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„Nicht mehr benötigt“

Rückbau von Gasleitungen geplant – Habeck will Aus von Gasheizungen unwiderruflich zementieren

Das Wirtschaftsministerium plant, die Gasnetze in Deutschland abzubauen. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten Papier hervor. Rechtlich dürfen ab 2045 ohnehin keine Gasheizungen mehr betrieben werden. Mit dem Netzrückbau wird das Aus von Gasheizungen aber ein für alle Mal besiegelt.

Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet derzeit Pläne aus, um das Ende von Gasheizungen endgültig zu besiegeln. Wie in einem 23-seitigen Papier unter dem Titel „Transformation Gas/Wasserstoff-Verteilernetze“ ausgeführt wird, plant Wirtschaftsminister Robert Habeck die Gasnetze bis 2045 drastisch zurückzubauen. Laut der BILD heißt es in dem Dokument: „Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt.“ 

Auf längere Sicht soll das Betreiben von Gasheizungen also nicht nur rechtlich, sondern auch tatsächlich unmöglich gemacht werden. Laut BILD-Zeitung soll den Haushalten „hinreichend Zeit“ zur Umstellung eingeräumt werden. Einen festen Zeitplan gibt es aktuell jedoch noch nicht. In Deutschland wäre die Mehrheit der Menschen von der Netzstilllegung betroffen. Über 50 Prozent der Haushalte verfügen über eine Gasheizung. Wie die BILD schreibt, geht die Energiebranche davon aus, dass es künftig nur noch weniger als 20 Prozent der Haushalte sein werden. 

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Wegen des Gebäudeenergiegesetzes sind die Menschen in Deutschland ohnehin gezwungen, in den kommenden Jahren nach und nach auf zumeist Wärmepumpen umzurüsten. Bis 2045 soll hierzulande jeder Haushalt klimaneutral heizen. Durch diesen neuen Vorstoß könnten die Bürger noch schneller gezwungen werden, umzurüsten. Zudem könnte dann auch de facto das Gebäudeenergiegesetz von künftigen Regierungen nicht mehr rückabgewickelt werden. Hierfür würde es nach einem Netzabbau schlicht an infrastrukturellen Voraussetzungen fehlen.

Das Heizgesetz sieht eigentlich vor, dass auch sogenannte „H2 Ready“-Gasheizungen künftig benutzt werden können. Habeck glaubt jedoch nicht daran, dass künftig genug Wasserstoff zur Verfügung stehen wird. Die entsprechenden Netze will er auch deswegen zurückbauen. Der BILD zufolge spricht sich die FDP gegen die Pläne Habecks aus. Man wolle „technologieoffen“ bleiben.

Fraktionsvize Lukas Köhler erklärt: „Es ist kein Hexenwerk Wasserstoff herzustellen.“ In etwa 10 Jahren sei es denkbar, dass Wasserstoff „gut und günstig verfügbar“ sein werde. Weiter erklärt er: „Pläne zur Stilllegung von Gasnetzen sind daher nicht angebracht.“ Ob sich die FDP dieses Mal durchsetzen kann, ist angesichts ihrer bisherigen Bilanz in der Ampel fraglich.

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