Statistisches Bundesamt
Rekordwert: Noch nie lebten mehr Staatenlose in Deutschland
Im Jahr 2023 erreichte die Zahl der in Deutschland offiziell als staatenlos anerkannten Personen mit 29.500 einen neuen Höchststand. Allein in den letzten zehn Jahren hat sich ihre Zahl fast verdoppelt. Fast die Hälfte der Staatenlosen wurde in Syrien geboren.
Laut aktueller Daten des Statistischen Bundesamtes erreichte die Anzahl der offiziell als staatenlos registrierten Personen in Deutschland im Jahr 2023 mit 29.500 einen neuen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Zahlen dennoch fast unverändert. 2022 lebten insgesamt 29.455 Menschen ohne Staatsangehörigkeit in der Bundesrepublik.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Staatenlosen jedoch fast verdoppelt. Während 2014 noch 14.650 Staatenlose registriert waren, stieg diese Zahl bis 2017 auf 24.650 an. Seitdem ist ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen. Die stärkste Zunahme erfolgte zwischen 2014 und 2015 mit einem Zuwachs von 18.610 auf 22.365 Personen. Dies entspricht einer Zunahme von 27,03 Prozent binnen nur eines Jahres.
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Fast die Hälfte, rund 48 Prozent, geben Syrien als ihr Geburtsland an. An zweiter Stelle stehen Staatenlose, die in Deutschland selbst geboren wurden. Sie machen 16,9 Prozent der Staatenlosen aus. Personen, die im Libanon geboren wurden, folgen dem Statistischen Bundesamt zufolge mit 5,7 Prozent auf dem dritten Platz. Kleinere Anteile entfallen auf Israel mit 3,5 Prozent und Russland mit 1,4 Prozent der Geburten. Für die verbleibenden Staatenlosen ist entweder keine Herkunft bekannt oder sie fallen unter die Kategorie „Andere“.
Als „anerkannt staatenlos“ wird eine Person eingestuft, wenn kein Staat sie nach seinen Gesetzen als Staatsbürger anerkennt. Die Feststellung des Status als „anerkannt staatenlos“ erfolgt in der Regel im Rahmen von Aufenthalts- oder Asylverfahren. Im Gegensatz dazu besitzen Personen mit „ungeklärter Staatsangehörigkeit“ keine klare Bestätigung ihrer nationalen Zugehörigkeit, häufig bedingt durch fehlende Dokumente oder unklare Herkunft.
Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren werden, können staatenlos sein, wenn nicht mindestens ein Elternteil seit fünf Jahren in Deutschland lebt und einen unbefristeten Aufenthalt hat. Die demografische Verteilung der Staatenlosen in Deutschland zeigt, dass 2023 mehr als die Hälfte (57 Prozent) männlich war. Zudem ist ein Viertel der Staatenlosen minderjährig. Deutschland führt auch in immer größeren Ausmaßen Einbürgerungen von Staatenlosen durch. Von etwa 1.400 Einbürgerungen im Jahr 2021 stieg die Zahl auf fast 2.600 im Jahr 2022 und erreichte 3.600 im vergangenen Jahr.
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Man fühlt sich doch als Deutscher zunehmend staatenlos im eigenen Land.
Staatenlose sind hier doch bestens aufgehoben, da es ja auch in Deutschland kein Volk gibt lt. Robärt dem Grünen. Bitte nicht verwechseln mit Erik dem Roten….der war Wikinger 🙂
Das geht nur in NGO Staaten, die Selbstverwaltet werden! Neue Wählerstimmen für alte Verhältnisse!
Woher kommt es? Von unserer Politik der Vielfalt.
Die Betroffenen sind nach dem Übereinkommen über die Rechtsstellung der Staatenlosen von 1954 der UN gegenüber Ausländern und Staatsangehörigen teilweise gleichgestellt. „Außerdem erkennt das Übereinkommen an, dass Staatenlose schutzbedürftiger sein können als sonstige Ausländer.“ So wird etwa eine frühere Eheschließung des Staatenlosen im Land X geachtet, soweit „es sich um ein Recht handelt, das nach den Gesetzen dieses Staates anerkannt worden wäre, wenn der Berechtigte nicht staatenlos geworden wäre“. Da kein Staat die Betroffenen aufgrund seines Rechtes als Staatsangehörigen ansieht, dürften sie in Deutschland lebenslange Einwohner sein.(?) Wenn jemand seit Geburt in Deutschland staatenlos ist, also Kind eines Staatenlosen, hat er unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung.