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EZB-Pläne

Schleichende Einführung schreitet voran: DekaBank probt digitalen Euro

Die EZB arbeitet weiter auf Hochtouren an der Einführung des digitalen Euro. Nun will die DekaBank die Funktionsfähigkeit des digitalen Geldes erproben. Dabei könnte der digitale Euro gerade den Geschäftsbanken Probleme bereiten.

Ende Oktober wurde von EZB-Präsidentin die Vorbereitungsphase des digitalen Euros ausgerufen. „Der Euro ist der Schlüssel zu unserer europäischen Einigung“, erklärte Lagarde via X. „Ein digitaler Euro, der neben dem Bargeld existiert, würde unsere Währung zukunftssicher machen. Er wäre sicher, einfach zu benutzen und gebührenfrei“, so die EZB-Präsidentin weiter. Die Vorbereitungsphase soll sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstrecken.

In dieser Zeit soll der rechtliche Rahmen sowie die Infrastruktur und eine Plattform für den digitalen Euro entwickelt werden. Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit der digitale Euro für Zahlungen zwischen Banken, für programmierbare Zahlungen von Großkunden und im Handel mit Kryptowertpapieren eingesetzt werden kann. Die Deka, das Wertpapierhaus der Sparkassen, hat sich nun dazu entschieden den digitalen Euro zu erproben. Dabei plant die Deka in verschiedenen Anwendungsfällen den digitalen Euro im Inter-Bankenverkehr auf Basis der Block-Chain-Technologie zu testen.

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Hierbei geht es insbesondere darum, inwiefern sich das Zahlungssystem Target 2 für den digitalen Euro eignet. Target-2 ermöglicht den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zwischen EU-Zentralbanken und Kreditinstituten inner- und außerhalb der EU. Marion Spielmann, Bereichsleiterin Bankgeschäftsfelder und Verwahrstelle erklärte gegenüber der F.A.Z.: „Die europäische Lösung über die EZB ist die kurzfristig realisierbare Variante, um über Blockchains ausgegebene Wertpapiere unter Einsatz des bestehenden Zahlungsverkehrssystems Target 2 zu bezahlen“.

Dabei könnte der digitale Euro gerade den Privatbanken Probleme bereiten. Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkard Balz erklärte, dass viele Bürger mit ihrem Kapital von den Geschäftsbanken in den digitalen Euro „flüchten“ könnten. Balz zufolge drohe mit dem digitalen Euro die „totale Ausfallversicherung“. Im Gegensatz zu Geschäftsbanken sei eine Pleite der Europäischen Zentralbank quasi ausgeschlossen. Zwar können die Guthaben sowohl auf Konten von Privatbanken als auch im digitalen Euro inflationiert werden, der nominelle Wert des Geldes wäre aber im digitalen Euro gesichert.

Ob der Digitale Euro schlussendlich eingeführt wird, ist derzeit noch ungewiss. Christine Lagarde erklärte dazu: „Die Entscheidung, ob ein digitaler Euro eingeführt wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt getroffen, aber wir beginnen jetzt mit der Vorbereitungsphase“. Es ist jedoch offensichtlich, dass die EZB nach Jahren der Vorbereitung die Einführung auch durchziehen möchte. Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz zufolge könnte das Geld schon 2027 eingeführt werden.

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