Ostwahlen
Schriftstellerin Juli Zeh plädiert für anderen Umgang mit AfD
Schriftstellerin und Verfassungsrichterin Juli Zeh plädiert nach den Ostwahlen für einen anderen Umgang mit der AfD. „Man darf nicht unterschätzen, dass die Leute Angriffe auf die AfD auch als Angriff auf die Wählerschaft wahrnehmen.“
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Die bekannte Schriftstellerin Juli Zeh hat sich nach den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg für einen unaufgeregteren und anderen Umgang mit der AfD ausgesprochen. Zeh lassen die großen Warnungen vor einer Sperrminorität der AfD zum Beispiel kalt: „Man sollte das nicht zu dramatisch sehen“, so die Schriftstellerin.
„Was sich die Politik vor allem überlegen muss, ist, ob es sinnvoll ist, die AfD um jeden Preis aus jedem einzelnen Gremium herauszuhalten.“ Man dürfe nicht vergessen, dass die AfD „ein Drittel der Wähler repräsentiert“, so Zeh. „Also muss man auch daran denken, welche Botschaft das den Leuten sendet, wenn man immer wieder versucht, der AfD jede Form von Mitwirkung am demokratischen System unmöglich zu machen.“ Bereits Anfang September sagte Zeh im Interview mit der Zeit: „Man darf nicht unterschätzen, dass die Leute Angriffe auf die AfD auch als Angriff auf die Wählerschaft wahrnehmen.“
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Zeh ist SPD-Mitglied und distanziert sich von der rechten Partei. Aber: „Natürlich ist es legitim, diese Partei zu wählen. Wenn man das Wählen der AfD als einen in sich undemokratischen Akt framed, begibt man sich selbst außerhalb der demokratischen Maßstäbe“, mahnt Zeh. Statt auf die AfD einzuschlagen, sollten sich die Politiker den Problemen hinter dem Erfolg der Partei widmen: „Wenn die Regierungen es nicht schaffen, die offensichtlichen Baustellen im Land anzugehen, dann wird die AfD immer stärker werden.“
Juli Zeh ist gelernte Juristin und sitzt als ehrenamtliche Richterin am Landesverfassungsgericht Brandenburg.
Mir kommt die Galle hoch, wenn ich immer diesen Schwachsinn vom „Umgang“ mit einer gewählten Partei lese. Wenn eine Partei einmal gewählt ist, dann hat der Wähler bereits den „Umgang“ mit diversen Parteien vorbestimmt. Dann heisst der Auftrag es wird koaliert, oder opponiert. Wir gehen nicht wählen, damit andere gewählte Parteien sich zu einem Kartell zusammenschliessen, um die Demokratie ausser Kraft zu setzen.
Super Kommentar, erstklassig formuliert! Danke dafür “ Kein schöner Land“!!!
genau meine Meinung, der Erstplazierte macht das Rennen, nötigenfalls mit dem Zweitplazierten, da muss man sich halt zusammenraufen, wenn es gar nicht geht, Neuwahlen 1 Woche später. Aber diese Kungelei mit 3. bis 5. Plätzen, wo dann noch der 2. was zu sagen haben will geht gar nicht
… und letztendlich Minderheiten den Staat ins Abseits regieren!
Exakt so ist es!
Die AfD ist längst eine etablierte Partei.
Das ist das Hauptproblem ihrer Gegner, denn alles, was man seit 2013 anstellte, die AfD klein zu halten, hat im Gegenteil zu ihrem Wachstum geführt und zu einem festen, immer noch wachsenden Wählerpotential.
Der größte Fehler war, die AfD von Anfang an zu bekämpfen, anstatt sich ihr sachbezogen zu stellen.
Ausgrenzen um jeden Preis, diskriminieren, medial tot schweigen oder stets im schlechten Licht darstellen, via (politisch von der Regierung abhängigen) VS als „rechtsextrem“ abstempeln, Verbotsdrohungen aussprechen….. und es hat alles nichts genützt, weil die AfD in großen Teilen recht hat.
Jetzt wäre es an der Zeit, miteinander zu reden – und genau das geht nicht mehr.
Man hat eine Brandmauer der Feindschaft aufgebaut, für deren Einreißen es menschliche Größe bräuchte, die man im Altparteienlager vergeblich sucht.
Der Tag wird kommen, wo eine Regierungsbildung gegen die AfD nicht mehr möglich ist.
Was dann?
Ich versuche gerade mir eine sachbezogene Diskussion zwischen Frau Weidel und Frau Lang vorzustellen.Es will mir einfach nicht gelingen,und es liegt nicht an Frau Weidel.
Frau Lang ist gerade zurückgetreten.. die Vorstellung kann man also Ad Acta legen.
Sehe ich auch so!
Und drittens liefert das Schreckgespenst AfD den Blockparteien ein gewisses Wahlkampfargument: „Wir haben zwar in jedem Bereich komplett versagt, aber wählt uns trotzdem – denn wir sind die einzigen, die zwischen euch und dem leibhaftigen Höcke stehen…“. Angesichts der Tatsache, dass sie sonst argumentativ nix vorzuweisen haben (siehe Punkt 1) ist der Punkt nicht zu unterschätzen – in Brandenburg hat diese Strategie immerhin knapp für Platz 1 gereicht…
Ich schätze Ihre Beiträge sehr, liebe Effi Ost, aber hier muss ich leider widersprechen (Daumen hoch gibt´s trotzdem). Die Dämonifzierung der AfD ist aus Blockparteiensicht kein Fehler, sondern eine relativ sinnvolle Strategie:
Erstens hätte man der AfD inhaltlich sowieso nichts entgegenzusetzen, da die linksgrüne Ideologie – ganz objektiv betrachtet – schlecht, menschenfeindlich und falsch ist. Eine sachbezogene Debatte würde das gnadenlos offenlegen, und darum ist das um jeden Preis zu verhindern (statt dessen muss der Diskurs auf hysterische Floskeln reduziert werden – da können sie dank Schützenhilfe vom ÖRR eher dominieren).
Zweitens begründet die Dämonifizierung der AfD die sog. „Brandmauer“ – und die wiederum garantiert, dass es auf absehbare Zeit keine Regierungsmehrheiten ohne SPD und/oder Grüne und/oder SED mehr geben kann (selbst wenn die Deutschen unterm Strich mit großer Mehrheit rechts/konservativ wählen).
Das sehe ich genauso. ein bekannter ehemaliger VS-Mann sagte einst, die AfD sei von Anfang an als „Honigtopf“ betrachtet worden, in den alle gefallen sind, die aus Protest gegen die Europolitik der Merkelregierung die Partei gewechselt haben. So habe man seine eigenen Reihen säubern und die neue Partei wirkungsvoll von allen Entscheidungen ausgrenzen können. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Migrationskrise noch gar nicht Hauptthema war.
Ich erinnere mich, dass im BT-Wahlkampf 2013 (als die junge AfD den Einzug knapp verpasste), der Wahlkampfstand der AfD in unserer Kleinstadt von 2 Polizisten bewacht werden musste, weil es vorher Angriffe gegeben hatte.
Wer sich länger mit der Problematik befasst hat, weiß außerdem, dass hinter der heutigen Politik eine lange geplante Agenda steht, die ua vorsieht, dass alle Bestrebungen gegen diese Agenda schärfstens zu bekämpfen sind. Einen demokratischer Diskurs mit der Opposition schließt das generell aus.
Wobei man auch sagen muß, daß die AfD sich sehr gewandelt hat. Zu Beginn eher eine Professorenpartei mit libertären Ansätzen. Die identitätspolitische Komponente kam erst später dazu und von den libertären Gedanken ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Es war immer klar, dass es > 20% deutlich national konservativ / libertäre gibt. Die sich jedoch bisher nie in einer Partei manifestieren konnten. Merkel wollte die raushaben. Aber, genau das war der Fehler… Wo probleme nicht gelöst werden, verliert man den Rückhalt. Es gibt Dinge die der Sozialismus in welcher Form auch immer, nie lösen kann und auch nie lösen wird. Die alten Rezepte mit Staatseingriffen wie jetzt haben in der Vergangenheit nicht funktioniert und funktionieren auch jetzt nicht. Es helfen nur Rahmenparameter die eine prosperierende Wirtschaft erlauben.. Je mehr reguliert wird und künstliche Märkte laufen nur mit subvention. das ist nie nachhaltig.
