung war im Ergebnis ohne Nutzen für die Pandemiebekämpfung und damit ohne gesundheitspolitischen Wert.“
Überwiegend wertlos – und trotzdem richtig teuer. Allein die Lagerung und Vernichtung der Masken kostete zusätzlich, und auch für die Prozesse gegen diverse Maskenhändler, denen man erst Abnahme-Zusagen erteilte, um sie dann doch nicht einzuhalten, dürften nochmal 3,5 Milliarden Euro anhängig werden.
Scheinbar auf Basis von persönlichen Befindlichkeiten organisierte Spahn viel zu teure Beschaffung von Masken. Die Zahlen sind klar und deutlich: Während die Fachabteilung des Ministeriums einen Preis von 2,83 Euro pro Maske empfahl, setzte Spahn eigenmächtig einen Kaufpreis von 4,50 Euro fest. Diese willkürliche und sachgrundlose Preisfestsetzung kostete die deutschen Steuerzahler mindestens eine halbe Milliarde Euro zusätzlich. Gleichzeitig schrieb er den Beschaffungsauftrag aus – ohne Mengenbegrenzung und nach entsprechendem Festpreis konnten Lieferanten beliebig viele Masken anbieten. Eine Flut von 262 Millionen Masken überschwemmte die Lager, und das Ministerium war haftbar für die explodierenden Kosten. Weil man sich dann zu zahlen weigerte, geht die ganze Sache vor Gericht. Einen Milliarden-Auftrag schusterte Spahn schließlich einem Schweizer Unternehmen zu – dessen Beteiligung durch eine CSU-Abgeordnete vermittelt wurde. Hier zahlte man sogar 5 Euro pro Maske und ließ andere Händler plötzlich abblitzen.
Persönlich sorgte Spahn auch dafür, dass das Unternehmen Fiege aus seiner westfälischen Heimat den Auftrag für die Logistik und Lagerung der Millionen Masken. Begründen tat der Minister das ernsthaft und offen damit, dass er den Chef kennen würde. Andere Konzerne waren von Fachstellen, etwa im Bundesinnenministerium, empfohlen worden, aber es musste unbedingt Fiege sein. Viele sachliche Gründe sprachen gegen den Logistiker aus dem Münsterland – offen ist bis heute, was in der Sache für ihn sprach. Jens Spahn bestand trotzdem darauf, das Unternehmen mit der gesamten Lagerung und Logistik für die vom Bund beschafften Mund-Nasen-Masken zu beauftragen.
Das endete, wie ein Bericht nun festhält, im Chaos. Über lange Zeit hat Sonderermittlerin Sudhoff an diesem Bericht geschrieben, der die Spahn-Politik, geprägt durch eine Mischung aus dubioser Kungelei und offenbarer Inkompetenz, aufgearbeitet hat. Jetzt soll er aber nicht veröffentlicht werden. Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken verzichtet darauf, will den Bericht unter Verschluss halten. Ohne erkennbar vertretbaren Grund.
Nach einigem Ärger erklärte die Ministerin immerhin gönnerhaft, man werde den Haushaltsausschuss des Bundestages „selbstverständlich über unsere Erkenntnisse zu den Maskenkäufen berichten“. Dabei werde auch das Gutachten herangezogen. Was nach Transparenz klingen soll, bedeutet konkret einfach: Was die Öffentlichkeit erfährt, entscheidet das Ministerium nach Gutdünken.
Damit hält Warken ganz offensichtlich schützend die Hand über ihren Amtsvorgänger Jens Spahn. Gleichzeitig bringt sie das Parlament und damit das Volk um das Recht auf Transparenz. Sie missbraucht ihre Macht als Ministerin, um einen Parteifreund zu schützen und eine öffentliche Aufklärung zu verhindern – dabei geht es um Milliardenschäden an der Staatskasse und damit am Vermögen der Bürger. Um den von den finanziellen Dimensionen vielleicht größten Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik.
Doch Frau Warken sagt: Schwamm drüber! Und spiegelt damit die geradezu beleidigend-entspannte Haltung der Politik, wenn es um ihre Verfehlungen in der Coronazeit geht. Da erscheint die Maskenbeschaffung insgesamt betrachtet, im Vergleich zu ungerechtfertigten Freiheitseinschränkungen und massiven Schäden durch Lockdowns und Co., fast wie ein Nebenkriegsschauplatz. Und trotzdem wird auch hier die Mauer des Schweigens und des Vergessens hochgezogen von jenen, die mit ihr im Zweifel die eigenen Fehler, die eigene Schuld vergessen und verbergen wollen.
Über Fehler in der Pandemie redet die Politik nicht. Man räumt im Sinne einer Art pseudo-kritischem Minimalkonsens ein, dass vielleicht die Schulschließungen oder diese oder jene andere Einzelmaßnahme nicht so nötig gewesen wäre, quasi im Stil eines taktischen Rückzugs. Eine wirklich kritische Rückschau wagt man nicht – die Politik stünde ja auch im Zentrum dieser. Da ist das heimlichtuerische Einmauern in der Masken-Frage nur ein Punkt von vielen, und bei weitem nicht der relevanteste.
Der Bürger bezahlt den Dilettantismus und die Kumpanei mit höheren Steuern. Es wird Zeit für die Alternative.
Wer glaubt Deutschland kann Korruption nicht, für den ist die Erde auch noch eine Scheibe.
Gleiches gilt für die EU, sie „legitimieren“ ihre eigene Korruption, zeigen aber mit dem Finger gern auf andere und lassen die durch sie finanzierte NGO‘s entsprechende Studien veröffentlichen.
