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Bayern

Söder-Regierung will Coronazeit nicht politisch aufarbeiten

Bayern war in der Pandemie oft Vorreiter bei besonders harten Corona-Maßnahmen, Markus Söder galt als oberster Einpeitscher und „Lockdowner“ der Republik. Eine politische Aufarbeitung dieser Zeit haben CSU und Freie Wähler jetzt abgelehnt.

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Die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verweigert sich einer politischen Aufarbeitung der Coronazeit und der Maßnahmen-Politik. Die Aufarbeitung der einstigen Corona-Maßnahmen falle in erster Linie in die Zuständigkeit der Wissenschaft und nicht der Politik. Söders enger Vertrauter, Staatskanzleichef Florian Herrmann, äußerte bei einer Aktuellen Stunde im bayerischen Landtag, dass viele, die eine politische Aufarbeitung forderten, bereits ein vorgefasstes Urteil hätten. Daher sei es essenziell, ohne politische Instrumentalisierung aus der Vergangenheit zu lernen, weshalb die Hauptverantwortung bei der Wissenschaft läge.

Die AfD hatte die Aktuelle Stunde beantragt, nachdem Protokolle des Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI) aus der Anfangszeit der Pandemie veröffentlicht wurden. Die Oppositionspartei fordert auch die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Landtag. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Katrin Ebner-Steiner sprach im Parlament von einem „Unrechtsregime“, das die Staatsregierung während der Corona-Pandemie errichtet habe.

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In Bayern wurde besonders harte Maßnahmen-Politik gemacht. Markus Söder galt als „Corona-Hardliner“ und setzte im Freistaat Bayern oft die bundesweit schwerwiegensten Corona-Beschränkungen durch – auch ohne rechtliche und fachliche Basis. Für seine FFP2-Maskenpflicht beispielsweise, die Bayern als erstes Bundesland einführte, gab es laut den RKI-Protokollen keine wissenschaftliche Grundlage. Seine harten Ausgangsbeschränkungen wurden vor Gericht später als unrechtmäßig kassiert.

Regierung greift AfD für Forderungen an

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern attackierte die AfD: Die rechte Partei reiße Passagen aus den Protokollen aus dem Zusammenhang und missbrauche sie für ihre Argumentation . FW-Politikerin Susann Enders warf der AfD-Fraktion vor, die Pandemie im Rückblick schamlos für ihre Zwecke zu nutzen.

Auch SPD und Grüne kritisieren die Darstellung der AfD, unterstützen jedoch eine umfassende Aufarbeitung. Die SPD fordert die Veröffentlichung bayerischer Protokolle und Unterlagen aus verschiedenen Ministerien, während Toni Schuberl (Grüne) scharfe Kritik an der Regierung und insbesondere an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) übte, den er als „egozentrischen Politiker“ bezeichnete, der Kanzler werden wollte.

Im März wurden die Protokolle des RKI-Krisenstabs vom Online-Magazin Multipolar öffentlich gemacht. Dies führte zu verstärkten Forderungen nach einer umfassenden Aufarbeitung der staatlichen Politik zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit Tausenden von Todesfällen in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, dass die Dokumente entschwärzt werden sollen, um mehr Transparenz zu schaffen.

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