Die AfD könnte so gemäßigt wie nur irgendmöglich regieren – sogar gemäßigter als alle anderen Parteien zusammen – das hört nie auf. Sie werden sich wie Bluthunde an ihre Fersen hängen und jede Bewegung mit einem medialen Reißwolf quittieren.
Wer denkt, die AfD müsse nur erst in der Regierung sitzen – ob mit anderen oder alleine macht keinen Unterschied – und dann würde Frieden im Land einkehren, hat die Rechnung ohne das Kartell gemacht. Dann, meine lieben Freunde, fängt die Show erst an. Was sich für diesen Fall vor meinem geistigen Auge auftut, will hier keiner erleben.
Ich mache mir keine Illusionen darüber, dass die AfD in Ruhe regieren könnte, wenn sie an die Macht käme. Ich denke eher, man wird selbst aus der Opposition heraus alle Register ziehen, um ihr Knüppel zwischen die Beine zu werfen.
Schon durch die Tatsache, dass fast 40% der dt. Medien in SPD-Hand sind, die Mehrheit der Medien grün gesinnt ist und durch den jahrzehntelangen Marsch durch die Institutionen alle Schlüsselposten entsprechend besetzt sind, würde ein Regieren für die AfD zum täglichen Spießrutenlauf.
Es braucht ein flächendeckendes europäisches Scheitern linksgrüner Politik, mit dem sich dieses Spektrum selbst unwählbar macht. Ich fürchte fast, die werden das hin kriegen, Auf dem Weg dahin sind wir schon.
Da tut sich vor meinem geistigen Auge auch allerhand Schlimmes auf.
Korrekt. Die seit langem systematisch herangezogenen Netzwerke in Staat und „Zivilgesellschaft“ (das sind die „ziemlich guten Leute“, von denen ein Grüner unlängst sprach) würden einer AfD-Regierung alle erdenklichen Knüppel zwischen die Beine werfen. Und bei der nächsten Auszählung würde man schon sicherstellen, dass so ein „Wahl-Unfall“ nicht nochmal passiert.
Zeh vergisst, dass ein Normalisieren des Umgangs das Narrativ von der AfD als Widergänger der NSDAP ad absurdum führen würde. Was wären das denn für „Nazis“, denen man unaufgeregt Ämter und Posten überlässt.
Zeh vergisst außerdem, dass das Aufrechterhalten des Narrativs von der AfD als Nazi-Partei existenziell überlebenswichtig für die kollektive deutsche Linke ist. Die Deutschen sind konservativ, die Deutschen wählen konservativ, aber die Linken und ihre Vorfeldorganisationen haben die Union im Würgegriff, so lange sie das Narrativ von der AfD als Nazi-Partei aufrecht erhalten können. Sollten sie damit irgendwann scheitern, sind sie für lange, lange Zeit abgemeldet.
Wenn eine legale Partei Wähler findet, dann ist das gelebte Freiheit.
Wenn diese Partei viele Wähler findet, ist das Bürgerwille, der in den Parlamenten respektiert werden muss.
Wenn einer anderen legalen Partei Das nicht gefällt und sie daher die Ungeliebte verbieten will, ist das der Anfang vom Ende der Demokratie.
Nein, ich bin und werde kein AFD-Wähler, mache mir aus anderen Gründen Sorgen um die Demokratie.
Sicherlich eine gewagte Parallele, aaaber …
Was wäre gewesen, wenn in der Zeit der Nazis oder in der DDR freie Wahlen möglich gewesen wären?
Die „fehlgeleiteten“ Wähler hätten viel Leid verhindern können!
Demokratie bedeutet nicht nur „fordern“, sondern auch „respektieren“.
Sehr gut erkannt.
Genauso ist es. Die Union ist letztlich das „Zünglein an der Waage“. Sie hat sich in die Knechtschaft begeben und (seit Merkel) ihren Markenkern für ein linksgrünes Butterbrot geopfert.
Die C-Parteien sind sich offenbar noch nicht darüber im Klaren, dass sie die nächsten sind, sollte die AfD doch verboten werden.
Das linksgrüne Lager braucht immer einen Feind, den es ideologisch zu bekämpfen gilt. Man wird sich beim kleinsten Zucken konservativ-patriotischen Geistes in der Union auf sie einschießen.