Lüge und Betrug werden verschleiert und die verantwortlichen Politiker auch noch befördert. Hinter der Brandmauer ist keine Aufklärung der Corona-Zeit möglich.
Sind in solchen Fällen nicht Ehrungen und die Verleihung von Preisen üblich? Kommt sicher noch!
Ich denke daß da in absehbarer Zeit was „durchgestochen“ wird. Wer das macht, keine Ahnung aber bestimmt haben Personen mit dem Herrn Spahn bzw. der CDU/CSU noch Rechnungen offen.
Wieder einer der grossartigen Artikel von Herrn Roland! Bitte weiter alle Finger auf die Wunden/Unverschämtheiten und dreisten Lügen der Politik legen. Danke!
„Wenn Minister durch Fehlentscheidungen Milliardenverluste verursachen, darf das nicht folgenlos bleiben“.
Denn während Beamte bei Pflichtverletzungen zur Rechenschaft gezogen werden, genießen Minister in Deutschland einen nahezu grenzenlosen Entscheidungsspielraum – selbst wenn es um Milliardenbeträge an Steuergeld geht.
Die Folge: Großprojekte scheitern, Subventionen verpuffen, Investitionen versanden.
Der Bund der Steuerzahler Deutschland e. V. fordert daher:
Auch für Minister muss bei grober Fahrlässigkeit eine Verantwortungskultur gelten – wie sie z. B. das Bayerische Ministergesetz schon kennt.
Dazu braucht es dringend eine Reform des Bundesministergesetzes.
Der Bundestag muss seiner Rolle als Haushaltsgesetzgeber gerecht werden und klare Regeln schaffen.
Denn nur damit erreichen wir mehr Schutz für Steuergeld – wer mit öffentlichen Mitteln arbeitet, muss für deren sorgsame Verwendung einstehen.
schwarzbuch.de
Spätestens jetzt sollte klar sein, warum wir an weisungsgebundenen Staatsanwälten festhalten.
Das ist schon fast eine politische Omerta.
Genau so und es wird noch viel schlimmer!
Und das Kranke, dieser Politikerkaste wird nichts geschehen. Die machen einfach so weiter.
Nur mal so…wie kauft ein Abgeordneter selbst als Minister so ne Luxusvilla einfach ….Fragen über Fragen…die Antwort ist…folge dem Geld…👍
Spahn war es auch, der in dieser Zeit die Anweisung an die gesetzlichen Kassen gab ihre Milliarden- Rücklagen- das Geld der Beitragszahler – abzubauen um in seiner Legislaturzeit Beitragserhöhungen zu verschleppen. Darüber sprach bisher nur der Chef der Techniker-KK.
Der Milliarden-Betrug mit und in den Corona-Testzentren, die damals wie Pilze aus dem Boden schossen, kommt ja noch hinzu. Wobei dafür im Wesentlichen die Länder in Verantwortung sein werden, die in geteilter Verantwortung ebenfalls für den Bereich Gesundheit zuständig sind.
Wir lassen uns alles bieten!
Darf man sich nicht beschweren.
Erwarte von der Politik keine Offenheit!
Kommt ein ertappter Politikerin die Nähe einer Strafanzeige muss man mit politischer „demokratischer Immunität“ rechnen. Aber auch eine Strafanzeige in diesen Dimensionen, die politisch „abgewehrt“ wird, ist ein dokumentiertes Faktum.
Seit Jahrtausenden übertragen Gesellschaften ihre Eigenverantwortung an vermeintlich wohlwollende Eliten, z.B. Kirchen, Gurus, Staat, Politiker, … und beklagen anschließend wie Kleinkinder, wenn der Weihnachtsmann (wohlwollende Elite) eigennützig handelt, z.B. Korruption, Kungelei, …
Die Sehnsucht nach einer wohlwollenden Elite ist die Ursache und nicht die Folge, wenn beklagt wird, warum die Elite die Sehnsucht nicht erfüllt, z.B. Korruption, Kungelei, …
Die Epoche Aufklärung kann die Sehnsucht nach einem Weihnachtsmann nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.
Leute wie Spahn dürfen nie wieder ein Mandat erhalten.
UvdL hat als Verteidigungsministerin und als EU-Kommissionspräsidentin die Latte der Korruption im EU/NATO-Gebiet schon beachtlich gehoben. Das kann (und wahrscheinlich wird) von den Geldern, die an die Ukraine gegangen sind, getoppt. Bei DEN Mengen an Geld muss ein guter Teil an die gebenden Politiker zurück geflossen haben.
Sind doch nur Steuern, also das Geld anderer.
Mein Vertrauen bzgl. Politik ist bei Null. Es gibt nur eine Alternative!
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Da wird Warken wohl irgendwie mit involviert sein. Sonst würde sie sich nicht schützend vor Spahn stellen…
Man kann mich gerne überzeugen das es nicht so war und den Bericht veröffentlichen…
Und Spahn ist soweit ich weiß Bankkaufmann. Was die so anrichten können hat man 2007/2008 gesehen.
Komisch,dass über die 6€ an die Apotheker für die Abgabe „jeder kostenlosen Maske“ kein Wort verloren wird.
Es haben sich alle!! Bereiche die Taschen mit Geld voll gestopft.
Die Einen vor den Kulissen,die Anderen dahinter.
Macht doch mal Aufarbeitung in Israel. Netanjahus Impfkampagne, Maskenpflicht, etc. Da war mehr Lametta als in Deutschland. Keine Einreise für Ungeimpfte und und und….
Der müßte sitzen !!!