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Andreas Gassen

Ärztechef fordert höhere Tabak- und Alkoholsteuern und eine „Praxisgebühr 2.0“

Ärztechef Andreas Gassen hat in einem Interview die Erhöhung der Tabak- und Alkoholsteuern sowie eine „Praxisgebühr 2.0“ gefordert. Einsparpotenzial sieht Gassen in der Schließung von Kliniken und der Streichung evidenzloser Kassenleistungen.

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Andreas Gassen ist seit 2014 Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat im Interview mit der Rheinischen Post seine Vorschläge zur Einnahmengenerierung für das deutsche Gesundheitssystem vorgestellt. So schlägt er beispielsweise eine „Praxisgebühr 2.0“ vor. Diese soll von den Krankenkassen eingezogen werden und 10 Euro betragen. Gassen vergleicht seine Preisvorstellung mit dem Preis eines Döners.

Darüber hinaus fordert der Ärztechef die Einführung einer Zuckersteuer nach dem Vorbild Skandinaviens. Die Steuern auf Alkohol und Zigaretten sollten nach Gassens Vorstellung ebenfalls erhöht werden. Für eine Schachtel Zigaretten regt er eine Erhöhung der Steuer um zwei Euro an. Diese Steuereinnahmen sollten dem Gesundheitswesen zugutekommen und „dürfen nicht wie bisher im Bundeshaushalt versickern“. Im Falle einer Erhöhung der Steuer auf Zigarettenpackungen um zwei Euro erhofft sich Gassen Mehreinnahmen von 7 Milliarden Euro.

Einsparpotenzial für die Krankenkassen sieht Gassen unter anderem bei der Homöopathie. „Es gibt keine Evidenz, dass Homöopathie wirkt. Menschen sollen gerne Globuli und Mistel-Zweige einsetzen, wenn sie daran glauben – aber nicht zu Lasten der Beitragszahler. Allein für Homöopathie zahlen die Kassen 50 Millionen Euro im Jahr“, so Gassen.

Weiteres Einsparpotenzial sieht Gassen bei den Krankenhäusern, wo er sich für die Schließung von Krankenhäusern einsetzt. Stattdessen sollen mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden. „Mindestens jeder fünfte Klinik-Fall, die Krankenkassen sprechen gar von 60 Prozent, könnte ambulant und damit günstiger und patientenfreundlicher erledigt werden. Bei uns werden Operationen stationär vorgenommen, die im Rest der Welt seit Langem ambulant erbracht werden.“

Unter Gesundheitsminister Jens Spahn wurden Gesundheits-Apps zu Kassenleistungen eingeführt. Gassen fordert jetzt den Stopp der Finanzierung solcher Apps durch die Krankenkassen. „Es gibt keine echte Bewertung des medizinischen Nutzens, keine Kontrolle, ob diese Anwendungen überhaupt genutzt werden.“ Gassen beziffert die Kosten, die zwischen 2020 und 2024 durch solche Apps entstanden sind, auf 234 Millionen Euro.

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83 Kommentare

  • Wie er da sitzt und hämisch grinst mit seinem Mega-Gehalt, der Herr Gassen. Frage: Für was braucht es einen Ärztechef? Für mich ein sinnloser Sesselposten.

    • Genauso sinnlos und überflüssig wie der ganze Verein.

      • unter honecker gab es deputatschnaps am freitag fuer die werktaetigen und den diabetikern wurde vom arzt gesagt, dass nordhaeuser korn gut gegen diabetes sei.

      • „Einsparpotenzial sieht Gassen in der Schließung von Kliniken“.
        Natürlich,Kliniken In Deutschland,sind schon seit Jahren überbewertet.
        Der Trend geht doch schon ewig,Richtung Barber.
        Der zieht auch gleich den Zahn mit.
        Willkommen in Kabul!

    • In der Presse lese ich immer nur von Leuten, die immer mehr Geld von den Bürgern fordern, um nicht funktionierende Systeme weiter am Laufen zu halten.