Letztlich hat es die SED in der DDR genauso gemacht: sie hat der DDR-CDU einen festen Anteil Ministerposten und Funktionen zugeteilt – einen sorgsam abgewogenen Brosamen der Macht, den sie freudig genommen hat – und ihre Briefe „mit sozialistischem Gruß“ beendete.
Letztlich scheiterte die SED – und heute wird Linksgrün wieder scheitern – denn auch die Wende in der DDR war eine friedliche, aber durch und durch konservative Revolution.
Wir werden bis zur nächsten Wahl ein Anti-AfD Framing erleben, das alles bisherige (undemokratische!) in den Schatten stellt.
Daher ist die Hoffnung auf einen normalen „Umgang“ vergebens.
Sue meinen, die ehrenamtliche Wahlhilfe für die AfD durch Exponenten der Altparteien geht weiter?
Also ich bin ja ganz gerührt, ..was für selbstlose Menschen! Danke, danke!
… und nach der Wahl geht’s weiter. … immer weiter und weiter.
Ohne Großraumwende in der EU, sehe ich schwarz.
Schön, aber das bringt jetzt nix mehr. Die Altparteien haben sich mit ihrem idiotischem Verhalten in eine Sackgasse manövriert. Und nun kaspert man sich irgendwas zusammen.
Die AfD wird gerne als „Kontra-Partei“ verschrien, also als diejenigen in den Parlamenten, die sich grundsätzlich gegen alles stellen.
Das ist so nicht richtig (um nicht den Begriff glatte Lüge zu verwenden).
Es ist die AfD, egal in welchem Parlament, die Anträgen und Vorlagen anderer Fraktionen durchaus zustimmt, wenn sie zumindest im Ansatz als sinnvoll erscheinen.
Es sind ausnahmslos alle anderen Fraktionen, die komplett gegen alle Anträge und Vorlagen der AfD stimmen, egal wie sinnvoll sie auch sein mögen, um dann nach angemessener Zeit abzukupfern.
Sagte auch die „mächtige“ Vorsitzende der Grünen: Anträge der AfD werden abgelehnt und später selbst gestellt.
Das ist nicht meine Vorstellung von Demokratie.
Auch wenn Frau Zeh eine kleine Vernunftstimme innerhalb der SPD ist, so ist Sie doch als Parteimitglied weit weg von den Schaltstellen der Macht und daher auch bedeutungslos.
Nach der Wahl in Brandenburg, zeigt diese linke Partei mit einem offenen Brief den Widerstand der SPD gegen eine schärfere Asylpolitik. Warum, liebe Brandenburger, habt ihr nur diese Zerstörer gewählt?
Weil sie es so wünschen. Die Dinge die kommen, müssen kommen, die Leute blicken das erst in der Not. Die Not wiederum wird der Segen sein, denn sie löst alle unsere Probleme, denn das sind Wohlstandsprobleme 😉
Zumal ich mir gar nicht sicher bin, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Z.B. haben bei den Europawahlen die Briefwähler nochmals Wahlunterlagen bekommen, welche eigentlich für die reguläre Urnenwahl gedacht sind, also Briefwähler hatten doppelt Unterlagen und hätten Theoretisch auch noch ins Wahllokal gehen können um nochmals zu wählen, einzig die Wahlkarten fehlten ihnen, aber sowas ist fälschbar…
Die etablierten Parteien verachten den Wählerwillen.
Die AfD steht genau so legal auf dem Wahlzettel wie sie selbst auch, wer da anderere Meinung ist, sollte ein Verbot der dieser Partei beantragen.
Hier wird ein Machtkartell missbraucht, um einen politischen Gegner niederzuhalten; ist eben einfacher,
als sich den Ursachen zu stellen.
Auch wenn ich die SPD für unwählbar erachte:
einer SPD-Politikerin, die die Einstellung hat:
„Natürlich ist es legitim, diese Partei zu wählen. Wenn man das Wählen der AfD als einen in sich undemokratischen Akt framed, begibt man sich selbst außerhalb der demokratischen Maßstäbe“,
bringe ich als AfD-Wähler uneingeschränkten Respekt entgegen, sofern sie das auch so lebt. Sowas ermöglicht Diskussionen auf Sachniveau.
Respsekt verdient der Respektvolles tut. Sich demokratisch verhalten ist dafuer zu normal und nicht Repsekt wuerdig!
Dem stimme ich in vollem Umfang zu. Wenn sie es ernst meint, davon gehe ich aus, ist Frau Zeh mehr Demokratin als die ganze Regierungstruppe zusammen, von den „Demonstranten gegen rechts“ ganz zu schweigen. Wir brauchen mehr „Zehen“ in diesem Land
Solch eine Einstellung war vor wenigen Jahrzehnten ganz normal.
Da war die Gesellschaft auch noch homogener und auch noch nicht so verwahrlost. Zudem hielt der Konsumkitt vieles zusammen. Einen echten Zusammenhalt kannte ich in Westdeutschland nie. Weder in der Verwandtschaft die nie Familie war, noch in Nachrbarschaft oder auf Arbeit. Schon mein Großvater hat gesagt als man nach der neuen Währung sich die erste Holzbank kaufen konnte war es mit dem Zusammenhalt vorbei.
Die Leute beschönigen gerne das gestern ohne zu erkennen, daß das Heute im Gestern seine Ursache hat.
Im Übrigen sind Sie mir gegenüber doch auch beleidigt, nur weil ich andere Ansichten vertrete und selber nicht fähig oder willens dies mal emotionsfrei auszudiskutieren. Ich bin es ja nicht der Sie ignoriert. Was man fordert oder sich wünscht muß man selber liefern können.
„Solch eine Einstellung war vor wenigen Jahrzehnten ganz normal.“
Das ist mir bewusst. Da ich lange Zeit in der Schweiz verbracht habe und dort mit teils völlig andersdenkenden Arbeitskollegen vor Abstimmungen sachlich diskutieren konnte und wir auch danach weiter unverändert kollegial zusammenarbeiten konnten, weiß ich mittlerweile, dass ohne diese Basis (mit absolut Andersdenkenden sachlich zu diskutieren) Demokratie von vornherein völlig unerreichbar bzw. unmöglich ist.
Deutschland ist noch nie weit gekommen in der Entwicklung von Demokratie, aber derzeit ist eine solche Entwicklung hin zu einer Demokratie schlicht unmöglich.
Das ist ja das Dilemma. Ausgerechnet in der Zeit, wo eine Demokratiekrise herrscht, die zu einer richtigen Demokratie entwickelt werden könnte, die Bevölkerung eben dazu zu „doof“ ist. Gerade jetzt wäre die Entwicklung angesichts der Tatschen genau richtig…
Und das ist das schlimmste daran, dass man die Leute nicht mehr an einen Tisch bringen kann.
Was soll man unter einer „richtigen Demokratie“ verstehen??
Ein Schulfreund von mir ist vor 25 Jahren in die Schweiz ausgewandert. Politisch sind wir absolut konträr, war auch bei Corona so. Und trotzdem ist er der einzige Schulfreund zu dem ich noch Kontakt habe.
Ich weiß sowieso nicht warum man wegen unterschiedlicher politischer Ansichten meint im Privatleben Krieg führen zu müssen. Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps. Im zwischenmenschlichen Umgang zählt der Mensch, nicht der politische Standpunkt. Deswegen sollte man seine Wut über Politik nicht an anderen Menschen auslassen.
Es ist meine ganz persönliche Meinung: es liegt an der Erziehung. Autoritäre Eltern, die Kindern keine eigene Meinung lassen führt zu aufgewachsenen Erwachsenen, die entweder anderen Menschen keine eigene Meinung lassen oder sich sklavisch unterordnen. Beide Seiten derselben Medaille werden so anerzogen.
In der Schweiz gehen die Menschen untereinander ganz anders um. UND: Eltern gehen mit ihren Kindern ganz anders um (weniger herrisch) – das fällt nach einer Weile auf.
Mir haben meine Eltern meine Meinung gelassen, ohne dass ich dafür in irgendeiner Form herabgewürdigt worden wäre – was ich als extrem wichtig erachte, damit Erwachsene auf Augenhöhe kommunizieren können. Ihnen Ihre Eltern auch?
Von antiautoritärer Erziehung hielten meine Eltern nicht viel, ich in der absoluten Form wie es die 68er predigten auch nicht.
Eine respektvolle Erziehung, aber ohne Anbiederung um Kumpel des Kindes sein zu wollen. Kinder brauchen Vorbilder, die integer sind.
Bei mir ist viel schief gelaufen. Meine Schulzeit als Arbeiterkind auf einer katholischen Schule, von den Lehrern zum Abschuß freigegeben war eine einzige Katastrophe. In meiner Jugend hat eigentlich jeder versucht mich zu brechen. Ich bin aber auch ein derart kritischer Mensch weil ich mich selbst und meine Geschichte hinterfragt habe, einen renitenten Einschlag hatte ich schon immer.
In der Schweiz werden Konflikte ganz anders moderiert. Die Deutschen denken nur inSchuld und Sühne oder Täter und Opfer. Nur mit der Eigenverantwortung da hapert es bei uns Deutschen. Irgendeiner muß schuldig sein, die Juden, die Russen, die Amerikaner, die Muslime, nur mit den Deutschen, da hat der Zustand Deutschlands nichts zu tun.
Na das sind aber „warme“ Worte…
Wäre ratsam, denn zum einen sollten „Superdemokraten“ auch so handeln, zum anderen sollten sie sich überlegen seit wann und warum es überhupt die AfD gibt! Zum anderen frage ich mich, was die Brandmaurer denn hassen würden, wenn es die AfD nicht gäbe, zumal das Land längst völlig am Boden liegen würde, wenn es sie nicht gäbe, die AfD!
Welchem Affen ist es eigentlich langweilig und ist so verwirrt, dass er wegen der Lngeweile immer den falschen „like-button“ drückt? 😀
Ist es nicht erschreckend für eine Demokratie, dass wir uns unterhalten müssen, wie mit einer demokratisch gewählten Partei umzugehen ist?
Frau Zeh hat Recht und Verstand.
…in diesem Punkt ja. Aber sonst?
dieser Punkt ist der Entscheidende in einer Demokratie, damit sie überhaupt reifen bzw. sich etablieren kann. Dort haben wir in Deutschland weitaus weniger erreicht, als man uns weismachen will. D.h. wir sind noch lange keine Demokratie.
Andere Meinungen zu Sachfragen gibt es immer und sind auch wichtig, um die eigene Ansicht reflektieren und so auch realitätsbezogen weiterentwickeln zu können.
es geht jetzt nur um diese Sache
das sehe ich auch so, auch wenn ich niemals die SPD wählen würde.
…. und mit der typisch deutschen Lerngeschwindigkeit wird der deutsche Michel bereits in wenigen Jahren…..
Es gibt einen Asterix-Band „Asterix bei den Goten“, der sehr schön deutsche Eigenarten auf den Arm nimmt. Auf einem Bild sieht man einen Zenturio weinend in seinem Zelt: „Sie sind alle so dumm. Und ich bin ihr Chef.“
es sollte viel öfter daran erinnert werden, wie viele Naasis nach 1945 in den „demokratischen“ Parteien tätig waren – das waren sogar echte! und hat doch nix geschadet…
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_t%C3%A4tig_waren
Och nö, ich finde eigentlich die absolute Mehrheit für die Alternative deutlich interessanter.
Ja, dazu gibt es keine Alternative.
„…… welche Botschaft das den Leuten sendet, wenn man immer wieder versucht, der AfD jede Form von Mitwirkung am demokratischen System unmöglich zu machen.“
Ach ?!
Das ist nur eine Botschaft ?
Ich dachte, dass Ausgrenzung, Kompromisslosigkeit, Diffamierung, Angriffe, Brandmauer, …. etc KEINE Attribute der Demokratie sind.
Wie definiert das VG eine Autokratur ?
Man gespannt darauf warten, ob die Fernsehgewaltigen, die selber ihrem Programm beiwohnten, sich mit angesprochen gefühlt haben; immerhin sind es ihre öffentlichen Sendeanstalten die AFD-Bashing in aufsässig beleidigender Form betreiben und dabei ausblenden, dass sie sich ihre Sendeanstalten zu einem Drittel von AFD-Wählern und Sympathisanten zwangsfinanzieren lassen.
Genauso ist es Frau Zeh! Wollen wir das objektiv(!) gute geistige Erbe unserer Vorfahren bewahren, das uns in der Welt zu hohem Ansehen und einem substanziellen „Made in Germany“ verhalf, müssen wir wieder dringendst zurück zu einer Kultur eines ergebnissoffenen Diskurses mit paritätisch ausgewählten Experten, in dem allein der Sachverstand, die Beobachtungsgabe und analytische Befähigungen zählen und nicht ein selbstgefälliger Konformismus mit denen, die die Mittel haben, bild- und wortgewaltig, meinungsbildende Atmosphären im eigenen Interesse zu schaffen sowie mit deren Auftraggebern. Dazu gehört eben auch, die AfD regelmäßig an den Tisch zu holen und nicht in homöopathischen Dosen. Die Argumente müssen ihre mögliche Untauglichkeit für die Übernahme von Regierungsverantwortung belegen und nicht plumpe mediale Verächtlichmachung anderer Überzeugungen. Diese hat in den letzten Jahren so viele Kapazitäten gebunden, dass allerwichtigste pol. Felder unentschuldbar vernachlässigt wurden.
Hhhaaaachhhh Bill … ein so schöner Traum … so schön, dass er niemals wahr wird 🙁
Ja, der Osten beginnt zu wirken. Danke!
Ja, sie hat recht. Aber würden die Kartellparteien dies zulassen, würden sie den Klebstoff ihrer Einigunbg verlieren. Die Nicht-Ausgrenzer leben ja von der Ausgrenzung. Und fraglich wäre auch, ob sie ihre antrainierte Sprache/Framing gegenüber der AFD ablegen könnten. Wenn ich jemanden über Jahre öffentlich diffamiert und geächtet habe, kann ich nicht von heute auf morgen ein Gespräch auf Augenhöhe anstimmen. Die Sache ist verfahren.
Diese Juli Zeh möchte sich seit einiger Zeit mit konservativ klingenden Äußerungen beliebt machen, aber darauf darf man keinen Pfifferling geben.
Der Frau kann man nicht trauen. Sie ist zutiefst linksgrün, macht Werbung für Rot-Grün, teilt urlinke Positionen, ist pro Islam und pro Russland.
So ist sie zwangsläufig in einer linksrotgrünen Blase von Medien, Politik und Künstlern was man u. a. daran sieht, dass sie ständig in Talkshows eingeladen wird, in Veröffentlichungen der einschlägigen Medien bis hin zu Wikipedia immer ausgesprochen positiv dargestellt wird.
Schon mal wenigstens eines ihrer Bücher gelesen?
Tolerieren ist das Zauberwort der Demokratie nach Wahlen:
Blau-Schwarz in Thüringen
Schwarz-Blau in Sachsen
Rot-Blau in Brandenburg
Fazit: Gute Politik kann so einfach sein!
Nicht nur das. Es sind Angriffe auf Steuerzahler, von denen diese Politkreaturen leben. Es sind Angriffe auf die Demokratie, die sie zertreten, abschaffen. Es sind Angriffe auf Menschen, die eine Umkehr fordern von diesem linksgrünen Irrsinn und die nicht länger das Sozialamt der Welt sein wollen und nicht müssen. Diese Kreaturen in Berlin haben zur Kenntnis zu nehmen, was die Menschen wollen und nicht über sie hinwegzuregieren.
Nach der Corona Politik der Alt-Parteien, inkl. SPD und PDL erscheint mir die Argumentation von Frau Zeh dann doch ziemlich verlogen, bestenfalls diplomatisch. Was bringt Frau Zeh denn dazu, sich öffentlich von der AFD zu distanzieren? Sind es die vergeßlichen, kriminellen US gesteuerten Wirrköpfe wie Scholz, oder die machthungrigen Lügner wie Lauterbach oder gar die Undemokraten wie Faeser in der SPD? Sind es die US-Söldner, die Wirtschaftszerstörer, die Kriegstreiber und Ideologen der Grünen? Oder die unverantwortlichen Wirrköpfe der anderen Parteien? Was hat sich die AFD in ihrer Dauer-Oppositionsrolle denn bisher zu Schulden kommen lassen, daß man sich öffentlich von ihr distanzieren muß – fragwürdiger Reflex, den man nur all zu oft bei diversen Intellektuellen bemerkt?!
Was ich aus diesem Statement der Schriftstellerin raus lese ist: Last euch andere Mittel, als die der Hexenjagd einfallen, um eine Regierungsbeteiligung der AFD zu verunmöglichen – sehr demokratisches Gedankengut!
Ich würde gerne hinzufügen das alle Verfassungsrichter ehrenamtlich sind