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Vor Wahl

Rumänien geht per Not-Verordnung gegen „Hassrede, Diskriminierung und ausländische Einflussnahme“ vor

Die rumänische Regierung geht per Not-Verordnung gegen unerwünschte Inhalte im Netz vor - sie kann Websitebetreiber zwingen, ganze Seiten zu sperren. Das soll dem Kampf gegen angebliche „ausländische Einflussnahme“ dienen.

Gegen ihn ist das Gesetz auch gerichtet: Oppositionspolitiker Călin Georgescu

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Die rumänische Regierung möchte in Zukunft noch härter gegen vermeintliche Desinformation und angebliche ausländische Beeinflussung vorgehen. Anfang März wurde bekannt, dass die Regierung vor den Wahlen eine entsprechende Notverordnung plante.

Die Verordnung sieht vor, dass die rumänische Medienregulierungsbehörde ANCOM die Betreiber von Internetseiten dazu zwingen kann, den Zugang zu bestimmten Seiten zu blockieren, wenn diese solche unerwünschten Inhalte enthalten. Doch nicht nur die ANCOM erhält diese Befugnisse, auch andere Institutionen, etwa der rumänische Geheimdienst (SRI), dürfen gegen die Webseiten vorgehen. Kooperieren die Betreiber der Internetseiten nicht, drohen ihnen Strafen von bis zu 20.000 Euro pro Tag.

Das Gesetz stellt mehrere vage Kategorien für die unterschiedlichen unerwünschten Arten von Inhalten. So fallen etwa „Anstiftung zu Hass oder Gewalt“ sowie „Hassrede und Diskriminierung“ unter diese Kategorie. Außerdem sind Paragrafen enthalten, die völlig unklar bleiben – zum Beispiel „Aktivitäten, die von staatlichen oder nichtstaatlichen Akteuren durchgeführt werden, die Informationstechnologien nutzen, um demokratische Prozesse oder die nationale Sicherheit zu beeinflussen, zu stören oder zu untergraben“. Des Weiteren wird das Verbreiten von Inhalten zur Manipulation der öffentlichen Meinung, Manipulation mithilfe von Künstlicher Intelligenz und dem „Einsatz irreführender Taktiken, Techniken und Verfahren“ untersagt.

Der Interimspräsident Rumäniens, Ilie Bolojan, rechtfertigte die Notverordnung bei einer Pressekonferenz Ende Februar: „Wenn wir feststellen, dass (…) im Online-Bereich während des Wahlkampfs völlige Fälschungen verbreitet werden, die nichts mit der Realität zu tun haben (…) müssen wir meiner Meinung nach Mechanismen entwickeln, um (…) diese Inhalte nicht mehr zu verbreiten, da sie zu Desinformation führen.“ Seit dem 14. März gilt die neue Verordnung, wenige Tage vor Start des Wahlkampfs. Das war, wie rumänische Medien übereinstimmend berichteten, auch das Ziel der rumänischen Regierung.

Denn die Verordnung ist eine Reaktion auf die Ereignisse während des vergangenen Wahlkampfs im Vorfeld der mittlerweile annullierten Präsidentschaftswahl im November. Dort, so die Vorwürfe der Regierung, soll eine russische Kampagne auf TikTok dem Oppositionspolitiker Calin Georgescu geholfen haben, die erste Runde klar für sich zu entscheiden. Daraufhin wurde die Wahl annulliert. Georgescu wurde erst Mitte März von einer weiteren Kandidatur für die kommende Präsidentschaftswahl im Mai ausgeschlossen (Apollo News berichtete) – offizielle Begründung: Georgescu habe nicht alle für die Kandidatur notwendigen Unterlagen eingereicht.

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41 Kommentare

  • Und wo genau ist der Unterschied zu einer Diktatur?

    76
  • In Deutschland lief es anders, wir durften nochmal wählen, aber letztendlich zählt nur das Ergebnis. Wir stehen Rumänien in nichts nach, es sah nur demokratischer aus für manche..

  • Wortwörtlich die EU Vorgabe….
    Wer immer noch glaubt, diese EU bedeutet etwas Gutes, der irrt fatal.

  • So geht Demokratie in der EU…

  • No comment

  • No comment

  • Mehr als DNS-Sperren können die nicht. Diese lassen sich auch für Ungeübte leicht umgehen. Google hilft nicht nur bei der Suche, sondern hat auch einen DNS-Server, mit dem man in einigen Ländern verbotene Seiten weiter lesen kann. Trotzdem ist eine solche Zensur ärgerlich.

  • Früher gabs ja mal Liveleak und sowas, das waren noch Zeiten.

  • …. ich würde mir da gerne für die Zukunft wieder einen König wünschen… ich glaube ..da lief es besser in Europa als wir sowas noch hatten …

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  • Erinnert mich an die gleichen Verhältnisse wie gerade eben in der Türkei passiert.

  • So ähnlich in Deutschland. „Hassrede, Diskriminierung und ausländische Einflussnahme“ ist alles, was nicht links-grün-woke genug ist. -> EU abschaffen und durch ca. 10 Verträge ersetzen.

  • Das mag ja alles einen wahren Grund haben, aber so wird das nichts mit Demokratie.

  • Dann wissen wir ja, was auch hier bereits im Hintergrund vorbereitet wird oder ist.

    11
  • Was wenn die Rumänen einen wieder wählen , der Uschi nicht gefällt

  • Die Rumänische Regierung…..über jeden Zweifel erhaben.

  • hhm, deutsche berater?

  • Blaupause für…

    8
  • Weiß man schon wann Tulsi Gabbard in Rumänien eintrifft?
    Habe da etwas läuten gehört.

  • Wetten, dass es sich um eine Einbahnstraße aus östlicher Richtung handelt?

  • Rumänien ist das Versuchslabor der europäischen DDR Hardliner.

  • Tri, tra, trullala, Nicolae ist wieder da! 👹

  • Die treiben es in Europa solange auf die Spitze bis es knallt.

    8
  • „UnsereDemokratie™“ bei der Arbeit…!!

  • Borel hat ja gesagt was „wir“ in Rumänien gemacht haben (und dass sie es überall tun werden).
    Dagegen ist Erdogan ein waschechter Demokrat.

  • Wenn ich das lese, kommt mir Putins Rußland fast schon wie eine lupenreine Demokratie vor.

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