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Ab kommendem Schuljahr

Sachsen bestraft Gendern in Schularbeiten künftig mit Punktabzügen

Das sächsische Kultusministerium verschärft sein Vorgehen gegen geschlechtergerechte Sprache an Schulen. Bislang galt die Devise: Gendern ist falsch, aber folgenlos. Nun soll es ans Eingemachte gehen - die Noten.

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Mit der neuen Regelung bestraft Sachsen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache in Schulen

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Das sächsische Kultusministerium greift nun härter durch, wenn es um geschlechtergerechte Sprache im Schulalltag geht. Ab dem kommenden Schuljahr müssen Schüler, die in ihren Arbeiten Genderstern, Unterstrich oder Doppelpunkt verwenden, mit Punktabzügen rechnen. Bisher wurden solche Schreibweisen lediglich als Fehler markiert, ohne dass dies Auswirkungen auf die Benotung hatte.

Das Ministerium beruft sich auf den Rat für deutsche Rechtschreibung, der klargestellt hat, dass „diese Wortbinnenzeichen nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehören“. Dies bedeutet, dass die Verwendung solcher Formen nicht den offiziellen Schreibregeln entspricht. Laut Rechtschreibrat beeinträchtigen solche Zeichen die Verständlichkeit, Lesbarkeit und sogar die Rechtssicherheit von Texten. Die Änderung tritt mit Beginn des neuen Schuljahres in Kraft. Bei Arbeiten kommt bei der Verwendung sogenannter geschlechtergerechter Sprache künftig der Rotstift zum Einsatz. Das Kultusministerium empfiehlt stattdessen die Verwendung von Formulierungen wie „Schülerinnen und Schüler“ oder „Lehrkräfte“.

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Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Das Kultusministerium hatte bereits seit 2021 ein Verbot für die Verwendung von Genderzeichen in offiziellen Schreiben und Unterrichtsmaterialien erlassen. Im vergangenen Jahr wurden diese Vorgaben auf Verbände, Stiftungen und Vereine ausgeweitet,die für das Ministerium tätig sind.

Umfragen zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung das Gendern ablehnt. Bei den Grünen stößt die konsequente Regelung dennoch auf wenig Gegenliebe. Die Chemnitzer Grünen bezeichnen sie gegenüber dem MDR als „ideologische Verbotspolitik auf dem Rücken junger Menschen“. Das Genderverbot sei „rückschrittlich.“

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