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Haushalt

„Berühmte Radwege in Peru“: Lindner drängt nun doch auf Einsparungen

Man müsse „Projekte wie die berühmten Radwege in Peru“ hinterfragen, meint Finanzminister Lindner auf einmal und fordert Einsparungen bei Auswärtigem Amt und Entwicklungsministerium. Wie ernst er es damit meint oder ob das eine reine PR-Show ist, bleibt fraglich.

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Bundesfinanzminister Christian Lindner war zur Bundestagswahl 2021 mit dem Versprechen angetreten, eine solide Haushaltspolitik zu garantieren. Diese sollte in erster Linie durch Ausgabenkürzungen erreicht werden. Steuererhöhungen schloss Lindner dagegen kategorisch aus. Außerdem wollte er sich für das Einhalten der „schwarzen Null“ starkmachen. Die neue Aufnahme von Schulden würde es mit der FDP nicht geben, erklärte Christian Lindner immer wieder.

Gebrochen wurde jedes Einzelne dieser Versprechen. Nachdem es über Monate hieß, dass die Steuern in der Gastronomie nicht angehoben werden, wurde letztlich die Anhebung der Mehrwertsteuer von 12 auf 19 Prozent beschlossen. Außerdem wollte die Ampel den CO2-Preis eigentlich „nur“ um 5 Euro anheben. Stattdessen wurde dieser nun von 30 auf 45 Euro erhöht. Zudem stürzte die Ampel Deutschland in eine beispiellose Haushaltskrise.

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Im Kern wurde diese Krise nicht überwunden, da Ausgaben gekürzt wurden, sondern weil die Aufnahme neuer Schulden mittels der Aussetzung der Schuldenbremse durchgesetzt wurde. Wie das Handelsblatt aus Regierungskreisen erfahren haben will, beträgt das Haushaltsloch für 2025 mindestens 13 Milliarden Euro. Der haushaltspolitische Sprecher der Union, Christian Haase, geht hingegen von einem Sparbedarf von 36 Milliarden Euro aus.

Derweil animiert Christian Lindner nun öffentlichkeitswirksam seine Ampel-Kollegen zum Sparen. Annalen Baerbocks Auswärtiges Amt sollen für 22025 demnach nur noch 5 statt bisher 6 Milliarden Euro zustehen, wie der Focus berichtet. Baerbock selbst fordert hingegen 7,4 Milliarden Euro. Der Etat des Entwicklungsministeriums von Svenja Schulze soll nach Angaben der dpa um knapp 2 Milliarden Euro auf 10,28 Milliarden Euro sinken.

„Verbessern wir mit unserem Steuergeld wirklich Lebenschancen oder dienen die Projekte deutschen Interessen“, erklärte Lindner hierzu gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. „Projekte wie die berühmten Radwege in Peru“ müsse man hinterfragen. Wie ernst es Lindner jedoch mit all dem meint oder die Ampel ihre Ausgaben erneut mittels der Aufnahme neuer Schulden oder gar durch Steuererhöhungen gegenfinanziert, bleibt am Ende offen.

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