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Ostwahlen

Schriftstellerin Juli Zeh plädiert für anderen Umgang mit AfD

Schriftstellerin und Verfassungsrichterin Juli Zeh plädiert nach den Ostwahlen für einen anderen Umgang mit der AfD. „Man darf nicht unterschätzen, dass die Leute Angriffe auf die AfD auch als Angriff auf die Wählerschaft wahrnehmen.“

Von

Verfassungsrichterin, SPD-Mitglied und kritische Stimme: Juli Zeh

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Die bekannte Schriftstellerin Juli Zeh hat sich nach den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg für einen unaufgeregteren und anderen Umgang mit der AfD ausgesprochen. Zeh lassen die großen Warnungen vor einer Sperrminorität der AfD zum Beispiel kalt: „Man sollte das nicht zu dramatisch sehen“, so die Schriftstellerin.

„Was sich die Politik vor allem überlegen muss, ist, ob es sinnvoll ist, die AfD um jeden Preis aus jedem einzelnen Gremium herauszuhalten.“ Man dürfe nicht vergessen, dass die AfD „ein Drittel der Wähler repräsentiert“, so Zeh. „Also muss man auch daran denken, welche Botschaft das den Leuten sendet, wenn man immer wieder versucht, der AfD jede Form von Mitwirkung am demokratischen System unmöglich zu machen.“ Bereits Anfang September sagte Zeh im Interview mit der Zeit: „Man darf nicht unterschätzen, dass die Leute Angriffe auf die AfD auch als Angriff auf die Wählerschaft wahrnehmen.“

Zeh ist SPD-Mitglied und distanziert sich von der rechten Partei. Aber: „Natürlich ist es legitim, diese Partei zu wählen. Wenn man das Wählen der AfD als einen in sich undemokratischen Akt framed, begibt man sich selbst außerhalb der demokratischen Maßstäbe“, mahnt Zeh. Statt auf die AfD einzuschlagen, sollten sich die Politiker den Problemen hinter dem Erfolg der Partei widmen: „Wenn die Regierungen es nicht schaffen, die offensichtlichen Baustellen im Land anzugehen, dann wird die AfD immer stärker werden.“

Juli Zeh ist gelernte Juristin und sitzt als ehrenamtliche Richterin am Landesverfassungsgericht Brandenburg.

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