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„Zwischenfall“

„Schussgeräusche“, „Zwischenfall“: Minuten nach dem Attentat verharmlost die deutsche Presse den Mordversuch an Donald Trump

Mit unfassbaren Verharmlosungen geht die deutsche Presse Minuten nach dem Trump-Attentat an die Öffentlichkeit: Spiegel, ARD und Co. schreiben den Vorfall schwammig klein und wollten den Mordanschlag nicht benennen. Für die Tagesschau ist der versuchte Kopfschuss ein „Zwischenfall“.

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Bei einer Wahlkampfveranstaltung, an der Donald Trump teilnahm, wurden Schüsse abgefeuert, die den 78-jährigen Ex-Präsidenten am Ohr trafen. Es scheint, dass er nur leichte Verletzungen erlitten hat, obwohl der Angreifer auf seinen Kopf zielte. In der deutschen Presse reichte Trumps blutverschmiertes Gesicht offenbar nicht, um unmittelbar nach dem Attentat von einem eben solchen zu sprechen.

So titelte der Spiegel wenige Minuten nach Bekanntwerden des Vorfalls in Pennsylvania: „Donald Trump nach Schussgeräuschen bei Wahlkampfveranstaltung mit Blut am Ohr evakuiert“. Es seien „Schussgeräusche zu hören“, schrieb man weiter. Auch, dass Trump verletzt wurde, schrieb man. Entscheidende Begriffe wie Anschlag, Attentat, Attacke oder zumindest Angriff fehlten in der Meldung des Spiegels komplett.

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Mittlerweile hat der Spiegel seine Meldungen bezüglich des Attentats angepasst und spricht in mehreren Artikeln von einem „Attentatversuch“ oder von einem „Wahlkampf-Angriff“.

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So zeigten auch verschiedene öffentlich-rechtliche Sender trotz recht eindeutiger Video-Lage extreme Zurückhaltung bei der Berichterstattung. So titelte etwa ZDF heute: „Trump nach Knall in Sicherheit gebracht“. Bei der Tagesschau las man: „Trump nach Zwischenfall verletzt“. BR24 titelte „Zwischenfall bei Trump-Auftritt in Pennsylvania“.

Zwischenzeitlich meldete die Tagesschau sogar, dass es „unklar“ sei, „ob Trump verletzt wurde“. Trotz des Blutes im Gesicht sei eine Verletzung „bisher nicht bestätigt“, so die Tagesschau um 01:07 Uhr.

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Bei ihren Meldungen haben sich Teile der deutschen Medienlandschaft wohl sehr an der Berichterstattung des notorisch Trump-feindlichen Senders CNN orientiert. Dort meldete man unmittelbar nach dem Attentat: „Der Secret Service drängt Trump von der Bühne, nachdem er bei einer Kundgebung gestürzt ist“.

Die krasseste Reaktion lieferte aber Comedian Sebastian Hotz („El Hotzo“), der als Gag-Autor unter anderem für Jan Böhmermanns ZDF Magazin Royale arbeitete. Er schrieb darüber, was „der letzte Bus“ und Donald Trump gemeinsam hätten – „leider knapp verpasst“. Er legte nach: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben“. Später löschte er den Tweet. Er legte dafür erneut nach: „Absolut niemand zwingt einen, Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen“.

Insgesamt fielen bei der Trump-Rallye in Pennsylvania am Samstagabend drei Schüsse, die den Ex-Präsidenten zum Ziel hatten – nach dem ersten um 18:13 Uhr Ortszeit ging Trump zu Boden, suchte Deckung. Die Kugel schoss durch Trumps Ohr und verfehlte seinen Hinterkopf um Zentimeter. „Er war nur wenige Zentimeter davon entfernt, dass ihm der Kopf aufgeschlitzt wurde“, sagte ein hochrangiger Beamter in den Strafverfolgungsbehörden gegenüber der New York Post. Mindestens ein Trump-Anhänger auf der Rallye wurde getötet, ein weiterer schwer verletzt. Der Attentäter wurde von Sicherheitskräften an Ort und Stelle erschossen. US-Präsident Joe Biden rief noch am Abend das Land zur Solidarität auf und erklärte, er bete für Trump und dessen Familie.

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