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Nach den Ost-Wahlen

Ricarda Lang erklärt: Es ist „Volkssport geworden, Grüne zu hassen“

Ricarda Lang hat zu dem Wahldebakel der Grünen in Thüringen und Sachsen Stellung genommen. Dabei nahm sie vor allem Kritiker der Grünen ins Visier. Demnach sei es „schon so ein bisschen Volkssport geworden, Grüne zu hassen“. Selbst muss sie jedoch einräumen, dass ihre Partei sich zu stark „auf dieses Thema gegen Rechts“ fokussiert habe.

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Ricarda Lang, Bundesvorsitzende der Grünen war zu Gast bei dem Video-Podcast des Focus „MUT – der Deutschland-Talk mit Tijen Onaran“. Dort nahm sie Stellung zu dem Wahldebakel der Grünen in Thüringen und Sachsen. Dabei bedauert sie, dass ihre Partei von Kritikern so scharf ins Visier genommen wird. „Es ist ja schon so ein bisschen Volkssport geworden, Grüne zu hassen“, sagte Ricarda Lang.

Dabei würde über die Partei vor allem „viel schwachsinniger Kram unterwegs“ sein. So geistere etwa das Gerücht herum, dass ihre Partei den Menschen das Grillen verbieten wolle. Dies sei jedoch eine Lüge. Möglicherweise hätten die Vertreter der Grünen sich in der Vergangenheit nicht ausreichend gegen solche Angriffe zur Wehr gesetzt, meint Ricarda Lang. Damit wolle man nun jedoch Schluss machen. Kritikern wolle man mehr Kontra geben – Im Idealfall auf eine humorvolle Art und Weise.

Auch insgesamt herrsche Lang zufolge gegenwärtig eine zu negative Stimmung in Deutschland vor. Auch das wirke sich negativ auf die Wahlergebnisse der Grünen aus. Gerade bei jüngeren Wählerschichten komme der Partei deswegen immer schlechter an. Zu den Wahlen in Thüringen und Sachsen erklärte Lang: „Diese Wahlkämpfe waren wahnsinnig geprägt von ‚alles ist schlimm, alles kann noch schlimmer werden‘.“

Zugleich räumte Lang aber auch ein womöglich den Kampf gegen rechts zu stark in den Vordergrund gerückt zu haben. „Und auch wir haben uns vielleicht zu sehr fokussiert auf dieses Thema gegen Rechts“, erklärte die Parteivorsitzende der Grünen. So könne jedoch niemand für Politik begeistert werden. Vielmehr sei es wichtig, dass eine Partei klar kommuniziere, welche politischen Ziele sie verfolgt und wie sie sich die Zukunft vorstellt.

Bei der Landtagswahl in Thüringen sind die Grünen krachend an der fünf-Prozent-Hürde gescheitert. In Sachsen gelang mit 5,1 Prozent der Stimmen nur knapp der Widereinzug in das Parlament. Bei der anstehenden Wahl in Brandenburg droht der Partei nun ebenfalls das Ausscheiden aus dem Landesparlament.

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