      Ich fordere, dass jeder, der das Geld anderer Menschen durch höhere Abgaben rauben will, monatlich 10% seines Gehaltes als Zusatzabgabe in die Rentenkasse zahlt und in eine Ehrengalerie der Schande aufgenommen wird.

  • Ein Gesundheitssystem funktioniert nur, wenn alle einzahlen.

    • Oder eben nur die Leistungen bekommen, die einzahlen.

      • Dann bekäme ich keine Leistungen mehr und müsste als chronisch Kranker, der seit der Jugend krank ist, auf meine wichtigen Medikamente verzichten. Ich leider unter Schizophrenie seit der Teenager-Zeit und kann deshalb nicht arbeiten gehen. Dafür schäme ich mich, aber wie sagen meine Freunde und Familie immer (die alle arbeiten gehen): „Chrissen, es geht um die Schmarotzer, nicht um Leute wie dich“ … Das ist allerdings nur wenig Trost …

    • Genau. Weg mit der Familienversicherung.

  • und das alles wegen des

    rosa Elefanten im Raum.

    Danke für nichts.

    • Ich hätte gerne höhere Steuern auf Shisha-Tabak und Döner

      • Sehr gute Idee

      • Interessiert die auch nicht,sind eh alles Geldwäschebuden.

  • Wie wäre es mit einer Lügensteuer für Politiker, die ein öffentliches Amt inne haben?
    Je nachgewiesener Lüge wird eine jährliche Diät bzw. ein Jahresgehalt für das Mandat einbehalten.

    • Eine Politiker-Anzeigensteuer wäre auch gut. Schließlich beschäftigen die die Behörden und kassieren dann ab.
      Dann würde der Merz bei seinen mehr als 5.000 Anzeigen ordentlich bezahlen müssen.

    • Soviel Geld kann die Zentralbank nicht Drucken. 🤣

  • Die Äußerungen von Herrn Gassen sind (wie die meisten Kommentare hier auch) sinnlos, weil Steuern grundsätzlich nicht zweckgebunden sind und im Haushalt das Nonaffektationsprinzip gilt.

    • Genau das ist der Punkt-danke

    • Exakt

    • Das hindert die Regierung aber nicht daran, dass Geld für die Gesundheit auszugeben.
      Leider ist die Begehrlichkeit größer als die Vernunft. Die Diäten müssen ja auch bezahlt werden.

  • Ärztechef? Der Chef aller Ärzte? Echt?
    Oder vielleicht doch nur Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung? Ein Funktionär von irgendwas….

  • An alle Kommentarschreiber, die keine Ahnung haben: Während die Ärtzekammer die Ärzte in med. Fragestellungen vertritt, ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Zusammenarbeit mit den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) für die abrechnungstechnischen Fragestellungen verantwortlich. Sie muss sich mit den Spitzenverband der Krankenkassen einig werden, wie neue, vom „Gemeinsamen Bundesausschuss“ beschlossene Leistungen zukünftig in den Abrechnungskatalog EBM integriert werden. Zudem sind die KVen für den Datentransfer und für die Budgets verantwortlich, die die Haus- und Fachärzte pro Quartal erhalten. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn Du zum Arzt gehst, sorgt die KV dafür, dass der Arzt für diese Leistung entlohnt wird. Werden die KBV und die KVen abschafft, würde der Patient eine Rechnung gem. GOÄ erhalten.

    Stellt Euch darauf ein, dass in den kommenden Jahren eine Zuzahlung für jeden Arztbesuch verpflichtend wird. Sonst ist das System nicht mehr finanzierbar.

    • Ich denke man sollte das deutsche Gesundheitssystem mal im europäischen Vergleich betrachten, Schweden, Niederlande, Österreich , mit allen vor- und Nachteilen, transparent und ehrlich …

    • Sie haben vergessen zu erwähnen, dass es nur diejenigen mit der Zuzahlung treffen wird, die ohnehin ins System einzahlen. Diejenigen, die das System nur ausnutzen, ohne je was einzuzahlen, werden von der Zuzahlung befreit sein.

  • Ich finde man sollte auch Radfahrer, Sportler, Skifahrer, Kletterer, Bergsteiger mit höheren Abgaben belegen, die kosten Unsummen bei Unfällen. Auch Frauen sollten höhere Beiträge zahlen, die gehen statistisch öfters zum Arzt und leben länger. Kinder resp. deren Eltern auch mit höheren Abgaben belasten, denn Kinder bis 12 Jahre müssen regelmäßig zum Arzt. Allergiker sollten auch höhere Sozialbeiträge zahlen, die Kosten für Antihostamine und Asthma-Sprays belasten die Anderen. Ab 60 sollten alle mehr Abgaben zahlen, Alt sein kostet. Autofahrer sollten auch mehr zahlen, die Kosten bei Unfällen belasten die Krankenkassen. Am besten wäre wir belasten einfach alle und alles das atmet! 🤪

  • Ich sehe da ganz woanders ein riesiges Einsparpotential!

  • Gassen sollte sich weniger um zusätzliche Steuern für alle Konsumenten zur Finanzierung einer verfehlten Ausgabenpolitik kümmern. Weniger Führungspersonal, weniger Liegenschaften, weniger Verwaltung, Zusammenlegen von Kassen und vor allem besser Verhandeln bei Kosten für Medikamente, usw. wären auch mal auf den Prüfstein zu legen.

    • Jeder, der sich an Bahnhöfen und in Öffentlichen Verkehrsmitteln aufhält, sollte aufgrund der akuten Gefährdungslage die 10fachen KV Beiträge zahlen.
      Beitragsfrei bleiben sollten alle, die nicht hier geboren sind.
      Wir sind schließlich ein Sozialstaat ?

  • …und wieder wird am Thema vorbei diskutiert. Niemand traut sich den wahren Grund auszusprechen. Kann man so die Probleme lösen?

  • Es bringt gar nichts, immer mehr Geld ins System zu pumpen durch Praxis-Gebühr und Beteiligung an Krankenwagenfahrten. Es muss sich was am System ändern, so z.B. all die unnötigen Operationen/Eingriffe unterbinden. In Europa ist Deutschland das Land, in dem mit Abstand die meisten unnötigen Eingriffe durchgeführt werden. Weiterhin fände ich es besser, wenn Strafzahlungen fällig werden, wenn man den Notarzt gerufen hat, nur weil das Kind 38,3 Fieber und leichte Kopfschmerzen hat u.s.w.

    Dass Raucher den Staat mit nicht zu vernachlässigenden Milliardensummen an Tabaksteuer mit am Laufen halten, ist ja auch skandalös, denn das abgepresste Geld fließt mitnichten ins Gesundheitssystem!

    • Bei der Kfz-Steuer ist es genauso.

  • Gassens Vorschläge sind kein Reformplan, sondern ein Ablenkungsmanöver: neue Gebühren für Patienten, höhere Steuern für alle – und gleichzeitig Klinikschließungen in einem ohnehin überlasteten System. Symbolpolitik ersetzt Strukturpolitik. Das Ergebnis ist kein Fortschritt, sondern das Eingeständnis, dass man die echten Probleme nicht anfasst.

  • Ist nicht vorausgehend sozialphilosophisch geklärt, was die Welt dem Einzelnen angetan hat, fehlt es der Aufgabe des Kurierens an der notwendigen Orientierung. Insofern vertauscht die Kassenärztliche Bundesvereinigung zumindest die Reihenfolge, wenn nicht noch sehr viel mehr. Einfach so zu tun, als ob Mediziner an vorderster Front stünden, obwohl der Heilberuf dadurch in Wirklichkeit nachgelagert ausgeübt wird, verkennt offenbar völlig die gesellschaftlichen Verhältnisse. Angesichts dessen sollte es erlaubt sein, deren Vorstandsvorsitzenden Andreas Gassen als zweifelsohne wenig vertraut mit den realen Gegebenheiten zu bezeichnen.

    • Nur zur Erinnerung: Es tobt aktuell ein Krieg mitten in Europa. Ohne Sozialphilosophie, auf der gleich welche Naturwissenschaft aufgebaut ist, bleibt es vornherein aussichtslos, deren technische Anwendung in Gestalt der dabei ins Feld geführten Waffen jemals kritisieren zu können. Der Computerwissenschaftler Joseph Weizenbaum spricht ohnehin längst von einem „elektronischen Schlachtfeld“. Stattdessen vom örtlich ansässigen Hausarzt darüber Auskunft zu erwarten, was in solch einer Lebenslage am besten für einen ist, könnte insofern schlicht die falsche Adresse sein. Mithin würde sich damit die künftige Entrichtung der sogenannten „Praxisgebühr 2.0“ bereits heute erübrigen.

  • Der sollte als Politiker in den Reichstag nach Berlin, da würde er gut hinpassen.

  • Wäre nicht schlecht wenn der Ärzte-Chef mal konstruktive Vorschläge ,Ur Verbesserung der Lager der Patienten und zur kosteneindämmung in Gesundheitswesen machen würde …

  • Zucker macht vllt. die Zähne kaputt, aber macht nicht dick oder diabetisch. Die Insulinresistenz geht von Fettzellen aus, die immer unresponsiver (seneszenter) werden, je mehr Fett, und Wasser sie einlagern – im Zusammenspiel mit Over-Eating, Nährstoffmangel, Bewegungsmangel und Alter.

    (Wie in den letzten Jahren Ernährungswissenschaften und Sportmedizin die Halbgötter in Weiß vom Thron zu stoßen beginnen …)

    • Fettzellen entstehen nicht durch Fette, sondern durch falsche Fette und falsche Kohlenhydrate. Zum Beispiel raffinierte Pflanzenöle und Zuckersirup aus Mais und Fructose.
      Als Menschen sich noch von tierischen Fetten ernährten und industriell hergestellte Zucker vermieden, gab es keinen Diabetes.

  • Als erstes schaffen wir die Kassenärztliche Vereinigung ab. Dann reduzieren wir die Anzahl der Krankenkassen. Ich glaube, das ist wirksamer.

  • „Streichung evidenzloser Kassenleistungen“

    Sind denn nicht auch viele ärztliche „Leistungen und Behandlungsmaßnahmen“ evidenzlos ?

  • Warum sollten Raucher nicht ihre mutwillig verursachten Krankheiten selbst zahlen?

    • Was ist mit den Extremsportlern?den Fetten?den Magersüchtigen?den Trinkern?den Drogensüchtigen?denen die keinen Sport machen?denen die zuviel Sport machen.Motorradfahrern? Rasern?…
      Raucher sind neben Autofahrern die Gruppe, die am heftigsten gemolken werden.
      Und der Ärzte Lobbyist will nochmal 2 € mehr für eine Schachtel Zigaretten?
      *sagt ein Ex-Raucher

    • Weil sich das Wahrheitsministerium schon ca 14 Milliarden an Tabaksteuer unter den Nagel reißt.Alle Nichtraucher sind also Steuerhinterzieher.

  • Auch der Herr Gassen hat nicht den Mut das Kind beim Namen zu nennen. TRAURIG!

  • Dann mach ich mir meine Zigaretten selbst und zahl gar keine Tabaksteuer.

  • Warum nur verzichtet Herr Gassen auf die Forderung die Korruption im Gesundheitswesen zu bekömpfen? Fürchtet er etwa einen Aufstand seiner Schäfchen?

  • Ich fordere eine 50%ige Geschwätzsteuer für nichtarbeitende Funktionäre, die nach Erhöhung von Steuern und Gebühren kreischen. Auf ihr gesamtes Einkommen.

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